Gmunden erwischte Wels eiskalt

Von Alexander Zambarloukos   23.Jänner 2017

Schlechte Nachrichten für den WBC Raiffeisen Wels schon vor dem gestrigen 75. Basketball-Derby: Dejan Cigoja, 205 Zentimeter großer Power-Forward, hatte wegen einer Sprunggelenksverletzung w. o. geben müssen. An diesem Ausfall ließ sich die empfindliche 75:93-(41:48)-Niederlage gegen die Gmunden Swans, die die Ewige Bilanz auf 54:21-Siege schraubten, aber nicht allein festmachen. Der WBC hatte den Start komplett verschlafen und sich nach nur 6:36 Minuten einen 7:25-Rückstand eingefangen.

Sehr zum Ärger von Wels-Coach Mike Coffin: "Wir geben den Swans zu viele Räume, das geht so nicht", stellte der Vizemeister- und Supercup-"Macher" ernüchtert fest. Die Messestädter wirkten nach 15-tägiger Liga-Pause eingerostet, erst ab dem zweiten Viertel sollten die Dinge etwas besser laufen. Wels blies zur Aufholjagd und näherte sich den "Schwänen" zwischenzeitlich sogar bis auf zwei Punkte an (39:41 in Minute 18).

Murati glänzte mit 25 Punkten

"Gmunden hat sich am Anfang in einen Rausch gespielt, dann war der WBC am Drücker, aber der Gegner hat eine Antwort gefunden", analysierte Sky-Experte Markus Pargfrieder.

Die "Korbjäger" vom Traunsee glänzten mit sauberem Teamplay, sechs Spieler scorten im zweistelligen Bereich. Allen voran Enis Murati, der auf 25 Punkte (persönlicher Saison-Bestwert) kam. "Wir haben das gut gemacht. Die Ausfälle sollten keine Ausrede für uns sein", bewertete Murati die verletzungsbedingte Zuschauerrolle der Stützen Daniel Friedrich und Alex Wesby. Neuzugang Michael Ojo (zwölf Zähler) bewies mit Fortdauer, dass er ein Faktor in Gmunden sein kann.

Beim WBC, der in der Tabelle auf Rang vier abrutschte und bereits sechs Punkte hinter den zweitplatzierten Swans liegt, gab’s indes lange Gesichter. "Wir haben zu viele individuelle Fehler in der Defense gemacht", schüttelte Wels-Kapitän Davor Lamesic den Kopf.

 

Gmunden und Wels mit Wahlrecht im Cup

Novum: Was in der Eishockeyliga längst Programm ist, feiert im Basketball-Cup seine Premiere. Die Rede ist vom Wahlrecht der Top drei der Meisterschaft im Viertelfinale. Will heißen: Oberwart (1.), Gmunden (2.) und Wels (3.) suchen sich am Donnerstag (ab 18.45 Uhr im Rahmen des ABL-Sky-Live-Spiels Kapfenberg gegen Graz) der Reihe nach ihre Gegner aus.

Überraschung: Die Mistelbach Mustangs, B-Liga-Spitzenreiter und Sieger über Traiskirchen, gelten als vermeintlich leichteste Hürde unter den letzten acht. Schnappt sich Oberwart die Niederösterreicher, wäre Graz ein Kandidat für Gmunden und Fürstenfeld einer für Wels. Wer auch immer kommt: Oberösterreichs Duo genießt in den Duellen am 10. Februar Heimvorteil.