"Heiteres Gebell"
Christian Ludwig Attersee, Künstler
19.Unser öffentliches Leben ist heute in Österreich meist ein Schreiten in der Welt des Tourismus. Sei es Kunst, Wohnungshandel, langweilige Ankündigungspolitik, die Bequemlichkeit und Wehleidigkeit des Handels und vieles mehr. Weg mit der Welt der Neujahrskonzerte, weg mit den Erwartungen an das Geld bringende Ausland, Österreich braucht eine Jugend, die endlich öffentliche Wehleidigkeit verneint. Siehe als Beispiel die reifen „Käsestücke“ der Bundespräsidenten-Wahlliste: ein Reigen der Wehleidigkeit. Wir brauchen auch die neuen Geleise der Jugend; wir verkommen in der Welt von Klimt und Schiele, in den viel zu oft gespielten Mozart-Opern, in der kunstbesetzten Öffentlichkeit, die nur Skipisten dient und Hotelzimmer füllt. Der gelangweilte Bürger ist die derzeit österreichische Entfremdung: kein Interesse an Reformlust und geprägt von Geldleidgesängen. Wie kann man Lebenslust in die „Bikinis“ der Politikerköpfe leimen? Ja, mit Zartheit und Mut zu neuen Möglichkeiten, mit lebensbejahendem Bäumesetzen, das österreichische Warten und Abwarten abschaffen, den wirtschaftlichen Wettkampf mit Lebenslust und nicht mit Handelssehnsüchten besetzen, ja, allen Arbeitslosen Pinsel und Leinwand in die Hand drücken und sie ihre Wunschlisten malen lassen. Das wird eine langweilige und auch überraschende Ausstellung werden, aber es könnte auch ein Bild dabei sein, das uns zeigt, wie man Österreich aus der internationalen Mülltonne ziehen kann; und wenn es auch nur den Bildtitel „Neueste Schritte in der Welt des Tourismus“ trägt.