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Mit der ganzen Welt vernetzt

Von Von Claudia Werner   07.August 2010

Am 10. August 1990 ging die erste Standleitung von der Universität Wien zum Genfer Forschungszentrum CERN in Betrieb. Das weltweite Netz hat unser Leben maßgeblich verändert. Die OÖN haben zehn Punkte gesammelt, die zeigen, welche Bereiche des Alltags das Internet besonders beeinflusst hat.

Post

Nachrichten in Echtzeit: Wer hätte noch in den 1980er-Jahren gedacht, wie rasch Nachrichten mit Anhängen wie Dokumenten und Fotos ausgetauscht werden können? Was anfangs noch eine langwierige Prozedur war, funktionierte schon bald mit einem Klick. Derzeit sind österreichweit etwa 10.000 Mailserver im Einsatz. Zum Umfang des Mailverkehrs gibt es keine offiziellen Statistiken, konservative Schätzungen gehen von etwa 56 Milliarden E-Mails im Jahr aus.

Einkaufen

Vom T-Shirt bis zur Waschmaschine: Online-Shopping ist attraktiv, praktisch und zeitlich unabhängig. Laut Statistik Austria kauften 41 Prozent der 16- bis 74-Jährigen in den vergangenen zwölf Monaten vor der Befragung Waren oder Dienstleistungen über Internet.

Am häufigsten wurden Bücher, Zeitschriften, Zeitungen und E-Learning-Materialien gekauft. Kleidung und Sportartikel, Reisen und Urlaubsunterkünfte, elektronische Geräte, Tickets für Veranstaltungen, Haushaltsgüter sowie Filme und Musik kommen ebenso oft in den virtuellen Warenkorb. 44 Prozent der Online-Shopper haben ihre Einkäufe mit Kreditkarte im Internet bezahlt.

Musik

Wohl am heftigsten beutelte das Internet die Musikwirtschaft. Mit der kostenfreien Tauschbörse Napster setzte im Juni 1999 das illegale Downloaden von Musik ein. Die deutsche Musikindustrie fordert nun nach französischem Vorbild ein Internetverbot für Urheberrechtsverletzer. Viel diskutiert wird nach wie vor die „Musikflatrate“: eine Abgabe, die beim Internet-Provider eingehoben wird, um die dadurch erzielten Erträge auf Urheber und Rechtverwerter zu verteilen.

Suche

Das Internet hat mit Suchmaschinen und Datenbanken wie „Wikipedia“ bahnbrechende Anwendungen ermöglicht. Mittlerweile „googelt“ man nach Wissen, allerdings ist die Suche nach den Urhebern der Information nicht immer leicht.

Von Juni bis Dezember 2009 beherrschte Google den weltweiten Suchmaschinen-Markt mit einem Anteil von 90 Prozent. Yahoo hatte in diesem Zeitraum einen Weltmarktanteil von vier Prozent. Praktisch konkurrenzlos ist Google in Europa mit 94 Prozent Marktanteil. In Österreich nutzen 98 von 100 Usern Googles Suchmaschine, nur einer verlässt sich auf Microsofts Bing. Experten warnen, vorhandene Wissensdifferenzen würden verstärkt – Stichwort „Digitale Spaltung“.

Recht

Das Internet hat auch eine kriminelle Revolution ausgelöst. Ob Pädophile, die schmutzige Daten austauschen, Terroristen, die das WWW als Kommunikationsplattform nutzen, Hacker oder Betrüger: Das Net hat Tätern aller Art unglaubliche Möglichkeiten eröffnet.

Peter Rastl, „Vater“ des österreichischen Internets und Leiter des Zentralen Informatikdienstes der Uni Wien, blickt Entwicklungen hin zur Vorratsdatenspeicherung oder Kinderpornografie-Filtern angstvoll entgegen: „Das Problem ist, dass die Staaten – angestachelt durch 9/11 – beginnen, das Internet einzuschränken“, sagt er. Täter würden sich gut genug auskennen, um die Maßnahmen zu umgehen.

Massive Eingriffe in die Privatsphäre sehen Datenschützer bei Google Street View. Vor Kurzem gab der Konzern bekannt, in einigen Ländern die Erfassung von Straßenzügen wieder aufnehmen zu wollen. Google hatte die Aufnahmen weltweit gestoppt, nachdem es hatte zugeben müssen, dass die Fahrzeuge nebenbei auch Datenfragmente aus offenen WLANs miterfasst hatten.

Beziehungen

Partner im Netz fangen: In Österreich sind etwa die Hälfte aller einsamen Herzen bei Single-Plattformen im Internet registriert, das sind rund 600.000 Personen. Bei entgeltpflichtigen Agenturen erhalten Mitglieder 15 bis 20 Partnervorschläge innerhalb von zwei Wochen, bei kostenlosen Online-Singlebörsen müssen Liebeswillige selbst suchen. Online befragt, wo man in der heutigen Zeit einen Partner kennenlernt, gaben fast 60 Prozent das Internet an. Fast jeder fünfte österreichische User hat bereits einmal einen Mann oder eine Frau über das Internet kennengelernt.

Soziale Netze

Mit Social Media-Plattformen wird das Internet demokratisiert: Der Seitenbetreiber erstellt nur die Plattform, die Nutzer bestimmen den Inhalt weitestgehend selbst. Die internationale Plattform Facebook zählt mittlerweile zwei Millionen österreichische Teilnehmer, jeder dritte Internetnutzer veröffentlicht an verschiedenen Stellen pro Woche mindestens fünf Beiträge. Zu den beliebtesten Plattformen gehören Twitter, Youtube, Myspace, Flickr, LinkedIn, Stayfriends, Digg und last.fm.

Zuhause

Die weite Welt vom Sofa aus: 76 Prozent aller Österreicher ab 14 Jahren nutzen das Internet, 56 Prozent sogar täglich oder fast täglich, zeigt das erste Quartal des Gfk Online Monitors 2010. Dennoch sind es immer noch mehr Männer als Frauen (Männer: 81 Prozent, Frauen: 71 Prozent). Die Internetnutzung der über 70-Jährigen liegt mit 20 Prozent insgesamt noch deutlich unter dem Gesamtniveau, jedoch hat sich in den vergangenen zwei Jahren dieser Anteil beinahe verdoppelt.

Medien

Experten erwarten ein weiteres Verschmelzen von Print und Online. Laut Matthias Karmasin, Uni-Professor in Klagenfurt, sehen Leser die Inhalte auf Onlineseiten als selbstverständlich gratis an. Neue Medien würden bisherige Medienprodukte nicht verdrängen, aber verändern. Karmasin erwartet in Österreich einen weiteren Konzentrationsprozess, was allerdings nicht zum Verlust der Titelvielfalt führen müsse. Als letzte große Bastion, die sich gegen die Digitalisierung verwehrt, führen derzeit viele Literaturverlage einen Abwehrkampf gegen das E-Book. Die Verlage fürchten, durch Raubkopien elektronisch verfügbarer Bücher in denselben Abwärtsstrudel zu geraten wie die Tonträger-Industrie.

Hardware

31 Prozent der Internet-User in Österreich steigen mobil ins Netz ein, deutlich mehr als etwa in Deutschland (17 Prozent). Wachstumstreiber des mobilen Internets sind mobile Anwendungen, so genannte Apps wie beispielsweise Navigationen am Handy. Apples Tablet-PC iPad gilt selbst bei Skeptikern als kleine Revolution auf dem Markt.

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