Nur zwei Spieler des HC Linz sind Vollprofis
LINZ. Handball: Bemühen um Professionalisierung – Vorbild sind die Fivers, der nächste Liga-Gegner.
Seit 21 Jahren ging der HC Linz AG heuer erstmals ohne Altlasten in eine Saison. Altlasten, die freilich auch das strukturelle Wachstum drosselten. So kommt es, dass im Heimspiel am Samstag (19 Uhr) gegen die Fivers Margareten mit den Legionären Matevz Cemas und Srdjan Predragovic nur zwei Vollprofis für die Stahlstädter auf dem Parkett stehen. Der Rest arbeitet mit Ausnahme von Schülern und Studenten Vollzeit. An gemeinsame Handball-Trainings sei aktuell nur abends zu denken, wie Trainer Manuel Gierlinger erklärt. "Vormittags stehen individuelle Athletik-Einheiten auf dem Programm", sagt der Übungsleiter.
Zum Vergleich: Bei Meister Hard, der finanziell zu den potentesten Klubs der Liga zählt, stehen vormittags zehn bis zwölf Leute in der Halle. Neben den als Vollprofis zählenden Legionären arbeitet laut Klub-Angaben niemand aus der Grund-Sieben Vollzeit.
Für den aktuellen Tabellen-Sechsten aus Linz ist das die Richtung, in die es den Klub zu entwickeln gilt. "Es muss in Richtung Halbprofitum gehen", weiß Präsident Christian Kropf und schielt dabei auch auf die Fivers, die in Sachen Philosophie für viele in der Liga ein Wegweiser sind. Der Tabellenführer, der seit Jahren keine Legionäre mehr holt, kommt nämlich mittlerweile komplett ohne Profis aus. Dennoch sind in den zwei bis drei Vormittagseinheiten bis zu 14 Spieler dabei.
"Das ist allerdings auch der besonderen Konstellation geschuldet, dass wir einerseits sehr viele Schüler und Studenten in unserem Team haben und andererseits die Älteren entweder als Lehrer oder im Fall von Vytas Ziura als Trainer arbeiten", erklärt Fivers-Manager Thomas Menzl, der seinerseits vor den Linzern den Hut zieht. "Hochachtung vor dem, was dort auf die Beine gestellt wird", lobt er die Klubführung.
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