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Alfred Hochedlinger

Von Bernhard Leitner, 12. Juni 2006, 00:00 Uhr

Von einem Lehrer und Komponisten, der gerne den Takt vorgibt

Als gerade einmal 18-jähriger Jüngling gründete Alfred Hochedlinger 1981 in Mauthausen einen Jugendchor, der mit seiner Frische ein Gegenstück zu etablierten Chören bilden sollte. Mittlerweile ist aus diesem Chor ebenfalls eine Institution geworden: dem Chor der Pfarre Mauthausen "musica viva", kurz "CPM". Eine Umbenennung, die notwendig wurde, als bei einigen männlichen Chormitgliedern das Haupthaar eine nicht mehr zu kaschierende Grautönung aufzuweisen begann.

"Auch wenn der Chor mittlerweile als amtlich eingetragener Verein auftritt und alle zwei Jahre ein neuer Obmann gewählt wird, so ist der CPM doch durch ihn, mit ihm und nichts ohne ihn." So beschreibt der Mauthausener Werner Wöckinger den langjährigen Chorleiter. Der selbst sieht das freilich etwas anders: "Ich stehe zwar als Dirigent vorne, aber es sind die Sänger, die den Chor zu dem machen, was er ist." 480 Auftritte hat der Chor in seiner 25-jährigen Geschichte absolviert. Das Archiv umfasst 753 Musikstücke. 26 Tonträger, davon acht Studioproduktionen wurden veröffentlicht. Neben moderner Kirchenmusik, die nach wie vor das Rückgrat des Chors bildet, widmen sich die Sänger auch der Klassik und der Unterhaltungsmusik. Am 1. Juli gibt der Chor etwa ein Jubiläumskonzert mit Broadway-Melodien. Die Thematik des Holocaust ist Hochedlinger in seiner Chor-Arbeit ein besonderes Anliegen. Seit 1987 singt der Chor regelmäßig bei den Befreiungsfeiern im Konzentrations-lager Mauthausen, bei den Marcel-Callo-Gedenkfeiern und den Feiern zum Gedenken der Mühlviertler Hasenjagd.

Im Jahr 2000 wurde eine CD der "Mauthausen Kantate" von Mikis Theodorakis produziert, die bis heute im In- und Ausland regen Absatz findet. Hochedlinger: "Besonders bewegend war für mich außerdem die Gestaltung der Messe im Konzentrationslager mit Papst Johannes Paul im Jahr 1988."

Hoch hinaus

1963 geboren, interessierte sich der Mauthausener Alfred Hochedlinger schon früh für Musik. Nach der Matura an der Handelsakademie Perg startete er eine Ausbildung zum Religionslehrer. 1981 gründete er den Chor "musica viva", dessen musikalischer Leiter er heute noch ist. Hochedlinger komponierte 400 meist kirchenmusikalische Werke, die teilweise auch im Ausland veröffentlicht wurden.

Mein erstes Instrument: Klavier

An Mauthausen mag ich: das kulturfreundliche Klima.

Gemeinschaft heißt für mich: Einheit in der Vielfalt.

Wenn ich morgens aufstehe denke ich: Danke für diesen Tag.

Entspannen kann ich am besten bei: Lesen, Musikhören, Schlafen.

Diesen Musiker schätze ich besonders: Mozart

Pünktlichkeit: gelingt mir fast immer, meist punktgenau.

Geselligkeit: ist mir sehr wichtig. 

Leib- und Magengericht: italienische Nudelgerichte aller Art

Bier oder Wein: mag ich  beides - je nach Anlass. 

Für die nächsten zehn Jahre wünsche ich mir: Gesundheit, Energie, Kreativität.

Von Bernhard Leitner (b.leitner@nachrichten.at)

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