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iPad: Das flache Brett, das die Welt verändert

Von Von Carsten Hebestreit, 18. August 2010, 00:04 Uhr
Das flache Brett, das die Welt verändert
Der 13 Millimeter flache Computer, der nicht nur Apple-Fans fasziniert: 37 Prozent der iPad-Käufer haben zuvor noch nie ein Apple-Produkt besessen. Bild: Weihbold

Das Brett ist 13 Millimeter flach, 70 Dekagramm schwer und das Tor zur Welt. Die Oberfläche ist rasch völlig verschmiert, die Begeisterung groß. Steve Jobs gab den Menschen, was sie bisher gar nicht vermisst haben: das iPad.

„So etwas hab ich noch nie erlebt.“ Engelbert Weilnböck, Apple-Händler seit 23 Jahren, schüttelt den Kopf. Apples Rechner, der iPod, das iPhone – das G’riss war immer groß um die Design-Produkte aus Cupertino (Kalifornien). Doch das iPad schlug alle.

Der deutsche Medienexperte Werner Lauff setzte noch einen drauf: „Das Internet wird gerade das zweite Mal erfunden!“ Wobei Lauff freilich nicht den neuen Zugang zum weltweiten Netz an sich meint, sondern die Apps, die kleinen Programme, die zu tausenden extra für das iPad programmiert werden. „Sie machen aus komplexer Software smartes Fingerfood. Sie entkomplizieren das Internet“, sagt er.

iPad-Test mit Senioren

Womit Werner Lauff Recht hat. In den USA wurden in einem Altersheim ein paar iPads auf die Tische des gemeinsamen Aufenthaltsraumes gelegt. Zuerst berührten Bewohner das unbekannte Brett vorsichtig, drückten dann darauf herum, nahmen es schließlich in die Hand und spielten damit. Surfen? Kein Problem! Fotos anschauen auch nicht. Und der Rest? Kommt Zeit, kommt der Rest. Die Bedienung ist kinderleicht, so das Fazit des ungewöhnlichen Tests.

Diese Leichtigkeit in der Handhabung fasziniert nicht nur Apple-affine Kunden, ergab die erste repräsentative Studie über das iPad, die vom US-Unternehmen Resolve Market Research stammt. 37 Prozent der iPad-Käufer hatten zuvor noch nie einen iPod, ein iPhone oder ein anderes Apple-Produkt besessen.

Hauptnutzung: E-Mails

Doch was machen die Käufer mit dem iPad? „E-Mails checken, Websites aufrufen, Fotos ansehen, Videos anschauen, Notizen machen, Medien nutzen, Spiele spielen – in dieser Reihenfolge“, sagt Lauff.

Diese Aussage deckt sich auch mit der US-Studie. Das überraschende Detail an dem Umfrage-Ergebnis ist freilich, dass auf dem iPad mehr gespielt wird als bisher angenommen. „Spielen? Alle tun’s, doch keiner gibt’s zu“, sagt Engelbert Weilnböck, der Apple-Händler aus Feldkirchen an der Donau. 600 Kreuzworträtsel für drei Euro, Solitär, Rennen fahren, Kugeln durch ein Labyrinth lotsen – der App-Store ist prall gefüllt mit spannenden, abwechslungsreichen Spielen. Und doch wird das dünne Brett vorwiegend für andere Zwecke verwendet: E-Mails abrufen, im Internet surfen, Fotos anschauen. „Das iPad und ähnliche Geräte verlagern Kommunikation, Shopping, Lektüre und Recherche noch mehr ins Internet. Das iPad ist ja immer in der Nähe, fast wie eine Armbanduhr. Und es ist wahrlich keine Arbeit, es zu bedienen“, sagt Lauff im nachrichten.at-Gespräch. Der extreme Computer verändert die Welt. Desktops und Laptops waren gestern, heute ist ein Rechner 13 Millimeter flach.

Abends daheim auf der Couch hocken, das iPad in der Hand, ein neues Buch, eine Zeitung, eine Zeitschrift lesen. Was vor ein paar Jahren noch als Illusion abgetan wurde, ist heute Realität. Zum Umblättern genügt ein Wisch über den Touchscreen, die Schriftgröße kann individuell eingestellt werden. Und wem der Hintergrund zu hell ist, der kann auf „Sepia“ umstellen (iBooks).

Täglich rufen übrigens iPad-Besitzer in der Online-Redaktion von nachrichten.at an oder mailen: Wann kommt die OÖN-App für das iPad? Die Antwort: Im September ist’s so weit.

Wird das iPad den Computer völlig ersetzen? „Wer ein iPad besitzt, schaltet den Computer zwar seltener ein, wird aber nicht ganz auf Computer verzichten“, sagt Lauff. Denn die Tastatur auf dem Touchscreen ist gewöhnungsbedürftig. Das Ein- oder Zwei-Finger-System funktioniert, aber einen Brief mit zehn Fingern zu schreiben, ist unmöglich.

iPad braucht Computer

Zudem ist das Andocken des iPads an einen normalen Computer unausweichlich. System-Updates, Bilder und Musik laden etc. – all dies funktioniert nur über Apples Programm iTunes. Eine externe Festplatte lässt sich nicht anschließen, Inhalte können nur über eine kostenpflichtige App ausgedruckt werden.

Einen Machtkampf entfachte Steve Jobs mit seiner Weigerung, Flash (Videos etc.) auf dem iPad zuzulassen. Das verbreitete Format wird verschwinden, sagen Insider. Dann hätte der Apple-Gründer gewonnen. Doch bis dahin ärgert sich der iPad-User über schlecht bis gar nicht funktionierende Web-Seiten. Obwohl: Das hat ja der Seiten-Betreiber verbockt, nicht Apple. Denn der geniale Jobs kann gar nicht schuld sein, oder?

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