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Opel GT, Baujahr 1971, noch immer Erstbesitz

Von Carsten Hebestreit, 31. Dezember 2017, 12:37 Uhr
Opel GT, Baujahr 1971, noch immer Erstbesitz
90 PS und keine Servolenkung: „Das hat schon was“, sagt Cornelia Leitl Bild: Leitl

Cornelia Leitl bekam den Kult-Sportler einst geschenkt.

Opel haftete traditionell ein biederes Image an. Altherrenfahrzeuge, mehr nicht. Und dann das! 1965 stellten die Rüsselsheimer beim Heimspiel auf der IAA den GT Experimental vor. Eine Studie, mit der der Hersteller auslotete, ob der emotionale Sportler in den Opel-Prospekten einparken soll. Die Überraschung gelang: Die Reaktionen pendelten zwischen Erstaunen und Begeisterung. Fazit: Opel brachte den GT 1968 auf den Markt.

OÖN verlosten GT

Drei Jahre später, 1971, verlosten die OÖNachrichten einen der raren Sportler. Der Jubel des glücklichen Gewinners kam aus dem oberen Mühlviertel. "Er hatte allerdings einige Kinder und konnte mit dem Zweisitzer nichts anfangen", erinnert sich Cornelia Leitl, deren Vater lange und hart verhandelte, bis der Preis passte. "Der Gewinner kaufte sich mit dem Geld einen Ascona, und ich bekam den GT dann von meinem Vater geschenkt", erinnert sich die heute 66-Jährige, die auf dem Pöstlingberg aufwuchs und später in Wien Handelswissenschaften studierte. "Ich war damals 20 Jahre jung."

Die Freude über den knallorangen Sportler war riesig. "Mein alter Buckel-Volvo stand oft und lange in der Werkstatt." Da kam der Neuwagen zur richtigen Zeit.

Opel GT, Baujahr 1971, noch immer Erstbesitz
Die Schwünge der Kotflügel erinnern an Cola-Flaschen, sagen Insider. Bild: Leitl

Fahren mit dem GT sei immer etwas Besonderes, sagt die Unternehmensberaterin. Die tiefe Sitzposition, die sportliche Abstimmung, lenken ohne Servounterstützung, der Motorraum kaum gedämmt – "Das hat schon was!" Und auch die "Schlafaugen" seien eine Augenweide.

Erstaunte Blicke ortete Cornelia Leitl, als sie als junge Studentin in der Stadt aus dem Opel stieg. Sprang der Wagen nicht an, "hab ich die Motorhaube geöffnet, den Zündverteiler geputzt und dann wieder den Zündschlüssel umgedreht".

Einmal düste Leitl mit ihrem Bruder Martin zu einem dienstlichen Termin. Dabei entspann sich folgender Dialog: "Warum hast du denn diesen alten Kübel noch!" "Weil ich an ihm hänge!" Ein paar Kilometer weiter verweigerte plötzlich der Motor den Dienst. "Das hast du jetzt davon mit deiner sentimentalen Gefühlsduselei!" Nachsatz: "Wir sind eine Viertelstunde zu spät zum Termin gekommen – das ist akzeptabel!"

Opel GT, Baujahr 1971, noch immer Erstbesitz
Hineingezogene Türausschnitte, zwei Endrohre: typische Merkmale des GT Bild: Leitl

Ausfahrten zum Genießen

Zu beruflichen Terminen fährt Cornelia Leitl heute nur noch mit ihrem Audi A4. Für Ausfahrten zum Genießen werden die Wechselkennzeichen auf den GT montiert.

Der Wagen hat mittlerweile 180.000 Kilometer abgespult, ist garagengepflegt und erforderte nie große Reparaturen. Auch die "braune Pest" hielt sich von "der deutschen Wertarbeit" (O-Ton Leitl) fern.

Manchmal steckt ein Zettel hinter dem Scheibenwischer: "Wenn Sie den GT verkaufen möchten..." Möchte Cornelia Leitl nicht. Auch ihr Sohn Karl muss sich noch gedulden. "Er spitzt schon auf den GT", sagt die 66-Jährige und lächelt.

 

Opel GT: Die Geschichte

Opel brachte 1968 den GT mit zwei Motorisierungen auf den Markt. Der 1,1-Liter-Benziner (60 PS, 155 km/h) stammte aus dem B-Kadett, der stärkere Vierzylinder, der 1,9-Liter mit 90 PS (185 km/h), aus dem Rekord C. Dieses größere Aggregat passte nur dank einer Auswölbung unter die Motorhaube. Der GT hatte keinen Kofferraum.

Weil die Opel-eigenen Bänder mit der Kadett-Produktion völlig ausgelastet waren, vergaben die Rüsselsheimer die Fertigung der Karosserie an Chausson in Gennevilliers (Frankreich) und die Lackierarbeiten sowie den Innenausbau an Brissonneau & Lotz in Creil (Frankreich). Die Endfertigung erfolgte in Bochum.
Zwischen 1968 und 1973 wurden 103.463 Stück produziert.

 

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6  Kommentare
6  Kommentare
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( Kommentare)
am 03.01.2018 00:29

Ja, das Auto ist "weltberühmt" in OÖ, zumindest im obeen Mühlviertel, in Leitl Firmenfarben gehalten, glaube mich auch einmal an ein Leitl "L" auf dem GT zu erinnern.

Ob der wohl Spanntonträger in den Schwellern hat, weil die so gut halten ? zwinkern

Wie kommt man zu einem Oldtimer? Neu kaufen und gemeinsam altern - pardon Frau Leitl - gemeinsam gewisse Patina ansetzten. grinsen

Netter Artikel ...

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rudolfa.j. (3.615 Kommentare)
am 04.01.2018 17:12

No na,der GT sieth aber gut aus. .....

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leapingfox (615 Kommentare)
am 01.01.2018 09:24

war einer der lustigsten "Heckschleudern" .... Driften bis zum Lachkrampf ....

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altus (84 Kommentare)
am 31.12.2017 13:57

Das Schöne an dem "alten" Foto ist, dass links im Hintergrund der Buckelvolvo zu sehen ist.
Übrigens: ein wirklich netter Artikel. Danke.

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kleinerdrache (9.944 Kommentare)
am 31.12.2017 13:35

Ein wunderschönes Auto! (Mich frisst der Neid grinsen )

Gratulation an Frau Leitl, dass Sie den Wagen so gut in Schuss gehalten hat.

Bei den heutzutage herumfahrenden "Würfeln" wundere ich immer wieder, wer da für das Design zuständig ist...

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rudolfa.j. (3.615 Kommentare)
am 01.01.2018 16:59

Ja das design!wenn man sich SUVs und die meisten crossovers betrachtet graut einem......wie toll War der GT.nur fliegen war schöner.....

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