Rush Limbaugh wird ausfällig

Von Thomas Spang   03.März 2012

Die Republikaner reiten sich mit dem Thema Verhütung immer tiefer in Probleme hinein. Das verbale Maschinengewehr der Rechten im Talkradio Rush Limbaugh bezeichnete eine 30-jährige Studentin der Georgetown Law School in übelster Weise als “Prostituierte”. Warum? Weil sich die junge Frau für die Übernahme der Kosten für die Pille durch die Krankenversicherung stark macht.


In Rushs merkwürdig verquerten Welt ist das so, weil Sandra Fluke “Geld für Sex” haben wolle. Wenn die Regierung für die Pille bezahle, dann sollten die Steuerzahler wenigsten etwas davon haben, findet der Talk-König der Rechten. “Sie sollte Videos online stellen, damit wir alle etwas zu sehen haben.”

Die unflätigen Ausfälle des Radio-Hetzers machte Sandra Fluke endgültig zu einem Star. Die Studentin sorgte schon einmal ungewollt für Schlagzeilen als die Republikaner im Repräsentantenhaus der von den Demokraten vorschlagenden Frau nicht erlaubten, bei einer Anhörung zur Kostenübernahme bei der Pille auszusagen.


Quelle: C-Span

Sandra wollte über das Schicksal einer Freundin sprechen, die einen Eierstock verlor, weil ihre Versicherung die Kosten für die aus medizinischen Gründen verschriebene Pille nicht übernehmen wollte.

Am Freitag rief Präsident Barack Obama die junge Aktivistin an und dankte ihr für ihren Einsatz . “Er sagte mir, ich sollte meinen Eltern sagen, sie könnten stolz auf mich sein. Das hat mir nach den Angriffen von Rush Limbaugh viel bedeutet.”

Obama und die Demokraten haben damit ein Thema, das Ihnen im Herbst gewiss helfen wird. Romney und Santorum haben alle Hände voll damit zu tun, nicht selber mit den verbalen Entgleisungen in Verbindung gebracht zu werden.

Die Sprachregelung der Kandidaten, die den einflussreichen Talketr nicht vergraulen wollen, lautet, Rush sei kein republikanischer Politiker, sondern ein “Unterhaltungskünstler”. Warum ihm das erlaubt, eine Studentin drei Tage lang hintereinander in übelster Weis zu verunglimpfen, bleibt ihr Geheimnis.