Liebe geht durch den Magen

Dass Liebe durch den Magen geht, können wohl Gastro-Ehepaare am besten beschreiben. "Ich lese den Grad der Verliebheit an der Dekoration auf dem Teller ab", sagt Eva-Maria Pürmayer über ihren Schatz Thomas Hofer. Die beiden sind Genussmenschen. Er kocht nicht nur im gemeinsamen Restaurant, sondern liebend gerne auch für sie. Das Paar führt seit dem Jahreswechsel das in "Culinariat" umbenannte, frühere Gasthaus Post in Hellmonsödt. Eva-Maria Pürmayer erwartet im Frühsommer ihr erstes Baby.

Auch andere Wirtsleuts-Ehepaare praktizieren das Phänomen "Liebe geht durch den Magen". Ingrid Pernkopf steht in der Küche des Landhotel Grünberg in Gmunden. Gatte Franz ist das Flaggschiff im Service. Nach diesem Muster funktioniert auch die Waldschänke in Grieskirchen. Einst war es eine einfache Jausenstation. Dann lernte Heinz Grabner seine Elisabeth, damals eine Kellnerin, kennen. Sie kochte ihn ein und das Gasthaus ihrer Schwiegereltern in die Haubenränge.

Bezirzt wird jetzt im Frühjahr vor allem mit Kräutern. Culinariat-Chef Hofer (zuvor im Taubenkobel im Burgenland und im Steirereck in Wien), schwört auf ein Kraut namens Mönchsbart, auf das er etwa seine (handgemachten) Gnocchi bettet.

Weiters lockt Bärlauch aus den Donauauen als wunderbar sämige Suppe oder Pesto. Löwenzahn macht den Salat fein nussig. Junge Brennnessel aus Wildsammlung (bitte gut waschen) geben Spinat Pepp. Sogar bei der süßen Nachspeis' darf grüne Pracht nicht fehlen. Hofer kombiniert weiße Schokolade mit Sauerampfer.

Manche schwören auf die liebesfördernde Wirkung von Liebstöckl. Nomen est omen. Andere schreiben sogar der Petersilie geheimnisvolle Gefühlskräfte zu. Auch Brunnenkresse, in ein Risotto gestreut, soll Wunder wirken, Bitte selbst ausprobieren ...