Nicht viel Ahnung
Beim Stabhochsprung-Bewerb der Herren ging es sportlich richtig zur Sache, die Athleten lieferten herausragende Leistungen ab.
Das Finale, als nur mehr Weltrekordler Renaud Lavillenie und Thiago Braz übrig waren, stellte dann alles in den Schatten – und leider auch das Pfeifkonzert des Publikums für Renaud, der vielleicht daran zerbrach und letztlich Zweiter wurde. Ich kenne ihn gut, er war auch einer der ersten, die mich nach meinem Unfall besuchten. Er ist ein emotionaler Typ, solche Pfiffe gehen ihm nahe. Dass bei einem, der 6,08 m zu überspringen hofft, die Fans pfeifen, kenne ich nicht. Und es zeigt, dass manche nicht viel Ahnung vom Sport haben können. Manche können so etwas vielleicht ausblenden, Renaud nicht. Gratulation an Thiago Braz, den Sieger. Er hätte das Publikum zwar auf Fairness hinweisen können, hat aber in jedem Fall eine tolle Leistung erbracht. Thiago kenne ich schon länger, er trainiert in Italien und scheiterte immer an den 6 Metern. Jetzt ist ihm endlich der Knoten geplatzt! Noch für einen anderen freute ich mich kürzlich besonders: Fabian Hambüchen, der am Reck Gold für Deutschland holte. Ich schrieb ihm unmittelbar nach dem Bewerb, bei dem ich live mitgefiebert habe, eine SMS: Es sei wohl das bestmögliche Karriereende gewesen, für die Zukunft wünsche ich ihm mehr Ruhe.