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Killer-Jeans: Unternehmen lassen trotz Verzichtserklärung Sandstrahltechnik zu

Von Claudia Oberaigner, 02. April 2012, 16:24 Uhr
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Bildergalerie Killer-Jeans
Bild: Clean Clothes Kampagne

Mode verführt uns in eine schöne oberflächiche Welt von Design, Farbe und Form. Jede Saison bringt neue Ästhetik und Materialien. Die Schattenseiten dieses Milliarden schweren Geschäfts wurden bereits häufig dargestellt, reportiert und öffentlich besprochen.

Dass die Arbeit in ausländischen Mega-Produktionsstätten dazu schwer gesundheitsschädlich sind, darüber klärt dieser Tage die Clean Clothes Kampagne erneut auf.

Vor über einem Jahr wurde mittels Kampagne über die gesundheitsschädliche Verarbeitung beziehungsweise Veredelung von Jeans aufmerksam gemacht. Der, seit Anfang der 90er, beliebte "Used-Look" vieler Jeans wird durch eine besondere Technik, dem Sandstrahlen, erzielt. Das ist für die zuständigen Mitarbeiter in den Fabriken jedoch gefährlich und führt zu unheilbaren Erkrankungen wie Silikose oder anderen Lungenbeschwerden bis hin zum Tod. Auch Mitarbeiter die nicht unmittelbar an diesem Verfahren beteiligt sind, Putzpersonal oder Lagerarbeiter, sind gefährdet, da die dafür vorgesehenen Sandstrahlkabinen nicht komplett abgedichtet sind und Staub entweichen kann.

Etwa 40 der damit konfrontierten Unternehmen gaben seither dem öffentlichen Druck nach und erließen ein Sandstrahlverbot. Dolce & Gabbana ist das einzige Unternehmen, das sich trotz massiver Proteste bisher weigert die Sandstrahltechnik aus ihrer Produktion zu verbannen. In einer Online-Petition wird weiter dafür gekämpft. Die Clean Clothes Kampagne konnte damit zwar ein öffentliches Bekenntnis vieler Firmen gegen diese Technik erwirken, die Realität ist, wie Recherchen ergaben, allerdings ernüchternd. „Es ist schockierend, dass Unternehmen das Sandstrahlen verbieten, um ihren Ruf zu retten, gleichzeitig aber weiterhin die Arbeiterinnen und Arbeiter einer tödlichen Gefahr aussetzen!“ kritisiert Philip Doyle von der österreichischen Clean Clothes Kampagne. In diversen Zulieferbetrieben von Zara, H&M, Diesel oder Levis darf das Verfahren nach wie vor angewendet werden und fordert so täglich neue Opfer.

Wichtig ist nun die weitere Aufklärung. Ärzte in betroffenen Regionen wissen häufig nicht um die spezifischen Krankheiten bescheid - Diagnose und Behandlung der ArbeiterInnen ist dementsprechend unzureichend. Konsumenten sollten informiert sein um ihren Beitrag zur Abschaffung dieser Technik leisten zu können, und Designer sollten ebenfalls nicht auf ihre Materialentwürfe bestehen, wenn diese nur unter derart schwierigen Bedingungen produzierbar sind.
Hier also auch der Aufruf von meiner Seite in Zukunft bewusster beim Jeans-Kauf zu entscheiden!

Alle Recherchen, technische Hintergründe und detaillierte Berichte der Clean Clothes Kampagne.

 

LINKS:

40 der damit konfrontierten Unternehmen

Onlinepetition

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1  Kommentar
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lancer (3.688 Kommentare)
am 03.04.2012 07:28

...da gibt es wirklich Menschen die 60 oder mehr Euro für Jeans ausgeben die so aussehen als hätte man darin gerade 5 Runden gegen ein Rudel Grizzlybären gekämpft. Nur weil das angeblich cool sein soll.

lädt ...
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