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Hebebühnen für Parkscheinautomaten

Von Christoph Etzlstorfer   09.Mai 2012

Oft werden sie nachträglich eingebaut, wenn ein Bewohner des betreffenden Hauses sich eine Lähmung (durch Unfall, Schlaganfall usw.) zugezogen hat und auf den Rollstuhl angewiesen ist.

Bei mancher Hebebühne hat man den Eindruck, dass der Architekt einige Stiegen geplant hat, aber die geforderte Barrierefreiheit für öffentliche Gebäude übersehen hat. Aber das ist sicher die Ausnahme. In den letzten Jahren hat sich ein neues Einsatzgebiet für diese Vorrichtung ergeben.

Offenbar werden die Menschen immer größer, denn im Laufe der Zeit sind Getränkeautomaten und Parkscheinautomaten in Tiefgaragen immer größer geworden. Das wäre noch nicht so schlimm, wenn nicht auch die Schlitze zum Einwerfen von Münzen oder zum Einstecken der Quick-Card immer weiter nach oben gewandert wären. Mittlerweile sind sie bei vielen Automaten so weit oben, dass man als sitzender Mensch, der nicht aufstehen kann, keine Chance mehr hat, hier zu bezahlen. Gelegentlich stehen diese Kästen sogar noch erhöht, gewissermaßen auf dem Gehsteig der Tiefgarage, dann kann man mit dem Rollstuhl nicht einmal mehr in die Nähe fahren.

Gut, auf das Getränk kann man vielleicht noch verzichten. Aber wie kommt man aus der Parkgarage, wenn man den Parkschein nicht bezahlen kann?

Nicht immer sind hilfreiche Passanten zur Stelle. Und nicht immer sind die Glaskanzeln für helfendes Personal besetzt. Deswegen sehe ich hier ein weites Einsatzgebiet. Vor jedem dieser Automaten wird eine Hebebühne eingebaut. Die Produzenten dieser Geräte wird das sicher freuen. Und das wäre nur auf den ersten Blick eine Aktion, bei der man etwas für „die Behinderten“ tut.

Wenn der Trend zu höheren Automaten anhält, werden in absehbarer Zeit auch stehende Personen zu klein sein und eine Leiter, Stufen oder eben eine Hebebühne benötigen. Sie meinen, es müsste auch noch eine andere Lösung geben? Man müsste doch die Automaten auch niedriger bauen können? Die Technik sollte sich am Bedarf und am Menschen orientieren, nicht umgekehrt? Das stellen Sie sich vermutlich zu einfach vor. Denn wäre es möglich, würde man es wohl schon tun. Oder etwa doch nicht?

Dr. Christoph Etzlstorfer ist Rollstuhlsportler und schreibt regelmäßig in den OÖNachrichten.

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