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Robert Wagner: Der Weichensteller

Von Christoph Zöpfl   20.August 2012

Als junger ÖBB-Pensionist könnte er daheim in Scharnstein die Füße hochlagern und recht unbeschwert in den Tag hineinleben. Aber Wagner war nie Schuster. Als ÖBB-Fahrdienstleiter in Kremsmünster hat er nebenbei in der Sportredaktion der OÖNachrichten gejobbt. Er hatte damals Zeitreserven, eine sportjournalistische Begeisterungsfähigkeit und einen Führerschein. Vor allem Letzteres war extrem hilfreich, da der legendäre OÖN-Sportchef Leo Strasser sich nie die Mühe gemacht hat, eine Führerscheinprüfung abzulegen. Er war ja ohnehin immer von freien Mitarbeitern umgeben, die neben ihrer Liebe zum Sportjournalismus einen rosa Zettel in der Tasche hatten.

Fahrdienstleiter Wagner war einer von Strassers „Mobilitätspartnern“. Das Schicksal begann, die Weichen neu zu stellen. Eine Dienstreise zu einem Fußball-Länderspiel nach St. Gallen nützte der Scharnsteiner zu einem Abstecher zum Züricher Letzigrund-Meeting. Da muss er sich einen Virus eingefangen haben, denn die Leichtathletik hat ihn nicht mehr losgelassen. Als 1988 Linz erstmals das Gugl-Meeting veranstaltete, war Wagner nicht nur eine journalistische Triebfeder, er durfte sich auch um die persönlichen Befindlichkeiten der Athleten kümmern. Sehr gute Kontakte gab es vor allem zu den Assen aus der damals gerade noch existenten DDR, denen ihr Staatsapparat gerade abhanden kam. Wagner sprang ein und war plötzlich als Manager im Geschäft. Er vermittelte Weltklasse-Athleten an die Top-Meetings.

Mit 52 blickt Wagner auf eine Welt-Karriere als Sport-Manager zurück. Er ist Meeting-Direktor von Seoul und hat sich als Stadion-Manager der UEFA ein zweites Standbein geschaffen. Er ist auch ein Prophet, der im eigenen Land nicht so recht zur Geltung kommt. Mit den Gugl Games schenkt er Linz ein Meeting, das es ohne sein Engagement nicht gäbe.

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29. März 2024