Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Kann man alle Kinder gleich lieben? Vierlingsmutter Gerlinde Bohrer erzählt

Von Barbara Rohrhofer, 15. April 2014, 00:05 Uhr
Kann man alle Kinder gleich lieben? Vierlingsmutter Gerlinde Bohrer erzählt
Die Vierlinge bei ihrem ersten Fotoshooting. Bild: OON

Die sechsfache Mutter aus Traun über Mutterliebe, Socken-Berge und Sorglosigkeit.

"Mutterliebe: Sie ist die stärkste aller Bindungen. Sie ist das Gerüst, auf dem sämtliche zwischenmenschliche Beziehungen aufbauen, die Basis von Selbstbewusstsein, Entwicklungsfähigkeit und Lebenswillen", schreibt die Anthropologin Barbara Schweder aus Wien in ihrem Buch "Mutterliebe – Warum sie uns stark macht. Weshalb sie bedroht ist".

Aus nüchterner Perspektive betrachtet, ist Mutterliebe nichts anderes als ein Trick der Natur, Frauen dazu zu bekommen, sich Tag und Nacht um ihren Nachwuchs zu kümmern, ihn monatelang zu stillen, einige Jahre nachts aufzustehen und pro Kind durchschnittlich 4500 Mal die Windeln zu wechseln.

Wie Mutterliebe wissenschaftlich funktioniert, interessiert Gerlinde Bohrer, 52, aus Traun herzlich wenig. "Wenn die Kinder kommen, ist die Liebe einfach da. Das war schon immer so und wird auch immer so sein", sagt die Frau, die vor fast genau 17 Jahren Vierlingen das Leben geschenkt hat.

Welcher Hormoncocktail sie in den ersten Jahren zu mütterlichen Höchstleistungen angetrieben hat, ist ihr ebenfalls nicht wichtig. Nur so viel: "Wer am lautesten geschrien hat, zu dem bin ich als erstes gelaufen. Es war schon anstrengend – aber auch sehr schön", sagt die Mutter von Julia, Patrick, Florian und Karl. Anfangs wurde 15 Stunden pro Tag gewickelt und gefüttert. Der Windelverbrauch lag pro 24 Stunden bei 28, die Tiefschlafzeit der Eltern bei zwei Stunden pro Nacht. Im Haus der Familie Bohrer erinnert nicht mehr viel an diese Zeit. Einzige Zeitzeugen sind die gerahmten Babyfotos im Vorhaus. Die Vierlinge mit Mama Gerlinde und Papa Norbert, die Kinder im Laufwagerl, mit den ersten Dreirädern, auf der Rutsche, beim Skifahren, an ihrem ersten Schultag.

Kann man Liebe vierteln?

"Es hat sich in den vergangenen Jahren alles um die Kinder gedreht, aber das ist eh normal", sagt die engagierte Mama. Ob man Liebe vierteln könne, wisse sie nicht so genau. "Ich mag sie schon alle sehr, aber es gibt Phasen, da ist man dem einen oder anderen Kind einfach mehr zugetan. Das ist nicht immer ganz gleich." Mittlerweile sind die Vierlinge in der Pubertät, zwei Söhne und die Tochter haben das zweite Lehrjahr abgeschlossen. Einer – der Karli – geht noch zur Schule.

"Ich bin so stolz, weil sie alle so anständig sind. Sie grüßen, benehmen sich gut und gehen mit ihren Mitmenschen respektvoll um. Und sie sind total sportlich", schwärmt Gerlinde Bohrer. Tochter Julia ist Europameisterin im Landhockey. Im Winter fahren alle vier Kinder begeistert Ski. "Ein jeder hat vier Paar Ski, weil sie auch Touren gehen", erzählt Papa Norbert Bohrer. Mama Gerlinde Bohrer leidet ein bisschen, weil es oftmals schon sehr ruhig ist im Haus. "Wenn die Kinder in der Berufsschule sind oder auf einem Sportwochenende, ist gar nichts mehr los", sagt sie. "Aber wahrscheinlich ist’s eh gut, wenn’s weniger wird." Ist der Nachwuchs zu Hause, hat die Mutter wieder alle Hände voll zu tun. Waschen, kochen, Ausflüge machen – wie demnächst nach Italien. "Ich mag unsere Familienurlaube", sagt sie und betont, dass sie auch keine Angst habe, wenn die Kinder alleine unterwegs seien.

"Ich vertraue ihnen. Außerdem machen wir gerade mit allen Kindern den L17-Führerschein. Wenn man mit jedem Kind 3000 Kilometer gefahren ist, hat man ein einfach wirklich gutes Gefühl." Auf den Geist würden ihr die Kinder so manches Mal mit ihrer Schlamperei gehen, erzählt sie und zeigt auf einen riesigen, weißen Wäschekorb, der mitten im Wohnzimmer steht und mit einzelnen Socken befüllt ist. "Ich hab’ ihnen gesagt, dass sie sich ab jetzt die Socken selbst zusammenlegen müssen, sonst streike ich!!"

Sechsfache Mama und Oma

Diese oder andere Anweisungen muss sie ihren zwei älteren Söhnen nicht mehr geben. Die sind schon längst erwachsen. "Ich bin nicht nur sechsfache Mutter, sondern auch schon Oma", verrät sie und zückt ihr Handy, um die neuesten Babyfotos herzuzeigen. "Ist dieses Kind nicht wirklich herzig?", lächelt sie und da ist sie wieder, diese ganz besondere Liebe, diesmal die einer Großmutter.

mehr aus So liebt OÖ

Die ganz große Liebe, nur ein bisserl anders

Die Zukunft der Liebe: liberal, romantisch und rauschhaft

Das Geschäft mit dem Sex und der Liebe

Was über die Liebe in den Sternen steht

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

1  Kommentar
1  Kommentar
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
( Kommentare)
am 15.04.2014 07:08

bin, weiß ich was diese - ab und zu auch "grenzwertige" - Aufgabe bedeutet ... viel Liebe und viel Arbeit!

Von Herzen alles Liebe und Gute der ganzen Familie!

lädt ...
melden
Aktuelle Meldungen