Pressestimmen: Der Wahlkrimi in den internationalen Medien
Die Bundespräsidentenwahl wurde auch international mit Interesse verfolgt. Vor allem in Deutschland und der Schweiz war das Wahlergebnis bzw. das gestern Abend noch nicht entschiedene Rennen um die Hofburg das Top-Thema in den Online-Ausgaben der Medien.
"Patt in Österreich: Der Rechtspopulist Hofer und der Pro-Europäer Van der Bellen liegen am Wahlabend gleichauf. Hofer, gelernter Flugzeugingenieur, hatte sich im Wahlkampf als 'Kandidat der Menschen' präsentiert. Er gilt als das freundliche Gesicht der FPÖ – ist aber politisch ein Hardliner. Der ehemalige Grünen-Chef Van der Bellen trat im Wahlkampf ruhig, sachlich und pragmatisch auf. Mit Hilfe vieler prominenter Namen aus Kunst, Kultur und Wirtschaft versuchte er, die Aufholjagd zu gewinnen." SPIEGEL Online
"Kopf-an-Kopf-Wahnsinn. Wahlkrimi bei Präsidentenwahl in Österreich. Noch ist alles möglich. Experten warnten davor, bereits einen der Kandidaten als Sieger auszurufen. Sollte Hofer am Ende die Wahl für sich entscheiden, würde erstmals ein Rechtspopulist als Staatsoberhaupt an der Spitze eines EU-Landes stehen." BILD Online
"Historisch ist das Wahlergebnis in jedem Fall, da Österreich erstmals seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs nicht von einem von SPÖ oder ÖVP aufgestellten Bundespräsidenten vertreten wird. Die Kandidaten dieser beiden traditionellen Volksparteien waren im ersten Wahlgang mit schwachen Ergebnissen ausgeschieden. Die Beteiligung an der Direktwahl lag mit etwa 72 Prozent deutlich höher als bei den zurückliegenden Bundespräsidentenwahlen – ein Zeichen für die Polarisierung bei dieser Auseinandersetzung, die nicht nur von den beiden Kontrahenten als Richtungswahl bezeichnet worden ist." Frankfurter Allgemeine Zeitung
"Dass Van der Bellen so stark aufholte, lag Beobachtern zufolge daran, dass es gelungen ist, bei vielen Wählern eine ,Anti-Haltung’ zu erzeugen. Unterstützt wurde dieser Trend vom kürzlichen Wechsel an der Regierungsspitze. Der neue Kanzler Christian Kern (SPÖ) hatte mit seinen ersten Auftritten ein Gefühl des Aufbruchs vermittelt." ARD Online
"Selbst wenn Van der Bellen gewinnt, wäre das Resultat eine Sensation. Die FPÖ hatte bei Präsidentenwahlen nie mehr als 17 Prozent erreicht, und Experten schätzten ihr Wählerpotenzial lange auf maximal ein Drittel der Bevölkerung. Das Ergebnis ist noch bemerkenswerter vor dem Hintergrund, dass sich ein überwiegender Teil der politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Elite für Van der Bellen ausgesprochen hatte." Neue Zürcher Zeitung
"Dass es letztlich Spitz auf Knopf stehen würde, das hatten einige Wahlforscher schon ein paar Tage vor dem Abend der Entscheidung gemutmaßt, aber nicht laut zu sagen gewagt. Hinter vorgehaltener Hand hatte es geheißen: Das wird enger, als Hofer denkt, und enger, als Alexander Van der Bellen befürchtet. Fest steht aber schon jetzt: Das künftige Staatsoberhaupt muss die Spaltung einer politisch frustrierten Republik aufhalten." Süddeutsche Zeitung
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