Liebevolle Kindheit führt zu stabilerer Beziehung
Langzeitstudie erforscht die Auswirkungen des familiären Umfelds auf die spätere Ehe.
Das Aufwachsen in einem warmherzigen Umfeld führt zu einem größeren Gefühl der Sicherheit in Liebesbeziehungen – und das auch noch nach dem 80. Lebensjahr. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher der Harvard Medical School.
Sie analysierten Daten von 81 Männern, die an einer 78 Jahre laufenden Studie zur Entwicklung Erwachsener teilgenommen hatten. Dadurch konnten in der Folge auch die lebenslangen Auswirkungen von Kindheitserfahrungen untersucht werden.
Besserer Umgang mit Gefühlen
„Unsere Studie zeigt, dass der Einfluss der Kindheitserfahrungen auch noch nachgewiesen werden kann, wenn Menschen mehr als 80 Jahre alt sind. Damit lässt sich vorhersagen, wie glücklich und stabil ihre Beziehungen auch in diesem Lebensalter sein werden“, sagt Studienautor Robert Waldinger. Dieser Zusammenhang ist teilweise darauf zurückzuführen, dass eine warmherzigere Kindheit in der Lebensmitte einen besseren Umgang mit Gefühlen fördert und sich auch positiv auf die soziale Kompetenz auswirkt.
Das Team um Robert Waldinger hat mit der Studie nachgewiesen, dass diese Männer auch im mittleren Alter mit emotional stressigen Situationen besser umgehen konnten. Daher sind deren Ehen im späteren Leben oft auch stabiler.
Für die Langzeitstudie haben die Forscher die gleichen Menschen sechs Jahrzehnte lang begleitet. Bei allen Ereignissen, die Menschen zwischen dem Heranwachsen und dem neunten Lebensjahrzehnt betreffen, ist es laut Co-Autor Marc Schulz bemerkenswert, dass sich der Einfluss der Kindheit auf eine Ehe im hohen Alter immer noch nachweisen lässt.