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Lukas wirft EM-Gold

Von Marlies Czerny   25.Juli 2011

OÖN: Wie feiert ein 19-Jähriger seine Goldmedaille im Diskus? In Discos?

Weißhaidinger: Wo, werden wir sehen. Es wird jedenfalls richtig lang dauern. Den Rest kann man sich denken ...

OÖN: Wie viele Anteile Talent und harte Arbeit stecken in Ihrer Medaille?

Weißhaidinger: Das Talent sind drei Prozent, das ist nur der Gupf auf der Torte. Der Rest ist harte Arbeit.

OÖN: Wie harte Arbeit?

Weißhaidinger: Ich steh um sechs Uhr früh auf und arbeite bis 16.30 (als Maschinenbaukonstrukteur im elterlichen Betrieb, Anm.). Dann geht’s von 18 bis 22 Uhr auf den Trainingsplatz und in die Kraftkammer, wo ich wie ein Trottel schwitze. Aber all der Schweiß hat sich jetzt ausgezahlt. Es gibt Zeiten, da regt dich dieser intensive Zeitplan auf, das ist nicht immer lustig. Ab Oktober bin ich beim Bundesheer, da wird vieles leichter. Dann bin ich Profisportler.

OÖN: Sie wachsen als junger Athlet in ein Sportsystem. Was würden Sie ändern, wenn Sie könnten?

Weißhaidinger: Die Menschen sollen sehen, dass es nicht nur Fußball gibt. Wenn da zwei schlechte Teams gegeneinander spielen, kommt noch immer ein Match zusammen. Als schlechter Leichtathlet hast du bei der EM kein Leiberl. Und was die Fußballer Kohle verdienen! Ich würde mich freuen, wenn unsere Leistungen nicht nur Randnotizen sind – außer es geht um Doping, dann sind die Schlagzeilen sicher. Die Leichtathletik ist eine Grundsportart. Ich glaube, ich trainiere härter als ein Fußballer.

OÖN: Wie schwierig wird der Sprung von U20-Gold zu Siegen bei den Großen?

Weißhaidinger: Er verlangt harte Arbeit. Und ich hoffe, mir nicht weh zu tun. Ich darf nicht nachlassen, muss noch härter arbeiten.

OÖN: Haben Sie sich das nach dem verpatzten EM-Auftakt mit dem fünften Platz im Kugelstoß gedacht?

Weißhaidinger: Da war ich fertig mit meiner Welt. Ich hatte mich das ganze Jahr auf die Kugel vorbereitet, mir eine Medaille fast erwartet und konnte die Leistung nicht abrufen. Der Diskus ging heuer nur nebenbei mit. Ja, das hab ich dann noch gut gemacht.

U20-EM: Seltenes Gold

Mit seinem Wurf auf 63,83 Meter mit einer 1,75 Kilo schweren Diskusscheibe gewann der 1,98 m große und 127 kg schwere Lukas Weißhaidinger aus Taufkirchen an der Pram Gold bei der U20-EM in Tallinn (Estland). Er kam 29 Zentimeter weiter als Danijel Furtula aus Montenegro. Es war der dritte Nachwuchs-EM-Titel für Österreich nach Günther Weidlinger (3000 m Hindernis) und Linda Horvath (Hochsprung) 1997.

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25. April 2024