Cup-Blamage mit Nachspiel: Legionär fristlos entlassen

Von Alexander Zambarloukos   15.April 2017

Diese Scheidung ging nicht ohne Schmutzwäsche über die Bühne. Eigentlich wollte der HC Linz AG heute (18 Uhr) in Graz im ÖHB-Cup-Finale gegen die Fivers aus Margareten zum „Riesentöter“ werden, doch Oberösterreichs Handball-Top-Klub ist bereits im Semifinale entzaubert worden. Die 26:30-Niederlage gegen Final-4-Gastgeber und Zweitligist HSG Graz hatte ein heftiges Nachspiel.

Unmittelbar nach Matchende entließ Klubpräsident Christian Kropf den 20-jährigen Legionär Luka Kikanovic, der seine Einwechslung verweigerte. Grob unsportliches Verhalten! Der Slowene hatte zuvor in Bregenz unterschrieben und damit gegen eine Vertragsklausel verstoßen hatte. Die Oberösterreicher pochten auf eine Option im Kontrakt mit Kikanovics Stammverein Celje. Will heißen: Entweder Rückkehr nach Slowenien oder die Chance auf ein längerfristiges Engagement in Linz.

Die Variante Bregenz war demnach vertragstechnisch ausgeschlossen, der HC Linz wurde diesbezüglich überrollt. Mit einem schlichten Mail aus Celje und mit der Verständigung durch den Spieler, der offenbar mit der neuen Situation mental nicht klar kam. Die Leistungen des 21-Jährigen schwankten, jetzt zog der Verein aus Kleinmünchen einen Schlussstrich, bevor die Causa zum Streitfall werden konnte.

„Wenn er geht, werden wir einen Stärkeren holen“, hatte Kropf bereits bei der Pressekonferenz vor dem Semifinale versprochen. Jetzt wird die Saison ohne den 1,97 Meter großen und 98 kg schweren Kikanovic, der erst im Sommer 2016 in die Stahlstadt gekommen ist, ausklingen. Am Donnerstag steigt das erste von maximal drei Viertelfinal-Duellen mit den Fivers in der Liga Austria.