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Ist das Internet unverzichtbar geworden?

07. August 2010, 00:04 Uhr

In nur 20 Jahren spann sich ein engmaschiges Netz um die Welt, das die Menschen nicht mehr loslässt. Mehr als 700 Millionen Internet-Anschlüsse wurden heuer weltweit gezählt. Tendenz: weiter stark steigend.

In nur 20 Jahren spann sich ein engmaschiges Netz um die Welt, das die Menschen nicht mehr loslässt. Mehr als 700 Millionen Internet-Anschlüsse wurden heuer weltweit gezählt. Tendenz: weiter stark steigend.

Ist also inzwischen das Internet ein unverzichtbarer Teil unseres Lebens? Wir haben nachgefragt.

Doris Rögner, Frühförderin

Nein, weil ich alle Dinge, die mir wichtig sind, auch ohne Internet erledigen kann: Ich lese gerne, aber sicher nicht vor dem Bildschirm, ich arbeite gerne im Garten, gehe mit dem Hund spazieren und spiele viel mit meinen Kindern.
Privat benützte ich das Internet zum Beispiel, um einen Flug zu buchen, nach einem Tipp meiner Schwester, weil dieser damals günstig war. Beruflich komme ich dem Internet nicht aus und habe sogar einen Apple-Laptop: Das freut die Kinder, die mich belächeln, oft aber sauer sind, weil ich die Zeit beschränke, die sie vorm Computer sein dürfen.

Martin Schlögl, Student

Ja, wer einmal mit dem Internet zu tun gehabt hat, wird es immer wieder brauchen. Ich selbst bin auch oft auf das Netz angewiesen – sei es zu Recherchezwecken oder einfach um herumzusurfen.
In unserer Gesellschaft wird es jedenfalls immer schwieriger, ohne Internet auszukommen – da müsste sich schon etwas Grundlegendes ändern, um diesen Trend zu stoppen.
Für mich persönlich ist diese Entwicklung aber etwas Positives, denn das Internet macht viele Dinge unkomplizierter. Es geht einfach alles schneller.

Hans Zeger, Internetexperte

Das Internet ist für die Wirtschaft derzeit das effizienteste Kommunikationsmittel. Viele Geschäftsfälle, wie das Online-Anbieten von Waren, sind erst durch das Netz möglich geworden. Bei der persönlichen Kommunikation gilt dasselbe: Social Media ermöglichen es, Kontakte über weite Distanzen hinweg aufrechtzuerhalten. Probleme sehe ich allerdings in der Politik, denn die ist noch nicht im Internetzeitalter angekommen. Anstatt es zu nutzen, um demokratisch Ideen zu erarbeiten, stellt sich die Verwaltung online-technisch ins Abseits. Hier gibt es dringend Nachholbedarf.

Carsten Hebestreit, nachrichten.at-Leiter

Ein Projekt, das sich innerhalb von nicht einmal einer Generation weltumspannend ausbreitet, muss enorme Vorteile haben – ansonsten wäre es nicht derart rasant gewachsen. Wobei der scheinbar grenzenlose Erfolg nicht nur auf Spielen basiert, sondern auch auf der Suche nach Informationen, auf Shopping und E-Mails.
Im Beruf und in der Freizeit erleichtern Computer und Internet diverse Arbeiten, allerdings erledigen wir auch Dinge im Netz, die wir vor der Internet-Zeit gar nicht gemacht hätten. So oder so: Das Internet ist unverzichtbar geworden.

Niklas Rammerstorfer, Schüler

Auf das Internet verzichten, das geht nicht mehr. Das ist unmöglich. So viele Firmen geben ihre Informationen übers Internet weiter. Man braucht sich auch kein Lexikon mehr zu kaufen, heute findet man alles über Google und Ähnliches.
Ich nutze das Internet recht häufig – eben um zu Informationen zu gelangen, natürlich auch zum Spielen und zum Chatten. Es geht heute ja auch ohne E-Mail und ohne Facebook nicht mehr.

Peter Rastl, Eh. Leiter des Informatikzentrums Uni Wien

Ich glaube, dass der Umgang mit dem Internet und dem Computer zu einer Kulturtechnik des Menschen geworden ist wie das Lesen, Schreiben und Rechnen. Aus diesem Grund ist es unverzichtbar geworden.
Das Internet ist wahrscheinlich vergleichbar mit der Erfindung des Buchdrucks oder der Zähmung der Elektrizität mit der darauf folgenden industriellen Revolution. Uns kommt die Entwicklung des Internet heute wahnsinnig schnell vor, doch in 100 Jahren werden wir sehen, dass das erst die Anfänge waren, vielleicht zehn Prozent.

Rudolf Winter-Ebmer, Professor für Volkswirtschaft uni linz

Aus ökonomischer Sicht ist ein Haupteffekt des Internet die Reduktion der Suchkosten, das betrifft die Jobsuche oder auch die Suche nach Konsumgütern.
Dies ermöglicht Personen, die keine Insider sind und nicht im Zentrum stehen, aber auch Firmen, die keine großen Marketingbudgets haben, neue Chancen. Gleiches gilt für die Forschung, die viel über Geschehen auf Märkten lernen kann, insbesondere wie Marktpreise zustande kommen und wie Konsumentinnen und Konsumenten auf Preise und Service eines Shops reagieren.

Elisabeth Bahn, Studentin

Für mich ist das Internet zur absoluten Notwendigkeit geworden, als ich ein Jahr in Belgien wohnte und dort ein Multimedia-Studium absolvierte.
Aber nicht nur für meine Ausbildung ist das Internet unverzichtbar geworden. Viele Schulkollegen oder Leute, die ich während meiner Reisen als Tennisspielerin kennengelernt habe, wohnen heute in ganz Österreich und im Ausland verstreut. Um mit ihnen in Kontakt zu bleiben, nutze ich natürlich hauptsächlich Medien wie Facebook oder Skype.

Christoph Lagemann, Suchtexperte

Grundsätzlich ist das Internet eine riesige Errungenschaft mit vielen Möglichkeiten.
Leider sind mit allen großen Errungenschaften der Menschheit auch Gefahren verbunden. Die Wissenschaft spricht von ein bis zwei Prozent, die vom Internet abhängig werden. In erster Linie überwiegen allerdings die Möglichkeiten, die das World Wide Web bietet. Es hat nicht den Charakter eines Suchtmittels und ist auf keinen Fall vergleichbar mit Alkohol oder Zigaretten. Meiner Meinung nach darf man das Suchtpotenzial des Internets nicht überschätzen.

Fritz Hausjell, Kommunikationswissenschafter

Im Wesentlichen ist Internet unverzichtbar. Dennoch macht es Sinn, öfter bewusst nicht ins Netz zu gehen und Informationen über andere Wege zu suchen. Wir sollten lernen, das Internet zielgenauer einzusetzen. Nicht wenige haben das Gefühl, sich darin zu verlieren und zu viel Zeit im Netz zu verbringen. Das mit seinen 20 Jahren schon erwachsene Internet wird von vielen aber erst wenige Jahre genutzt. Es überrascht also kaum, dass viele mit dieser neuen Kulturtechnik noch nicht gut zurechtkommen. Mediennutzung will gelernt sein, wird aber an Schulen kaum gelehrt.

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