Feldkirchner Eisbär-Hauben fahren heuer zu Olympia

Von Von Elisabeth Eidenberger   04.Jänner 2010

Franz Wöss hat die kleine Firma als Strickerei nach dem Krieg gegründet. Heute ist Eisbär in Feldkirchen an der Donau, geführt von seinen Enkelkindern David und Susanna Wöss, mit 70 Mitarbeitern federführend bei Hauben und Strickwaren.

„Im Tourismus war die Saison 2008/2009 ein Rekordwinter. Bei uns gab es die großen Umsatzzuwächse aber nicht“, sagt David Wöss. Bei den Sportgeschäften in den Ski-Regionen hätten die Händler gespürt, dass vor allem die Gäste aus England, Russland und den USA wegen der schlechten Wechselkurse weniger Geld in der Tasche hatten. „Unser Glück war es, dass wir wegen des kalten Winters in Deutschland unheimliche Zuwächse verzeichnen konnten“, sagt er. In Summe werde der Umsatz 2009 wie im Jahr zuvor bei etwa 15 Millionen Euro liegen.

„Neben den Vorbestellungen ist das Nach-Order-Geschäft für uns enorm wichtig“, erklärt Wöss. Das sind jene Bestellungen, die nicht im Frühjahr, sondern je nach Nachfrage im Herbst und Winter getätigt werden. „Wenn es extrem kalt ist, kommen mehr Nachbestellungen. Das Gute ist, dass wir mittlerweile ganz gut erraten, welche Hauben am stärksten nachgefragt sind“, sagt er.

Heuer erhofft sich Wöss vor allem von den Olympischen Spielen einen „ordentlichen Werbeeffekt“. Eisbär ist Einzelausstatter der österreichischen Olympia-Mannschaft. 75 Prozent der Produkte werden heute schon exportiert. „Wir haben sehr früh mit dem Export begonnen“, sagt Wöss. Sein Vater durfte nach der Matura eine Weltreise machen – da brachte er den ersten Großauftrag aus Japan mit nach Hause.

Zudem ist Eisbär beim Österreichischen Skiverband (ÖSV) stark vertreten. „Das geht nur durch individuelle Betreuung der Athleten“, erklärt Wöss. Es gebe zwar einheitliche Hauben mit Teamcharakter für die Sportler. Besondere Leistungsträger, etwa die Skifahrer Benni Raich oder Michael Walchhofer, bekommen aber oft ihre persönlichen Hauben. „Das übernimmt meine Schwester Susanna, sie ist der kreative Kopf der Firma.“

Eisbär

• 70 Mitarbeiter in Feldkirchen
• 2009 wird der Umsatz etwa 15 Millionen Euro betragen
• 75 Prozent Export in die ganze Welt, 2010 soll es dank des Werbeeffekts bei den Olympischen Spielen in Vancouver noch mehr werden.

Das Produkt

Der Familienbetrieb Eisbär in Feldkirchen an der Donau stellt Strickwaren her. Spezialisiert ist Eisbär auf Hauben aller Art – von sportlich bis modisch. Es gibt aber auch Strick-Pull-over der Marke Eisbär. 2010 ist die Firma offizieller Einzelausstatter der österreichischen Olympia-Mannschaft in Vancouver. Für das Design der Produkte ist Susanna Wöss zuständig, den Vertrieb leitet ihr Bruder David Wöss.

Die Menschen

70 Mitarbeiter arbeiten im Werk in Feldkirchen – die meisten davon sind Frauen. Ab Mai laufen im Werk die Maschinen heiß. Die Hauben und Strickwaren werden an Strickmaschinen hergestellt, von Hand zugeschnitten und fertig produziert. Von September bis November wird ausgeliefert.