Skoda Kodiaq 4x4 Sportline: Der Bär steppt im Sportlerdress

Von Carsten Hebestreit   12.Juli 2018

Hand aufs Herz: Ein SUV muss seine Offroad-Qualitäten betonen – zumindest optisch. Auch wenn die Abkürzung für "Sport Utility Vehicle" steht, spielt der sportliche Aspekt nur eine sehr untergeordnete Rolle. Wichtig sind eine hohe, aufrechte Sitzposition, eine gute 360-Grad-Sicht sowie ein paar Offroad-Design-Gimmicks, die einen Hauch Indiana-Jones-Abenteuer versprühen. Mehr nicht. Oder?

Nach dem Scout, dem robusten Sondermodell für Einsätze auf Schlamm-Schnee-Sand-Felsen-und-wer-weiß-sonst-noch-wo, verpasst Skoda dem Kodiaq ein Sportlerdress namens "SportLine". Ein Stilbruch, könnte man nörgeln. Ist’s aber nicht. Die Tschechen haben den Spagat verblüffend tief zusammengebracht.

Design: Der Kodiaq-Bär steppt auf schwarzen Pfoten – sprich: schwarzen, 20 Zoll mächtigen Leichtmetallfelgen (beim Sport-Paket um 1075,80 Euro netto inkludiert). Ebenfalls pechschwarz färbten die Tschechen den Kühlergrill, die Dachreling und die Spiegelklappen ein. Richtig dunkel getönt sind zudem die Heckfenster. In Kombination mit der knallig-roten Lackierung (Velvet-Rot um 744 Euro netto) ein gelungener Farbtupfer in der allzu oft mattgrauen Autowelt.

Innenraum: Sportlich-edel gestaltete Skoda das Interieur. Die Sportsitze mit feschem Alcantara-Bezug gewährleisten ausreichend Seitenhalt, griffiges, gelochtes Leder überzieht das Sportlenkrad. Passend zur Sport-Edition packten Laurins und Klements Erben noch die "Human Machine Interface"-Anzeige in den Kodiaq. G-Kräfte, Turboladedruck, Motorleistung sowie Öl- und Kühlmitteltemperatur werden auf dem Display angezeigt – wie in RS-Modellen.

Praktisch für Großfamilien ist das 7-Sitzer-Paket um 862 Euro netto. Auch wenn die beiden Sitze in der letzten Reihe Kindern vorbehalten bleiben, der Rest darf sich über skoda-typisch reichlich Raum freuen. Den Einstieg auf die Eselsbank erleichtert das "Easy Entry"-System: Die Sitze in der zweiten Reihe können längs bzw. die Lehnen in der Neigung verstellt werden. Ebenso empfehlenswert ist die optionale Rückfahrkamera (393 Euro), die gestochen scharfe TV-Bilder in den 4,69 Metern langen Tschechen liefert. Und damit hilft, Parkschäden zu vermeiden.

Der Bär steppt im Sportlerdress
Beim Siebensitzer passen 270 bis 2005 Liter Ladung in den Kofferraum.

Fahrwerk: Der Kodiaq SportLine bringt fast 1,9 Tonnen auf die Waage. Damit hat der Bär kein Model-Gewicht, auf grobem Untergrund hilft die Trägheit aber, den SUV ruhig und stabil zu halten. Wobei die dynamische Fahrwerksregelung (906 Euro), die über die Fahrmodi aktiviert wird, beim Glattbügeln hilft.

Motor: Der 190-PS-TDI produziert reichlich Leistung, als Alternative steht noch der um 1760 Euro günstigere 150-PS-TDI im Prospekt.

Fazit: Viel Raum, viel pfiffige Ausstattung, viele Assistenzsysteme, hochwertige Materialien: Skoda hat mit dem Basis-Kodiaq einen Volltreffer gelandet und überrascht nun mit dem SportLine positiv.

 

Skoda Kodiaq 4x4 Sportline TDI scr DSG

Preis: ab 48.200 Euro
OÖN-Testwagen 57.826 Euro

Motor: Vierzylinder-Turbodiesel mit Commonrail-Einspritzung
Hubraum 1968 ccm
Leistung 140 kW (190 PS) bei 3500-4000 U/min
max. Drehmoment 400 Nm bei 1750-3250 U/min

Verbrauch (NEFZ)
Stadt/Land/Mix 6,6/5,3/5,7
OÖN-Test 7,1
Tank/Kraftstoffart 60 l / Diesel

Umwelt: Euro-6
CO2-Ausstoß 151 g/km

Antrieb: Allrad
Getriebe 7-Gang-DSG-Automatik

Fahrleistungen:
0 auf 100 km/h in 8,8 sec
Spitze 209 km/h

Abmessungen & Gewichte:
L/B/H 4699/1882/1683 mm
Radstand 2791 mm
Leergewicht 1795 kg
Zuladung 790 kg
Kofferraum 270 – 2005 Liter
Anhängelast gebr. 2000 kg
ungebremst 750 kg

Garantie: zwei Jahre

Plus: Schickes Sport-Offroad-Design, Top-Konnektivität, viel Raum, hilfreiche Ausstattungsdetails („Simply Clever“)

Minus: kleiner Tank