Die ewige erste Liebe
Maria und Karl sind nicht nur Geschäftspartner, sondern auch seit 30 Jahren glücklich verliebt und Eltern von vier Kindern. Im OÖN Gespräch verraten sie ihr Erfolgsrezept.
Karl und Maria Mayr, beide 48 Jahre alt, kennen sich schon seit Teenagertagen. Getroffen haben sie sich zum ersten Mal vor fast 30 Jahren.
Die beiden teilen nicht nur Tisch und Bett seit ewigen Zeiten, sondern arbeiten auch im gleichen Familienunternehmen, der Fussl-Modestraße.
Gemeinsam mit ihren vier Kindern, Anna, 23, den Zwillingen Michael und Felix, 19, und Magdalena, 12, verreist das Ehepaar gerne, um den Kopf wieder frei zu bekommen. Wie sie Familie, Arbeit und Ehe unter einen Hut bringen erzählen Maria und Karl Mayr im persönlichen Gespräch.
OÖN: Sie verbringen viel Zeit miteinander. Nervt das manchmal?
Karl: Wir sind 24 Stunden und 7 Tage die Woche zusammen, und das schon seit Jahren. Andere hätten damit vielleicht ein Problem, mich stört das gar nicht. Maria: Ganz stimmt das ja auch nicht. Ich bin beruflich bedingt viel unterwegs, da sieht man sich dann auch nicht immer rund um die Uhr.
Wie trennen Sie das Berufliche vom Privaten?
Karl: Nicht wirklich, denn es verschwimmen die Grenzen. Wenn einem aber das Arbeiten leicht von der Hand geht, dann ist man - neudeutsch gesagt - im Flow und dann funktioniert auch die persönliche Beziehung. Maria: Eine klare Trennung gibt es nicht, was Vor- und Nachteile mit sich bringt. Es gibt natürlich Auseinandersetzungen im Joballtag, die dann auch beim Sonntagskaffee ein Thema sind. Andererseits geht auf der informellen beruflichen Ebene viel weiter, weil wir ja ständig übers Geschäft reden.
Rückblende: Wie haben sie sich kennengelernt?
Karl: Das war 1987 bei einem Faschingsball in Ried. Ich trug eine original Kutte eines Kapuzinerpaters. Meine Frau hat es als besondere Herausforderung gesehen, diesen Pater zu verführen und es ist ihr auch gelungen.
Wie ging es dann weiter?
Karl: Fünf Jahre lang haben wir eine Wochenendbeziehung geführt, weil Maria in Wien Romanistik und Geografie studierte. Nach dem Abschluss kam sie wieder zurück nach Ried. Maria: Und dann ging alles relativ schnell.1993 kam unsere erste Tochter, wie eigentlich all unsere Kinder, nicht ganz geplant zur Welt. Die sind alle irgendwie der Reihe nach daher gekugelt. Anna kam sehr früh. Die Jungens, Michael und Felix, waren ein Knalleffekt, weil sie ja zwei waren. Und Magdalena als Nachzüglerin war auch eine Überraschung, weil sich unser Leben dann noch ein mal ordentlich geändert hat. Nichts ist für vier Kinder ausgerichtet. Das war eine echte Herausforderung für uns, auch weil man oft schief angeschaut wird, weil es eben unüblich ist.
Wie bekommen Sie Familie und Job unter einen Hut?
Maria: Als die Kinder noch kleiner waren, war es oft schwierig. Ich reise beruflich bedingt viel, da war das schlechte Gewissen immer mit im Gepäck. Charly hat mir immer viele Sachen mit den Kindern abgenommen. Klassiker wie Arzttermin, Flötenunterricht usw. hat er im Alleingang organisiert. Das trägt viel einer harmonischen Partnerschaft bei, wenn beide sich auch um diese Sachen kümmern. Karl: Ganz normal, dass man sich das in einer gleichwertigen Partnerschaft aufteilt.
Sind Sie sich vom Wesen her ähnlich, oder eher die berühmten Gegensätze die sich anziehen?
Karl: Wir harmonieren sehr. Meine Frau ist eine starke Person, die nicht in die klassische "Hausfrauen Rolle" fällt. Demnach gäbe es vielleicht sogar mehr Potenzial für Reibungen, dem ist aber nicht so. Wir haben eine ebenbürtige Partnerschaft wo jeder die gleichen Ansprüche und Rechte hat. Wir haben uns echt gefunden, weil unsere Ehe extrem gut funktioniert.
Wie lautet ihr Erfolgsrezept für eine funktionierende Ehe?
Maria: Unser Vorteil ist sicher, dass wir uns so jung kennengelernt haben. Wir konnten zusammen wachsen, weil keiner von uns damals so richtige Ecken und Kanten hatte. Die haben wir erst gemeinsam entwickelt. Wenn manerst später eine Beziehung eingeht, trifft man auf recht geformte Menschen. Wir haben uns miteinander geformt und miteinander ergänzt. Wir kennen unsere Macken und akzeptieren diese gegenseitig, so haben wir uns gemeinsam entwickelt.
Karl: Es verändert sich ja die Beziehung im Laufe der Zeit: Von der unglaublichen Verliebtheit wird es reifer und erwachsener. Der partnerschaftliche Gedanke steht im Vordergrund. Verlässlichkeit und Vertrauen zueinander zählen. Das große Wort Liebe kann man so und so definieren. Es verändern sich die Schwerpunkte innerhalb der Jahre, aber deswegen ist es keinesfalls schlechter. Im Gegenteil, denn es ist angenehm zu wissen, dass man zusammengehört und sich aufeinander zu hundert Prozent verlassen kann.
Maria: Auch bauen wir zwei auf gemeinsame Erlebnisse auf. Wenn wir von früheren Zeiten erzählen, erinnern wir uns gemeinsam zurück. Für andere mag das vielleicht langweilig sein, ich habe das aber nie so empfunden. Bei uns ist es immer irgendwie lustig. Wir können immer noch gemeinsam viel lachen, darum ist es auch so entspannt bei uns. Dass man sich gegenseitig auch nach so langer Zeit noch attraktiv findet, hilft sicher auch.
Machen Sie sich noch Komplimente oder Liebeserklärungen?
Beide: Ja sicher!
Karl: Erst gestern am Abend wieder.
Maria: Ich finde es schon sehr wichtig, dass man von Zeit zu Zeit sagt und auch zu hören bekommt, was man spürt.
Die Ehe ist wenn sie funktioniert auch eine gute Teamarbeit.So soll es sein .Ein Miteinander .
Hört man gerne
Gratuliere dieser Familie
Ein sehr sympathisches Paar, geerdet, fleißig und offensichtlich sehr erfolgreich, weil sie seit Jahrzehnten ein gutes Team sind!
Schöne Liebesgeschichte😄wir sind 42 Jahre verheiratet💑 und eigentlich ist alles wie bei uns: 7 Tage 24 Stunden beisammen - - 3 Kinder, 4 Enkelkinder😊
Gratulation diesem Paar😁alles Gute weiterhin.