Hondas neue Formel: Wer C(ivic) sagt, meint ab sofort auch D(iesel)

Von Carsten Hebestreit   13.Februar 2018

Zusammen sind sie stark: Die Hälfte der Honda-Verkäufe basieren in Europa auf dem Civic und dem Jazz (2017: 178.000 Einheiten). Und doch: Da ist noch mehr drin, sagen die Japaner – mit neuen Motoren. Die Hoffnung tragen beim Civic ein Diesel-Vierzylinder, beim Jazz ein 1,5-Liter-Benziner.

Drei Benziner, ein Diesel

Im Civic werkeln bisher ausschließlich Benziner (1,0, 1,5 und 2,0-Liter), im Dieselland Österreich fehlte folglich ein Selbstzünder. Den die Japaner nun voller Stolz nachliefern. Die Reibung optimiert, die Kolben neu geschmiedet, die Abgasfilter verbessert: Der 1,6-Liter-Turbodiesel leistet 120 PS bzw. 300 Newtonmeter. Nette Zahlen, die im ersten OÖN-Realtest ein "Wow" erzeugten. Der Vierzylinder verrichtet im unteren Drehzahlbereich seine Arbeit, ohne dabei hörbar aufzufallen. "Das ist doch ein Diesel, haben s’ gesagt?", fragte dann auch der Motor-Kollege verwundert Minuten nach der Abfahrt.

Ab 1500 Touren dreht der Selbstzünder druckvoll hinauf. Erst ab 3500 Umdrehungen verrät entferntes Nageln, dass hier ein Aggregat nach dem Diesel-Prinzip Leistung produziert. Die Schaltwege sind knackig-kurz, das Getriebe ist leicht hakelig. Trotzdem: Die Kombination ist stimmig.

Emissionen gesenkt

Nicht zuletzt dank optimierter Filter konnte Honda die CO2-Emissionen auf 93 (Schrägheck) bzw. 91 Gramm pro Kilometer (Limousine) drücken. Parallel dazu sackten die Verbrauchswerte ab: 3,5 Liter Diesel verheizt das Schrägheck-Modell, 3,4 Liter die Limousine.

130 PS bzw. 155 Newtonmeter erzeugt der 1,5-Liter i-VTECH im Jazz. Der Motor ist komfortabel abgestimmt. Nervöse Zuckungen am Gaspedal gleicht der 1,5-Liter aus. In Österreich wird eine derartige Charakteristik als "gemächlich" eingestuft. Im Haupteinsatzgebiet, der Stadt, genügt freilich der Schub für flotte Fahrten.

Die Preise

Der Schrägheck-Civic 1,6 S ist ab März ab 21.990 Euro erhältlich, die Limousine ab Mai, der Jazz 1,5 S steht schon in den Schauräumen (ab 16.990 Euro).