Peter Neuner: Freistädter kämpft in Nigeria gegen Müttersterblichkeit
Am Freitagabend fliegt er nach Nigeria, am Montag wieder retour. Zumindest zu Beginn des Projektes für Müttergesundheit sei das so gewesen, sagt Peter Neuner, Gynäkologe aus Freistadt. Seit 2005 setzt er sich in Nordnigeria dafür ein, die Müttersterblichkeit zu senken.
Geht die Müttersterblichkeit zurück, sinkt auch die Säuglingssterblichkeit. Das sei erwiesen, sagt Neuner. Den muslimischen Bundesstaat in Nord-Nigeria hat Rotary International für das Pilotprojekt gewählt, weil es dort die höchste Müttersterblichkeit weltweit gibt. Acht Millionen Frauen leben in dieser Region. „Wir haben auch eine Statistik erhoben und bekamen beispielsweise von einem Krankenhaus die Rückmeldung, dass bei 12.000 Geburten im Jahr 16 Prozent der Mütter sterben“, sagt der Gynäkologe, der auch im Krankenhaus in Freistadt arbeitet.
Derzeit fliegt Peter Neuner vier- bis fünfmal pro Jahr nach Nigeria. Man habe in den vergangenen Jahren nicht nur Frauen operiert, sondern auch Spitäler ausgestattet, Mikrokredite vergeben sowie Ärzte und Hebammen trainiert. „Die Hebammen sind oft nicht ausgebildet, das Wissen wird über Generationen weitergegeben. Mit Hilfe von Piktogrammen haben wir versucht, ihnen zu erklären, ab wann eine Geburt zu lange dauert und die Mutter unbedingt ins Krankenhaus muss“, sagt Neuner. Vor allem junge Mädchen würden oft tagelang in den Wehen liegen, weil das Becken noch nicht entwickelt sei. „Meist sterben dann die Mutter und das Baby.“
Seifenoper fürs Radio
Um die Mütter über gesunde Geburten, aber auch zum Thema Familienplanung zu informieren, hat man auch unkonventionelle Wege beschritten. Eine Seifenoper fürs Radio wurde produziert, die alle wichtigen Themen enthielt. „Die Menschen hier haben Transistorradios, so konnten wir viele erreichen“, sagt Neuner und kann auch über Erfolge berichten: „In fünf Jahren ist die Müttersterblichkeit in dieser Region um 60 Prozent zurück gegangen, jetzt soll es ein weiteres Projekt in einem christlichen Bundesstaat geben, allerdings mit Mitteln der Regierung.“
Warum er sich so engagiere, das sei nicht nur medizinisches Interesse, sagt der Freistädter Arzt. „Mir ist in meinem Leben schon so viel Gutes widerfahren. Es ist also Dankbarkeit, warum ich das mache.“
Oft sei die Arbeit in Nigeria sehr gefährlich, er habe aber auch schon viele schöne Erlebnisse gehabt. „Abgesehen von der Dankbarkeit der Frauen war das Berührendste, was ich erlebt habe, eine Einladung beim Emir. Der ist dort das geistige Oberhaupt und die moralische Instanz für die Muslimen. Und dieser Emir hat mich gebeten, gemeinsam mit ihm ein christliches Gebet zu sprechen.“ Und so hat Peter Neuner gemeinsam mit dem Emir ein Vaterunser gebetet. „Das hat in den vergangenen 600 Jahren im Emirspalast keiner gemacht.“
Mehr Infos: www.maternal-health.eu (die Homepage wird gerade aktualisiert, deshalb ab Mitte September www.maternal-health.org)
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Der „Äskulap“ ist ein Preis für die Menschlichkeit, der auch heuer wieder vergeben wird. Jetzt können Ärztinnen und Ärzte ihre humanitären Projekte einreichen. Aber auch alle Oberösterreicher können Mediziner nominieren, die ihnen durch ihr soziales Engagement aufgefallen sind. Den Bewerbungsbogen kann man bei der Ärztekammer unter 0732/778371-330 bestellen, herunterladen unter nachrichten.at/aeskulap
Leider gibt es nur wenige, welche mit und in Ihrer Freizeit
so selbstlos helfen.
Geld spenden ist wichtig, aber vor Ort helfen ist ausgezeichnet.
Immer versuchen uns die LINKEN, ROTEN MEDIEN wie der ORF, einzureden, daß der böse Westen schuld ist am Chaos in Afrika
Wie wäre es mit einer Geburtenkontrolle ???
Es kann doch nicht sein, daß dort fast jede Frau bis zu 15 Kinder bekommt usw....
Afrika braucht ENDLICH eine GEBURTENKONTROLLE !
Ein löbliches Unternehmen.Geburtenkontrolle sollte aber auch ein Thema sein...