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Skoda: Ein Milliarden-Unternehmen, das auf deutscher Überheblichkeit gründet

03. April 2019, 00:04 Uhr
Das Milliarden-Unternehmen, das auf deutscher Überheblichkeit gründet
Hier recherchierte der Linzer Johannes Jetschgo für sein Buch: das Skoda-Museum in Mladá Boleslav. Bild: Skoda

Johannes Jetschgo schrieb ein Buch über das tschechische Traditionsunternehmen Skoda.

Die Entgleisung kam per Post: "Wenn Sie von uns Antwort haben wollen, verlangen wir Ihre Mitteilungen in einer uns verständlichen Sprache." Der Buch- und Fahrradhändler Vaclav Klement war über den Brief der Dresdner Fahrradproduzenten Seidel & Naumann derart erbost, dass er selbst eine Firma gründete. "Klement hatte sich auf Tschechisch beschwert, dass die Kette seines Fahrrades Germania VI immer vom Kettenblatt sprang", erzählt der Linzer Buchautor und ORF-Redakteur Johannes Jetschgo. Klement hatte lediglich um die Reparatur des Nobelfahrrades gebeten.

Als Klement Laurin traf

Der begeisterte Radfahrer Klement aus Mladá Boleslav (Jungbunzlau) lernte um 1894 im nahen Turnov (Turnau) Václav Laurin kennen. Laurin war bereits Mitinhaber eines Fahrradgeschäftes, in dem Fahrradteile aus England zusammengebaut wurden. Beide waren sich rasch einig: Kein Tscheche sollte in seinem Nationalgefühl verletzt werden.

Der Rest ist Geschichte: Aus Laurin & Klement entstand Skoda, an dem in den 1990er-Jahren der VW-Konzern einen großen Anteil erwarb, der ein paar Jahre später das tschechische Traditionsunternehmen zur Gänze übernahm. "Diese Übernahme war politisch pikant", erzählt Jetschgo in seinem Buch "Skoda – Ein Auto macht Geschichte". Denn das Verhältnis der Tschechen gegenüber Deutschland war noch immer angespannt. Die Gefahr, dass alte Ressentiments hochkochen, war latent. Doch die Wolfsburger gingen behutsam mit den Mitarbeitern in Mladá Boleslav um. "Der VW-Konzern schätzte die tschechischen Techniker sehr. Diese hatten von Elektronik kaum eine Ahnung, sie waren g’standene Maschinenbauingenieure", erzählt der 62-jährige Historiker.

Johannes Jetschgo konzentriert sich in seinem Buch nicht auf die technischen Feinheiten der Skoda-Produkte, sondern auf die wirtschaftspolitische Entwicklung des heutigen Milliarden-Konzerns. Die spannenden Kapitel sind gespickt mit faszinierenden Fotografien – von den Modellen, Zeitungsanzeigen und Plakaten. (heb)

 

Johannes Jetschgo: "Skoda – Ein Auto macht Geschichte", Vitalis, 12,50 €, ISBN 978-3-89919-651-1

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