Motorradhelme im Test: Keiner schaffte Bestnote

07.Juli 2018

Helm ist nicht gleich Helm. Aus diesem Grund haben ÖAMTC und ADAC neun Motorradhelme auf Handhabung, Komfort, Aerodynamik, aktive Sicherheit und Sicht, passive Sicherheit und Unfallschutz sowie Umwelt- und Gesundheitsaspekte getestet. "Überraschend war, dass keiner der Helme die Prüfung mit Bestnote bestand", sagt ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl. "Ein Testkandidat fiel sogar komplett durch."

Shoei-Helm als Testsieger

Testsieger mit "Gut" ist der Shoei NXR. "Der kompakte Sporthelm überzeugt mit guten Bedien- und Fahr- sowie günstigen Stoßdämpfungseigenschaften", sagt der ÖAMTC-Tester. Der X-Lite X-803 Ultra Carbon sowie der HJC RPHA 11 Carbon schnitten nur geringfügig schlechter ab. Ein "Befriedigend" gab es für den BMW Helm Race und den Shark Spartan Carbon. "Der MTR S-10 Carbon erzielte zwar auch nur ein ,Befriedigend‘, ist aber der Helm mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis."

Ganz anders jedoch der NEXX X.G100 R Billy B. "Dieser hat bei der Kinnschlagprüfung den Grenzwert mehrfach überschritten, was ihm im Endergebnis ein ,Nicht genügend‘ eingebracht hat", so Kerbl. Bei diesem Testabschnitt werden Aufschlagpunkte untersucht, die den häufig beanspruchten Helmzonen bei Unfällen entsprechen.

Wer nach einem Unfall einem Motorradfahrer den Helm abnehmen will, scheitert oft am Kinnriemen-Verschluss. "Wir wollten vor allem die Notfallwangenpolster überprüfen", so Kerbl. "Durch das Herausziehen dieser Wangenpolster kann ein Ersthelfer so viel Platz schaffen, dass sich der Helm leichter abziehen lässt." Der Unterschied ist enorm. Die vier Modelle ohne Notfallwangenpolster (BMW, MTR, NEXX und Shark) kamen bei diesem Testteil nicht über die Bewertung "Genügend" hinaus, die fünf mit (Shoei, Nishua, HJC, Scorpion und X-Lite) konnten durchwegs mit gut bis sehr gut bewertet werden.

 

Tipps zum Helmkauf

 

„Der Helmtest kann zwar viele Fragen beantworten, erspart aber nicht das Probieren verschiedener Größen beim Helmkauf, da der Helm ohne zu drücken fest sitzen muss“, sagt Steffan Kerbl, der außerdem vor dem Helmkauf unbedingt zu einer Probefahrt mit dem Objekt der Begierde rät.