Cruyff will die Deutschen siegen sehen
SãO PAULO. Die niederländische Legende stichelt gegen seinen Feind van Gaal.
Johan Cruyff und Louis van Gaal werden keine Freunde mehr. Die Auseinandersetzung zwischen der niederländischen Legende und dem aktuellen Bondscoach hat eine lange Geschichte. Hart kritisierte Cruyff den Teamchef für das System und die Spielweise der Elftal bei dieser WM. Der Erfolg durch den Einzug in das morgige Halbfinale gegen Argentinien gibt zwar van Gaal recht, trotzdem stichelte Cruyff auch gestern: Er schrieb in seiner Kolumne für die Tageszeitung "De Telegraaf", dass er Fan von Deutschland sei.
Der einzige Halbfinalist, der als Mannschaft guten Fußball zeige, sei Deutschland. Cruyff schwärmte von den Pässen, dem Positionsspiel und dem Einsatz von Tormann Manuel Neuer. "Ich genieße besonders Toni Kroos, der macht wirklich alles gut. Seine Ballbehandlung ist sogar fast perfekt."
Cruyff gegen van Gaal – das ist der Zweikampf zwischen den beiden größten Fußball-Egos der Niederlande. Sie gönnen sich gegenseitig nichts, obwohl sie sich doch so ähnlich sind.
2011 verhinderte Cruyff als Aufsichtsrat von Ajax Amsterdam die Bestellung von van Gaal als Geschäftsführer, die hinter seinem Rücken schon beschlossen worden war. Das Match vor Gericht gewann "König Johan". 2012 hatte Cruyff die Bestellung von van Gaal zum neuen Bondscoach hart kritisiert, "Ob es eine gute oder schlechte Entscheidung ist, hängt nun auch vom Zufall ab. Das darf nicht sein", sagte Cruyff damals und verwies auf die vollkommen missglückte erste Amtszeit seines Feindes. 2002 hatte van Gaal die WM-Qualifikation mit den Niederlanden verpasst.
Argentiniens di María fällt aus
Es wird Cruyff nicht besonders gefreut haben, dass van Gaal nach seinem Tormanntausch vor dem Elfmeterschießen gegen Costa Rica in der Heimat als "van Geniaal" gefeiert wird. Solange der Bondscoach gewinnt, ist er obenauf. Ein WM-Titel könnte das Kräfteverhältnis nachhaltig verändern.
Auf dem Weg in das zweite WM-Finale in Serie erhielten die Niederlande eine kleine Marscherleichterung. Argentiniens Ángel di María, neben Lionel Messi die bestimmende Figur des Gegners, fällt wegen einer Oberschenkelverletzung definitiv aus. Dafür meldete sich Sergio Agüero wieder fit.
Beim Aufstieg müssten die Niederländer umziehen, obwohl sie schon am Endspiel-Ort Rio de Janeiro wohnen. Die FIFA reservierte das aktuelle Hotel für Sponsorenvertreter. "Es ist schade", sagte Verbandsdirektor Bert van Oostveen. "Die Spieler haben sich an das Hotel gewöhnt, sich sehr wohlgefühlt. Und dann müssen sie vor dem wichtigsten Spiel ihrer Laufbahn vielleicht umziehen." Vor vier Jahren in Südafrika sei dies ebenfalls der Fall gewesen. Damals hatte die Elftal das Endspiel gegen Spanien 0:1 verloren.
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