Gerhard Pilz

Von Bernhard Leitner   05.September 2005

Wenn irgendwo in Perg gesungen, musiziert oder Theater gespielt wird, dann ist "da Bütz" meistens mitten im Geschehen dabei. "Da Bütz" heißt eigentlich Gerhard Pilz und ist Buchdrucker in Pension. Seine Passion ist aber seit jeher die Beschäftigung mit (fast) allem, was mit Sprache, Musik und Heimatgeschichte zu tun hat.

Erworben hat er sich dieses Wissen durch lebenslanges Lernen. "Während meiner Lehrzeit bin ich viel in Jazzkonzerte gegangen. Dabei habe ich Kontakte mit Menschen geknüpft, die sich in der Kultur viel besser ausgekannt haben als ich. Die gaben mir viele Hinweise, was ich lesen oder mir anhören sollte", sagt der Vater dreier erwachsener Kinder.

Aus dem vielen Lesen entwickelte sich bald die Lust, selbst schreiberisch tätig zu werden. Einen großen Erfolg landete Pilz 1966, als er mit dem Heimkehrerschicksal "Trommel und Rose" einen Drehbuchwettbewerb gewann. Der Text war dann sogar Österreichs Beitrag an der "Goldenen Rose von Montreux". "Vom Preisgeld haben wir die Fenster für unser Haus gekauft", erinnert sich Pilz heute. Vor der Kamera war der Perger ebenfalls tätig: in Walter Wippersbergs "Das Fest des Huhnes" sowie in den "Siebtelbauern".

In seiner Heimatstadt ist Pilz vor allem in der Theatergruppe, im Heimatverein, in der Schreibwerkstatt, als Galerist sowie Musiker bei "Perg-Jazz" und "Pergfolk" aktiv. "Der Jazz war immer schon meine große Liebe. Die Volksmusik wollte ich lange schon machen, aber da hat es eben länger gedauert, bis sich die richtige Gruppe gefunden hat", sagt Pilz.

In den kommenden Tagen tritt Pilz als Vermittler erotischer Literatur in Erscheinung: "Die Idee dazu kam von unseren weiblichen Kolleginnen. Am Donnerstag spielen wir mit Pergfolk erotische Gstanzl, am Freitag geben heimische Autoren erotische Texte zum Besten und am Samstag schließen wir die Reihe mit einer Lesung aus den Balladen des Francois Villon ab."

Lebenslauf: Ein Original

Gerhard Pilz, Jahrgang 1942, wuchs in Perg auf und absolvierte eine Lehre als Buchdrucker und Schriftsetzer. Dabei knüpfte er erste Kontakte zur Kultur- und Theaterszene. 1966 gewann Pilz einen Drehbuchwettbewerb und wurde für die "Goldene Rose von Montreux" nominiert. In Perg ist "da Bütz" vor allem im Kulturzeughaus, als Schauspieler, Musiker und im Perger Theater aktiv.

Perger Einhorn: Ein Symbol für Stärke, Reinheit und Jungfräulichkeit. Erstaunlich, was so ein Wappentier alles in sich vereint. Das gilt auch für die Stadt Perg selbst.
Vollbart: Habe ich schon seit ewig, weil mir mein Gesicht nicht mehr gefallen hat.
Mühlsteine: Sind eng verbunden mitt der Geschichte Pergs. Hier nahm unsere Wirtschaft ihren Ausgang.
Lieblingsplatz: Mein Garten in Pergkirchen.
Bier oder Wein: Beides - beim Wein lege ich Wert auf "Rot-Weiß-Rot".
Kultur-Zeughaus: Ein Projekt, das mir über Jahre hindurch ein großes Anliegen war. Willi Patri war dabei ein wichtiger Mitstreiter.
Konsulent: Bin ich dann auch einmal geworden.
Volksmusik: Wollte ich immer schon machen. Erst die Zusammenarbeit mit Elisabeth Lass hat es dann auch ermöglicht.

Von Bernhard Leitner (b.leitner@nachrichten.at)