Dr. Christine Haiden

Von Von Roswitha Fitzinger   05.Jänner 2009

Manager sind bekanntlich vielbeschäftigte Menschen. Christine Haiden ergeht es da nicht anders. Die 46-Jährige ist Chefredakteurin der Frauenzeitschrift „Welt der Frau“, sie schreibt Gastkommentare für die OÖN („Haiden am Donnerstag“) sowie Bücher, ist außerdem Präsidentin des Presseclubs, im Vorstand des OÖ. Journalistenforums und des Katholischen Pressevereins. Ende 2008 wurde sie als „Managerin des Jahres“ ausgezeichnet.

In der Managerin wohnt aber auch eine Bäuerinnenseele. Der Garten ist ihr Refugium, dort wo sie entspannt und zur Ruhe kommt. Momentan ist ihre „Bäuerinnenseele“ allerdings auf Winterruhe. „Aber es geht mir schon ab“, sagt Christine Haiden. Sie pflanzt nicht nur gern ein, sondern auch um. Strukturierte Gärten sind nicht unbedingt ihre Sache. Gartengestaltung nach Plan. Das kennt sie nicht. „Ich hab’ zuerst die Pflanze, und dann such’ ich einen Platz und wenn der nicht passt, wird umgepflanzt.“ Sie müsse ständig umpflanzen. Das sei auch das Lustige daran.

Der Garten, 1000 Quadratmeter groß, war auch der Hauptgrund, warum es die 46-Jährige vor drei Jahren nach Neuhofen zog. Ihre „Bäuerinnenseele“ lebt sie aber nicht nur im eigenen Grün aus, sondern die schlägt sich auch im Beruf durch.

„Eine Bäuerin hat Freude, etwas zu beginnen, es zu pflegen, zu sehen, wie es wächst und dann zu ernten“, sagt sie. Etwas, das Christine Haiden auch bei ihrer Arbeit gut gebrauchen kann, wie sie versichert: „Ein Projekt zu beginnen, zu schauen, wie es sich entwickelt. Man unterstützt es, bis es sich so zusammenwächst, dass etwas daraus wird.“ Projekte hat sie viele: Ob es Bücher sind, die sie schreibt oder Sozial- und Hilfsprojekte, die sie startet und unterstützt. Als jemand mit einer „Bäuerinnenseele“ ist Christine Haiden an allem Langfristigem interessiert. Alles, wo es um den schnellen Nutzen geht, ist der Neuhofnerin zuwider. „Das verdirbt die Welt“, sagt sie.

Aufgewachsen in einer achtköpfigen Familie, ist sie das älteste von fünf Kindern. Der Vater ist Schichtarbeiter. Die Mutter führt eine Nebenerwerbslandwirtschaft. Als Älteste muss sie bald mithelfen. Mit drei Jahren sitzt sie bereits auf dem Traktor und hält das Lenkrad. So etwas prägt. „Auf einem Bauernhof lernst du Verantwortung für die Arbeit“, sagt sie. „Vielleicht über die Maßen.“

Erste Führungsrolle

Und noch etwas hat Christine Haiden geprägt. Es war die Rolle der großen Schwester. „Eine, die du nie loswirst. Es war die erste Führungsaufgabe, die ich von den Eltern übertragen bekommen habe“, so die 46-Jährige. Viel hätte sie da für ihr späteres Berufleben gelernt: Führen undBeziehungen herstellen beispielsweise. „Immer, wenn ich geglaubt hab’, ich kann etwas durchdrücken, bin ich kläglich gescheitert.“

Dr. Christine Haiden

Beruf: Chefredakteurin Welt der Frau
Wohnort: Neuhofen/Krems
Geboren: 2. März 1962 in Euratsfeld (NÖ)
Hobbys: Garten, Reisen, Lesen