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Kinderhände weg vom Handy

Von Von Barbara Rohrhofer   18.Mai 2010

Die Daten von fast 13.000 Handy-Nutzern aus 13 Ländern sind in die mehr als zehn Jahre laufende Studie der WHO eingeflossen. „Die Ergebnisse erlauben nicht wirklich den Schluss, dass von der Handy-Nutzung ein Risiko ausgeht“, sagte Christoph Wild, Direktor der Internationalen Forschungsagentur für Krebs der WHO. Für eine Entwarnung sei es aber auch zu früh. „Es ist voreilig zu sagen, dass mit der Handy-Nutzung kein Risiko verbunden ist.“ Die Ergebnisse der Großstudie waren mit Spannung erwartet worden – sowohl von Handy-Firmen als auch von Interessengruppen, die in Mobiltelefonen eine Ursache von Hirntumoren vermuteten. Die Studie wurde zum Teil von der Mobilfunkindustrie finanziert.

Immer längere Gespräche

Ein weiteres Problem sei, dass die Studie bereits im Jahr 2000 gestartet wurde – damals sei die Handy-Nutzung noch deutlich geringer gewesen. In extremen Fällen wurde eine halbe Stunde pro Tag telefoniert. Inzwischen nutzten gerade junge Leute ihr Handy eine Stunde oder mehr am Tag. Allerdings seien moderne Handys auch strahlungsärmer, es werde mehr über SMS kommuniziert und es würden verstärkt Headsets eingesetzt.

Josef Pichler, Internist und Onkologe an der Landesnervenklinik Wagner-Jauregg in Linz, berichtet von einem kontinuierlichen Ansteigen der Fälle von Hirntumoren in den vergangenen Jahrzehnten, was einerseits auf die verbesserten Diagnosemöglichkeiten zurückzuführen sei. Pichler appelliert – auch wenn eindeutige Beweise zwischen Gesundheitsbeeinträchtigung und Handys noch fehlen – an alle, bei der Benützung folgende Empfehlungen zu beachten.

•Vor allem im Volksschulalter die Telefone so wenig wie möglich benützen und bei Nichtgebrauch sofort ausschalten. „Ich wäre dafür, Handys aus den Schulen zu verbannen, auch aus Gründen der Konzentration“, sagt Pichler, der darauf hinweist, dass Kinder empfindlicher auf Strahlung reagieren als Erwachsene.

•Eingeschaltete Handys weder in Hosen- noch Brusttasche verwahren. „Handys sind in der Lage, Geräte zu stören. Auf Intensivstationen sind sie verboten. Auch unser Körper ist ein feines Gerät und kann gestört werden.“

•Möglichst auf UMTS-Netz umsteigen.

Der Arzt hofft, dass die Ärztekammer Oberösterreich bald eine Empfehlung zur richtigen Nutzung von Handys im Kindesalter herausgibt.

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19. April 2024