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Als der Computer spielen lernte

Von Leander Bruckbög, 18. Dezember 2015, 00:04 Uhr
Als der Computer spielen lernte
Spielen mit allen Sinnen – das Oculus Rift simuliert die Realität besser als ein gewöhnlicher Bildschirm. Bild: Oculus

Homo ludens: Spielen liegt in der Natur des Menschen – da ist es nicht verwunderlich, dass wir uns mit dem Computer einen Spielgefährten geschaffen haben, der immer für uns Zeit hat. Dank Internet können wir heute zudem mit Menschen aus aller Welt virtuelle Abenteuer erleben.

Computerspiele sind ein junges Medium, doch nicht so jung, wie man vielleicht glauben möchte. Bereits 1940 auf der Weltausstellung in New York stellte der Nuklearphysiker Edward Condon eine elektromechanische Version des alten mathematischen Spieles Nim vor, auf der Besucher gegen den Computer antreten konnten. Der "Nimatron" war somit der erste Vorläufer moderner Spielkonsolen. Die ersten richtigen Videospiele liefen in den Sechzigern auf riesigen Computern mit Vektorbildschirmen, bis es die Spiele in die Haushalte schafften, sollte aber ein weiteres Jahrzehnt vergehen. Mit dem Magnavox Odyssey kam 1972 die erste Heimkonsole auf den Markt – mit mäßigem Erfolg. Erst mit dem Erscheinen des Spieleklassikers Pong wurde das Interesse der breiten Masse geweckt. Günstige Mikrochips erlaubten es zahlreichen Herstellern, eigene Konsolen auf den Markt zu bringen. Dieser erste große Boom der Heimkonsolen fand 1983 ein jähes Ende. Schuld daran waren zu viele billig produzierte und überhastet veröffentlichte Spiele und Konsolen. Hinzu kam, dass viele Spieler auf eine andere Plattform umstiegen: den Heimcomputer. 1982 war der Commodore 64 erschienen, der mit einem Preis von 595 Dollar (heute etwa 1400 Euro) für damalige Verhältnisse relativ günstig war.

Nintendos NES rehabilitierte das angeschlagene Image der Konsolen und eroberte große Marktanteile von den Computern zurück.

In den Neunzigern ermöglichten Mehrspielertitel wie Pathways into Darkness (von den Halo-Machern Bungie) oder Doom das gemeinsame Spielen auf mehreren Computern – die LAN-Party war geboren. Das Internet ermöglichte schließlich das Spielen über Grenzen hinweg. Das Erscheinen von Runescape im Jahre 2001 erlaubte es Millionen von Spielern, gemeinsam eine Welt zu bevölkern, und legte den Grundstein für den Erfolg von Online-Spielen wie World of Warcraft.

Alles ist mobil

1989 war mit dem Game Boy die erste erfolgreiche mobile Konsole erschienen. Heute gehört dieser Markt den Smartphones. Gratisspiele mit Bezahloption (Free to Play) à la Clash of Clans oder Candy Crush dominieren den Markt. Die Verkaufszahlen aktueller Konsolen haben unter der Konkurrenz der Smartphones etwas gelitten, haben sich aber mittlerweile stabilisiert. Mit mehr als 30 Millionen verkauften Einheiten etwa liegt die PS4 bereits zwei Jahre nach Erscheinen auf Platz 15 der meistverkauften Konsolen aller Zeiten. Auch der seit langem totgesagte Markt für PC-Spiele boomt, nicht zuletzt dank der Plattform Steam, die es ermöglicht, Spiele über das Netz herunterzuladen, anstatt sie im Geschäft kaufen zu müssen.

Die Zukunft ist virtuell

Wer einen Blick in die Zukunft des Gamings werfen möchte, kommt um Virtual Reality nicht herum. Vorreiter ist Oculus mit seiner VR-Brille Rift, die dem Spieler das Gefühl gibt, sich mitten in der Spielwelt zu befinden. Interessant für Videospiele sind auch die Fortschritte im Bereich der künstlichen Intelligenz. Google und Apple etwa haben im vergangenen Jahr Firmen übernommen, die auf das Thema spezialisiert sind. Die realistische Simulation menschlichen Verhaltens bietet großes Potential für ein realistischeres Spielerlebnis.

Vergleicht man Klassiker wie Pong mit der Komplexität moderner Spiele wie etwa Grand Theft Auto V, wird klar, wie weit sich Videospiele in ihrer jungen Geschichte entwickelt haben. Wie wir in 40 Jahren spielen werden, weiß niemand. Gewiss ist nur, dass wir dabei Spaß haben werden.

Gaming-Zeitleiste

  • 1940: Edward Uhler Condon präsentiert sein Nimatron. 50.000 Menschen spielen gegen die Maschine, diese gewinnt mehr als 90 Prozent aller Partien.
  • 1972: Monate vor der ersten Atari-Konsole erscheint die Magnavox Oddyssey. Gerade einmal 300.000 Geräte werden verkauft.
  • 1982: Der Commodore 64 kommt auf den Markt. Er ist bis heute das meistverkaufte Computermodell aller Zeiten, je nach Schätzung werden zwischen 10 und 17 Millionen Stück verkauft.
  • 1983: Unter dem Namen Famicom erscheint der NES in Japan. Strenge Restriktionen für Drittentwickler halten die Qualität der Spiele auf hohem Niveau. Insgesamt werden fast 62 Millionen Geräte verkauft.
  • 1989: Der Game Boy erlaubt das Spielen unterwegs und begeistert mit Titeln wie Tetris, Zelda und natürlich Mario.
  • 2016: Mit dem Oculus Rift wird Virtual Reality zur Wirklichkeit. Facebook erkennt das Potenzial und kauft das Unternehmen Oculus im Jahr 2014 um zwei Milliarden Dollar.

Fünf Meilensteine der Videospielgeschichte

  • 1972: Pong
    Es war das erste beliebte Videospiel und erschien 1972. Das Grundprinzip ist denkbar einfach und dem Tischtennis abgeschaut. Ursprünglich gab es keinen Computergegner.
  • 1985: Super Mario Brothers
    Oft kopiert, doch nie erreicht: Super Mario Brothers ist das perfekte Jump ‘n‘ Run und macht selbst heute noch Spaß. Das Spiel war ein wesentlicher Faktor für den Erfolg der Konsole NES.
  • 1996: Pokémon
    Neben Mario und Zelda sind Pikachu und Co. das dritte große Standbein von Nintendo. Da es auch schnell mal zwischendurch gespielt werden kann, war es ideal für den Game Boy geeignet.
  • 2004: World of Warcraft
    Mehr als zehn Milliarden Dollar Umsatz machen WoW zum erfolgreichsten Computerspiel aller Zeiten. Das Online-Rollenspiel fesselte seit 2004 Millionen Spieler an die Bildschirme.
  • 2009: Angry Birds
    Mit einem einfachen Spielprinzip, einem liebevollen Grafikstil und niedrigem Preis begeisterte das Spiel die Smartphone-Nutzer und war der erste ganz große Mobile-Gaming-Hit.

 

 

 

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