Roland Bachleitner

Zwei Themen gibt es, bei denen die Augen von Pfarrer Roland Bachleitner zu leuchten beginnen: die Kunst in all ihren Facetten und die Liturgie. Beides hat für ihn einen engen Zusammenhang und beides empfindet er als Medium zwischen dem menschlichen Alltag und der manchmal fast unnahbaren Größe und Weite der Schöpfung.

Die Bezüge zu den beiden „Grundnahrungsmitteln“ des Geistes und der Spiritualität reichen weit in die Kindheit des Seelsorgers zurück. „Meine Großmutter hatte ein gutes Gespür für alles Künstlerische und Ästhetische, obwohl sie eine ganz einfache Frau war. Sie hat mir den Weg gewiesen, mich neugierig gemacht und mir das Staunen gelernt“, erinnert er sich an die Zeit in Perg.

Gleich nach der Priesterweihe kam er nach Gaflenz, wo er unter der Führung eines „sehr originellen Pfarrers“ erstmals in die Praxis der Seelsorge schnuppern durfte. Dann folgte die kalte Dusche. „Der Pfarrer von Losenstein war lange krank und ich musste all meine Kräfte aufbringen, um dort die nicht gerade leichten Aufgaben zu lösen.“ Nach zwei Jahren folgte die Berufung nach Weyer, anschließend jene in die Pfarre Linz-Auberg. Kaum am Ziel angelangt, wurde ihm die Pfarre Pucking angeboten.

In der großen Landpfarre hatte er zunächst die großen Rivalitäten mit den Nachbargemeinden zu entschärfen, um dann der Kirche und dem Pfarrhof ein neues Gesicht zu geben. Im Herbst 1986 wechselte Bachleitner neuerlich. Die Stadtpfarre Steyr war ausgeschrieben und er bekam sie. „Als ich das erste Mal diesen domähnlichen Kirchenraum betrat, war ich restlos überwältigt.“

Zwanzig Jahre sind seither ins Land gezogen, in denen der engagierte Pfarrer neben der Seelsorge die riesige Kirche, den Pfarrhof und die Margarethenkapelle ständig renovierte. Zu Ende ist seine Geschichte aber noch lange nicht. Schon in Kürze steht eine neuerliche Generalsanierung des Gotteshauses auf dem Plan. Die Vorbereitungen dafür laufen bereits auf Hochtouren. (loc)

Stadtpfarrer

Geboren am 11. Februar 1940 in Linz, aufgewachsen in Perg. Besuch des Petrinums in Linz. Oberstufe in Schlierbach. Nach der Matura 1960 Priesterseminar und Theologiestudium. Nach der Priesterweihe Kaplan in Gaflenz und in Losenstein. Ab 1967 Seelsorger in Weyer, ab 1970 in Linz-Auberg. 1977 Pfarrer in Pucking, ab 1981 Leiter des Dekanats Traun. Seit 1986 Pfarrer in der Stadtpfarre Steyr.

Kunst ist der Ausdruck der tiefen Empfindungen, die ausstrahlen sollen, um die gesellschaftliche Umgebung positiv, konstruktiv und kreativ zu durchfluten.

Denkmalpflege ist ein Dauerthema bei einem Gebäudeensemble im Ausmaß der Stadtpfarre. Denkmalpflege bedeutet Dankbarkeit für die Überlieferung und Leistung der Menschen von früher, mit einer starken Weisung in die Zukunft.

Ideologie: Wenn Ideologien zu kämpferisch sind und andere Werte vernichten wollen, dann haben sie den Ansatz des Bösen. Wenn sie das Denken bereichern und zukunftsweisende Aspekte einbringen, sind sie gut und akzeptabel.

Lieblingsmusik: Vom gregorianischen Choral bis zu Bruckner und weiter zur modernen Musik kann sie mein Leben und Fühlen nachhaltig beeinflussen.

Hobbys: In erster Linie Fotografieren, aber auch Reisen. Derzeit fehlt mir für Letzteres die Zeit, aber ich würde gern in den nahen Osten reisen, etwa nach Bagdad und Jerusalem.