Für alle, die gerne bis drei zählen

Von Carsten Hebestreit   22.Dezember 2018

Wie viel Sport verträgt eigentlich ein Dienstwagen? Viel, sagt BMW, und schärfte beim 3er teils kräftig nach. Das Brot-und-Butter-Auto der Münchner (15,5 Millionen verkaufte Einheiten in 43 Jahren) arbeitete sich vor allem im Flottengeschäft ganz nach vorne. Dort, wo’s auch um die Zahlen hinter dem Komma geht. Und dort, wo der Neidfaktor der Kollegenschaft im Zaum gehalten werden muss. Daher noch einmal die Frage: Wie viel Sport verträgt ein Dienstwagen?

Länger, breiter, höher

Der neue 3er ist jedenfalls ein g’standener Münchner. Länger (+7,6 Zentimeter auf 4,70 Meter), breiter (+1,6 cm/1,83 m) und höher (+0,1 cm/1,44 m) sowie mit einem längeren Radstand (+4,1 cm/2,85 m). Mittelmaß sieht anders aus. Die Niere vorne besteht nun optisch aus einem Teil, dessen Lamellen sich je nach Kühlbedarf öffnen oder schließen können. Die Scheinwerfer wurden flacher und wirken dadurch breiter, das Licht-Design (Angel Eyes) schaut eckiger, flotter aus. Das optionale, blendfreie Laser-Licht leuchtet mehr als einen halben Kilometer weit. LED-Scheinwerfer sind Serie. Die LED-Heckleuchten wiederum erzeugen einen deutlichen 3D-Effekt, der unverkennbar ist – nicht nur auf der linken Autobahnspur. Apropos nachfolgende Autos: Die Motor-Abluft wird nun serienmäßig aus zwei Endrohren hinausgeblasen, darüber zieht sich ein Diffusor (M-Linie) fast über die gesamte Wagenbreite.

Die schlichtere Sportlichkeit des Designs macht sich – gemeinsam mit anderen Maßnahmen – auch beim cW-Wert bemerkbar, der auf 0,23 sank (Vorgänger: 0,26).

Im Innenraum breitete sich die Digitalisierung aus. Das Info-Display hinter dem Lenkrad wuchs auf 10,25 Zoll und fällt mit einer schrägen Neuerung auf: Der Drehzahlmesser bewegt sich – wie schon bei Alfa Romeo und Peugeot – gegen den Uhrzeigersinn.

In die "falsche" Richtung

"Das bringt mehr Platz für die Anzeige zwischen Tacho und Drehzahlmesser", sagte ein BMW-Sprecher im OÖN-Gespräch. Die neue Anordnung ist übrigens auch im aktuellen X5 verbaut.

Dafür legte der Touchscreen in der Mitte auf 12,3 Zoll zu und bildet nun eine optische Einheit mit dem 8,8 Zoll großen Control Display hinterm Lenkrad, sagt BMW. Die Bildschirme liegen nun zumindest auf einer Höhe.

Geradezu riesige Ausmaße nimmt das Head-up-Display ein. Auf den ersten OÖN-Testkilometern stach die Darstellung der Infos positiv ins Auge: scharfe Konturen, leicht ablesbare Buchstaben, Ziffern und Zeichen sowie klare, satte Farben. Alle Infos sind leicht und schnell zu erfassen.

Sattes Oberösterreichisch versteht auch die Spracherkennung des Bayern, genannt "Intelligent Personal Assistant". Aktiviert wird der Assistent mit "Hey BMW". Der 3er kommt am 9. März 2019 auf den Markt.

 

BMW 3er: Sechs Modellvarianten

Sechs Modellvarianten sind ab dem Start am 9. März 2019 erhältlich:
320i: 2,0-Liter-4-Zylinder, 184 PS, 300 Nm, 7,2 sec von 0 auf 100 km/h, 6,0 - 5,7 l Verbrauch, CO2: 137 - 129 g/km
330i: 2,0-Liter-4-Zylinder, 258 PS, 400 Nm, 5,8 sec, 6,1 – 5,8 l, CO2: 139 – 132 g/km
318d: 2,0-Liter-4-Zylinder, 150 PS, 320 Nm, 8,5 sec, 4,5 - 4,2 l, CO2: 120 - 112 g/km
320d: 2,0-Liter-4-Zylinder, 190 PS, 400 Nm, 7,1 sec, 4,7 - 4,4 l, CO2: 122 - 115 g/km
320d xDrive: 2,0-l-4-Zyl., 190 PS, 400 Nm, 6,9 sec, 4,8 - 4,5 l, CO2: 125 - 118 g/km
330d: 3,0-Liter-6-Zylinder, 265 PS, 580 Nm, 5,5 sec, 5,2 - 4,8 l, CO2: 136 - 128 g/km