Peppi Schicklgruber

Von Angelika Kremser   24.Mai 2004

Eines war für Josef Schicklgruber von Kindesbeinen an klar: "Ich wollte berühmt werden, im Fernsehen sein und in die Zeitung kommen." Heute weiß der Fußballer, dass dieses Ziel nicht leicht zu erreichen ist. Trotzdem hat es der "Peppi", wie ihn seine Fans rufen, geschafft. "Zu verdanken habe ich das meinem Talent als Tormann", weiß Schicklgruber. Dass hier seine große Stärke liegt, hat der gebürtige Ansfeldener früh erkannt. Schon bei der Nettingsdorfer U7-Mannschaft ist er mit seinem Talent aufgefallen. Hier wurde sein Berufsleben vorgeprägt, das ihn "in Funk, Fernsehen und Zeitungen" brachte. "So richtig losgegangen ist es 1988, als ich mit Nettingsdorf ins Rampenlicht kam", erzählt der Tormann.


Mittlerweile zählt Peppi Schicklgruber 36 Lenze. Hinter ihm liegen 15 Jahre als Profi-Fußballer bei Nettingsdorf, dem LASK, Sturm Graz und dem FC Superfund. In dieser Zeit hat er den Olymp des heimischen Fußballs erklommen. "In Österreich habe ich alles erreicht", sagt er zufrieden. Aber Peppi ist nicht nur erfolgreich, sondern auch sympathisch. "Fünf Mal wurde ich zum beliebtesten Fußballer gewählt", erzählt er.


Doch wer ganz oben ist, kann tief fallen. Auch diese Erfahrung blieb dem Peppi nicht erspart. "Als mir 2001 bei Sturm Graz ein schwerer Fehler im Spiel gegen Parma passiert ist, war ich von einem Moment auf den anderen ganz unten, der Hannes Kartnig wollte mich nicht mehr." Das war die schlimmste Zeit für den Oberösterreicher. "Alle meine Freunde haben mich hängen lassen", erinnert sich Schicklgruber.


Nur seine Frau Doris ließ ihn nicht im Stich. Sie konnte der Niederlage sogar etwas Positives abgewinnen. Endlich kam Peppi wieder zu ihr und seinen beiden Buben Jürgen (10) und Sebastian (5) heim nach Kematen. Und auch beruflich ging's erfolgreich weiter: Mit FC Superfund/Pasching hat sich Peppi bereits einen Platz im Uefa-Cup erkämpft.


Ein Fußballleben


Am 21. 7. 1967 wurde Josef Schicklgruber geboren. In einer 9-köpfigen Familie wuchs er in Ansfelden auf. Mit sieben begann Peppi Fußball zu spielen. Nach der Hauptschule erlernte er den Beruf des Spenglers. 1979 startete er seine Laufbahn als Fußballprofi bei Nettingsdorf. 1990 bis "99: LASK; "99 bis "01 Sturm Graz, seither FC Superfund. 1991 heiratete Peppi seine Frau Doris. Er ist Vater von zwei Söhnen.


Mein Heimatort: ist die kleine Gemeinde Kematen. Da wohne ich mit meiner Frau Doris und den Buben Jürgen (10) uns Sebastian (5) im selbst gebauten Haus.


Fußball: war immer mein Traumberuf, der mir nach wie vor Spaß macht.


Frauen: gibt es viele auf der Welt, meine ist die Doris.


Geld beruhigt die Nerven, ist aber nicht das Wichtigste.


Politik: interessiert mich weniger.


Böhm: ist ein guter Bürgermeister für Pasching. Ich verstehe mich gut mit ihm, auch wenn er und seine Amtsmethoden umstritten sind.


Echte Freunde: gibt's nicht viele. Das habe ich in meiner Zeit bei Sturm Graz gelernt.


Familie: ist das Schönste, was es gibt.


Mein Beruf: ist Spengler. Heute würde ich diese Lehre aber nicht mehr machen. Ich bin mit Leib und Seele Profi-Fußballer.


Meine Zukunft: bleibt der Fußball. Ich hab' die Ausbildung zum Tormann-Trainer gemacht. Das möchte ich nach meiner Profizeit machen. Bis 40 möchte ich aber noch aktiv bleiben.


Meine Stärke: ist mein Ehrgeiz und die Tatsache, dass ich mir immer Ziele stecke.

Von Angelika Kremser (a.kremser@ooe.net)