Ein Familienbetrieb, der mächtig Druck erzeugt

12.September 2018

Wer bremst, verliert – heißt es. Im Fall des Niederneukirchner Druckluftspezialisten Atzlinger stimmt diese alte Weisheit nicht. Denn der Familienbetrieb produziert pro Jahr 4000 Druckluftbremsen für Anhänger, Ladewagen, Güllefässer oder Ballenpressen. 45 Prozent davon gehen in den Export – von Australien bis Zypern. Jetzt zog der Oberösterreicher einen Großauftrag an Land. Atzlinger entwarf einen Teleskoplader, den prompt ein Landmaschinenhersteller orderte.

Zwischen 6000 und 15.000 Euro investiert der Betrieb in die Entwicklung eines Bremssystems für ein neues Traktormodell. "Allein 2000 Euro kostet die TÜV-Überprüfung, der Rest geht in die Konstruktion, Dokumentation und Herstellung eines Prototyps", erklärt Herbert Atzlinger, der Urenkel des Firmengründers Alois Atzlinger. Da die Nachrüstung eines einzelnen Traktors rund 5000 Euro kostet, braucht es gerade bei kleinen und kostengünstigen Traktoren höhere Stückzahlen, um eine wirtschaftliche Aufrüstung anbieten zu können. "Umso kleiner ein Traktor ist, umso kniffliger ist es, im Motorraum und am Heck das Bremssystem unterzubringen."

Nur ein Bruchteil der 4000 Bremssysteme wird in der Unternehmenszentrale verbaut, meist wird ein Bausatz verschickt. Allein in Europa arbeiten die Niederneukirchner mit 2000 Partnern zusammen.