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Fünfer im Semester-Zeugnis? Eltern sollten einen kühlen Kopf bewahren

Von Barbara Rohrhofer und Dietlind Hebestreit   13.Februar 2013

Ein Fleck in der „Schulnachricht“ des Kindes kann so manchen Familien die Semesterferien verderben. „Katastrophenstimmung hilft nicht weiter. Ich rate Müttern und Vätern, das eigene Kind nicht nur als Schülerin oder Schüler zu sehen, sondern als Person, die viele Stärken hat“, sagt Stefanie Dernoschegg, Schulpsychologin beim Landesschulrat für Oberösterreich. Diese Tipps sollen helfen, einen kühlen Kopf zu bewahren.

1 Kommt der gewählte Schultyp den Begabungen des Kindes entgegen? Gibt es soziale Probleme? Lernt das Kind richtig? „Wichtig ist es, die Gründe für eine schlechte Note zu analysieren. Kein Kind schreibt aus Jux und Tollerei lauter Fünfer“, sagt Psychologin Dernoschegg.

2 „Das Kind zum Lernen nicht ständig ins Kinderzimmer verbannen, sondern es unterstützen, zum Beispiel Vokabel abfragen“, rät Raphael Oberhuber, der als Klinischer Psychologe an der Pädagogischen Hochschule OÖ unterrichtet und auch im Kinderspital kleine Patienten betreut.

3 Wer Erfolg haben will, muss wissen, welcher Lerntyp er ist: Tut sich das Kind leichter, wenn es die Vokabel laut vorliest? Oder wenn es beim Lernen auf und ab geht? „Wer sich selbst kennt, lernt schneller. Probieren Sie mit Ihrem Kind verschiedene Methoden aus. Wichtig ist es, als Eltern immer Interesse am Kind und auch an der Schule zu zeigen“, sagt Dernoschegg.

4 Die Schule sollte das Eltern-Kind-Verhältnis nicht beschädigen. „Bekommen Kinder vom Elternhaus zu viel Druck, stehen sie unter Stress, der sie seelisch belastet und die Leistungsfähigkeit mindert – ein Teufelskreislauf beginnt“, sagt Dernoschegg. „Wenn’s zu Hause gar nicht mehr funktioniert, scheuen Sie nicht davor zurück, sich professionelle Hilfe, zum Beispiel bei Schulpsychologen, zu holen.“

5 Bei aller Unterstützung sollten Eltern bedenken, dass Kinder nicht dazu da sind, die Träume der Eltern zu erfüllen. „Mütter und Väter sollten es respektieren, wenn ihr Sohn oder ihre Tochter vielleicht keine akademische Laufbahn einschlagen wird“, sagt Psychologe Oberhuber.

6 Eine Übung für Eltern: Wie möchten Sie von Ihrem Chef behandelt werden, wenn Sie einen Fehler gemacht haben? „Sie wünschen sich wahrscheinlich Verständnis. Und genau das ist es, was Sie Ihrem Kind bei schlechten Noten entgegenbringen sollten“, rät Dernoschegg.

 

Lernstrategien für die Semesterferien

Die Schulnachricht, umgangssprachlich „Semesterzeugnis“ genannt, ist so etwas wie die Zwischenbilanz, die nach der ersten Hälfte des Schuljahres von den Lehrern erstellt wird.

„Das heißt, Schüler mit einem Nicht genügend haben ein halbes Jahr Zeit, um sich die Note auszubessern“, sagt Schulpsychologin Stefanie Dernoschegg. „Bitte keine Panik, sondern zuerst einmal ausruhen. Dann kann schon in den Semesterferien damit begonnen werden, zu analysieren, was im in den nächsten Monaten besser gemacht werden kann.“ Idealerweise sollten betroffene Schüler damit beginnen, im „Problemfach“ aufzuholen.

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