Linz09 wurde von der maschek-Seite eröffnet

Mit Aktionen, Empfängen, Fanfaren, Raketen, Chorstimmen und einer feierlichen Eröffnung der anderen Art im Brucknerhaus rutschte Linz zu Silvester in sein Kulturhauptstadtjahr.
Verschmitzt lugt Landestheater-Liebling Karl M. Sibelius zwischen dem Bühnenvorhang hervor, um als Cabaret-Conferencier die Ehrengäste singend mit „Willkommen, bienvenue, welcome“ zu begrüßen. Er führt, begleitet von einem Dolmetscher für Gebärdensprache, durch ein Programm, das zur neuen städtischen Visitenkarte „Linz verändert“ passt. Satirischen Feinspitzen zerging „Eine historische Fälschung“ von maschek auf der Zunge. Personen in filmischen Zeitdokumenten legte das Kabarett-Trio Scharfes, Gewagtes, Selbstironisches in den Mund: vom Gauleiter, der verkündete, der Führer habe Linz als Alterswohnsitz und Kulturhauptstadt auserkoren, was nach dem Zweiten Weltkrieg zur gestern beendeten Zweiteilung der Stadt geführt habe, bis zum finalen Dobusch-Wort „Macht’s, was wollt’s“.
Dazu gab es „Instant Anton“, von Thomas Kerbl Eingedicktes aus Bruckners Sinfonien, dargeboten vom Ensemble09, von Musikern der Bruckner-Uni und von Philipp Sonntag an der Orgel sowie das virtuose Spiel von Isabel Ettenauer auf ihrem putzigen Toy-Piano.
Vielversprechend war der Ansatz, der schier endlosen Reihe der Festredner das Reden abzunehmen, deren Zitate zu einem Cocktail zu mixen und von Schauspielerin Elisabeth Orth vortragen zu lassen. Der Langatmigkeit konnte dies nichts anhaben, weil von der üblichen Getragenheit kaum etwas verloren ging.
Persönlich ans Pult durfte nur Bundespräsident Heinz Fischer, der feststellte, dass Linz hart gearbeitet und sich entwickelt habe, „das Stahlzentrum an der Donau zusätzlich Kulturzentrum“ geworden sei. Er lobte ein „spannendes, vielfältiges Programm, das einlädt, in Linz Station zu machen“. (beli)