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I like to move it move it

Von Juliane Ransmayr   30.November 2009

Und es handelt sich wahrlich um eines der wesentlichsten Projekte und einen der wichtigsten Denkanstöße von Linz09, andererseits aber auch um eine, der am schwierigsten nachhaltig und zufrieden stellend umsetzbaren Ambitionen – und das „Bundesweit“!
„Ein jeder Schüler sollte einmal die Chance haben, ein solches Projekt in seiner Schulkarriere     erleben zu dürfen.“ Ein Versprechen an die Zukunft. Versprochen ist versprochen und wird auch   nicht gebrochen. Doch wie? - I like to believe it !

Das große Schulprojekt von 09 erzählt zwar jetzt im Nachhinein zurecht von einer wahren Erfolgsgeschichte, allerdings betrifft diese unter besten finanziellen und weiteren optimalen 09Rahmenbedingungen nur etwa ein hundertstel der oberösterreichischen SchülerInnen.
- Beim „Großen Schulprojekt“ waren 2000 (siehe oben) beteiligt - Umgerechnet sind das gerade     mal 1% der Schüler unseres Bundeslandes – und  das schwächt das Bild vielleicht wieder etwas ab. Denn was ist mit den restlichen 99%? Erhalten sie auch eine Chance auf einen „Unterrichtsstillstand“ in dem absolute „Störung“ erlaubt ist, in dem der normale Stundenplan außer Kraft gesetzt und so vielleicht mehr als das Ziel des Unterrichts erreicht, also für das Leben gelernt wird?(- Zitat - PK)

In Zusammenarbeit der Projektleitung mit den beteiligten Lehrer (- immerhin 3% von OÖ. Schulen) wurden 10 Dogmen ausgearbeitet. Sie hier alle zu behandeln, würde zu weit führen. Beschränken wir uns daher auf  Dogma 10: Und hier geht’s um die größte Frage, die wie so oft bleibt, die Frage nach dem lieben Geld. Wie würde sich ein Großprojekt dieser Art finanzieren lassen? – Mit „schlankerem“ Budget – wie angekündigt? Derzeit heißt es für uns: Immer und immer wieder hunderte von Anträgen ausfüllen, in denen jedes kleinste Detail von vornherein festgelegt sein muss, um ein bisschen Geld zu kassieren. - Mit dem Bundeskulturbudget, das jährlich Schulen, wie der unseren, zur Verfügung steht, kann man wahrlich keine großen Sprünge machen, von Großprojekten gar nicht zu reden beginnen und höchstens gerade mal an diverse Kleinprojekte denken.

Das wiederum bleibt nicht das einzige Problem in der Verwirklichung von innerschulischem Arbeiten mit Kunst. Denn wie erklärt man nach 09 den Eltern „schwacher“ Schüler oder beispielsweise einem Mathematiklehrer, warum es genau jetzt wichtig wäre die Mathematikstunde zum Arbeiten an einem Theaterstück zu verwenden und das einige Wochen lang … womöglich auch an Schulen, die trotz 09 kein Interesse an Kunstprojekten geäußert haben? Man würde wohl wie schon vor 09 auf den späten Nachmittag, aufs Wochenende oder die Ferien verwiesen werden …
Bliebe wohl nur die Möglichkeit Kunst per „Verordnung oder Gesetz“ entsprechend zu verankern       – ob das aber zielführend ist?

Apropos „Ziel“ – Was will man mit dem gut gemeinten Projekt? – Kunst in Schulen machen, tolle Aufführungen zustande bringen, oder eigentlich ganz anderes? – Manche begeisterte Rückmeldungen lassen dies vermuten: Die Kinder wurden selbstständiger, sie bauten ihr Selbstvertrauen auf, lernten in einem Team zu arbeiten, die Klassengemeinschaft verstärkte sich, es wurde über Schatten gesprungen und über sich hinausgewachsen. - Kunst als Mittel soziale Kompetenzen der Schüler zu verändern … nein zu verbessern. Doch wann hört ein Mittel auf es selbst zu sein, nur um einem Zweck noch weiter zu dienen? - Kunstformen werden so u. a. „gruppendynamisch“ eingesetzt, um zB. auch einzelne Schüler die manchmal diverse Klassen zu DER Problemklasse machen, zu „therapieren“ …
„Das Endergebnis, ein Highlight, eine Aufführung, stand bei diesem Projekt nicht im Vordergrund.“- Kann und soll Kunst an Schulen tatsächlich in 1. Linie so definiert werden: „Der Weg ist das Ziel“? 

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