Wiener Linien
Die ganze SPÖ steht und fällt mit dem roten Wien.
Der Zwist kam gerade recht. Eigentlich wollte die Bundesregierung ihre Klausur nicht den Stammthemen Migration, Asyl, Sozialhilfe widmen. Steuerreform, Pflege und Digitalisierung sollten besprochen werden.
Weder zur Pflege noch zur Digitalisierung fiel Türkisen oder Blauen viel ein. Dann tat ihnen Wiens Stadtrat Hacker einen Gefallen: Er tobte über den Gesetzesentwurf zur Mindestsicherung und gab Kurz & Strache die Gelegenheit, sich breitenwirksam zu empören.
Lässt man das Geplänkel beiseite, bleiben zwei Einsichten: Die Bundesregierung zieht ihr Programm durch, dessen Grundwert die Härte gegen Ausländer ist. Das mag mancher ablehnen. Aber auf dem Wählermarkt funktioniert es.
Zweitens: Die Wiener Linien sind nicht gerade. Hacker vertritt im Verein mit den Grünen eine "linke" Position, während Bürgermeister Ludwig ein "Rechter" ist, der neue Mehrheiten sucht.
Welche Richtung die Roten einschlagen wollen, sollten sie bald klären. Denn mit dem roten Wien steht und fällt die ganze SPÖ.
In jeder Partei gibt es mehrere, mindestens zwei Flügel, Herr Kotanko. Was ist mit dem katholischen Flügel der ÖVP? Der ist bei den Donnerstagsdemos. Schon bemerkt oder gar darüber berichtet?
Die rotgrünen Wassermelonen stehen in Wien gegen die rotblauen Schlümpfe. Daneben gigantische Mißwirtschaft a la KH Nord bei dem die Verursacher(innen) mit gutbezahlten Posten belohnt wurden.
So vertreibt die SP Wähler(innen) und wird bei der Wien-Wahl die Rechnung bekommen. Auf die Nachfolger wartet eine Herausforderung.