Die sieben Tricks der Betrüger

Von Peter Affenzeller   30.Juli 2018

Mit einer ganzen Reihe mieser Tricks lauern auf dem Weg in den Urlaub Gauner an Autobahn-Raststätten und -Tankstellen auf ihre Opfer: Die OÖN haben bei Bundeskriminalamt und ÖAMTC nachgefragt und die wichtigsten Betrugsmaschen für Sie zusammengetragen, damit die "schönste Zeit im Jahr" nicht gleich mit Stress und Ärger beginnt.

1. Der "reiche Geschäftsmann": An Tankstellen oder Raststätten werden Sie nach Geld gefragt, ein seriös wirkender "Geschäftsmann" hat angeblich nur ein kleines Problem mit seiner Kreditkarte. Helfen Sie ihm bloß nicht, sonst ist Ihr Geld weg.

2. Die "arme Familie": Angeblich hat das Auto der (kinderreichen) Familie einen Defekt, und sie braucht ganz dringend Geld, um Essen und Wasser für die Kinder und einen Abschleppdienst zur Werkstatt zu besorgen. Achtung: Wenn Sie "spenden" wollen, wird Ihnen in vielen Fällen die Geldtasche aus der Hand gerissen und die Betrüger verschwinden damit.

3. Der "aufmerksame Helfer": Sie werden an einer Raststätte oder auf dem Parkplatz angesprochen und auf einen angeblichen Schaden an Ihrem Fahrzeug hingewiesen. Während Sie sich den ansehen, schnappt sich ein Komplize des "aufmerksamen Helfers" Ihre Wertsachen und flüchtet.

Die sieben Tricks der Betrüger
Pannen sind oft vorgetäuscht

Pannen sind oft vorgetäuscht

 

4. Das "Autobahngold": Es heißt nicht umsonst so – denn nichts davon ist echt. Betrüger bieten Ihnen bei einer angeblichen Notlage Goldschmuck als "Sicherheit" für Bargeld an, sie würden das Geld später zurückzahlen und man könne ihnen den Schmuck dann ja zuschicken. Leider ist der nicht echt, sondern wertlos.

5. Der "lästige Parkplatz-Nachbar": Sie werden bei der Rückkehr zum Fahrzeug angesprochen, weil Sie angeblich mit der Autotür den Wagen neben Ihnen beschädigt hätten. Jetzt gibt es zwei Varianten: Entweder räumt Ihnen ein Komplize den Wagen aus, während Sie noch mit dem aufgebrachten "Parkplatznachbarn" diskutieren – oder man will Sie am Wegfahren hindern und verlangt "Schadenersatz" von 150 bis 300 Euro in der Hoffnung, dass Sie einknicken und lieber zahlen, als es auf eine Klage ankommen zu lassen. Meistens geben diese Betrüger Ruhe, sobald Sie die Polizei informieren wollen. Tun Sie das und fotografieren Sie jedenfalls sofort beide Fahrzeuge und wenn möglich auch den/die Täter.

6. Die "Scheibenwascher": Kennt man schon, sind aber immer noch ein Problem – ungebeten fallen sie an Kreuzungen oder auf Parkplätzen über Ihr Auto her und waschen die Windschutzscheibe. Während Sie den Scheibenwascher verscheuchen oder er mit Ihnen über ein Trinkgeld diskutiert, versuchen seine Komplizen Ihre Wertsachen zu stehlen.

7. Das "Wohnwagen-Opfer": Sie sind mit einem Wohnwagen-Gespann unterwegs und hören auf dem Parkplatz oder bei der Tankstelle plötzlich einen Rumpler – anscheinend haben Sie ein anderes Fahrzeug gestreift! Dann kommt der Besitzer auch schon aufgeregt daher und zeigt Ihnen den "Schaden" an seinem Wagen, oft ein mit Filzstift aufgemalter Kratzer oder schwarzer Streifen am Lack. Oft halten Ihnen die Täter schon das Smartphone unter die Nase mit einer Computer-Übersetzung ihrer "Schadenersatz-Forderung". Zahlen Sie nicht, sondern rufen Sie die Polizei!

 

So schützen Sie sich vor Betrügern

Autofahrerclubs und Polizei haben eine Reihe nützlicher Tipps zusammengestellt, wie man Dieben und Betrügern am Weg in den Urlaub das Leben schwerer machen kann:

Tipp 1: Handtaschen und Wertsachen wie Kamera, Handy etc. nie offen sichtbar im Innenraum des Wagens transportieren – schon gar nicht in Cabrios! Handschuhfach und Kofferraum (mit Abdeckung!) sind sicherer.

Tipp 2: Das Auto immer sofort absperren! Auch wenn Sie gerade einsteigen wollten oder nur wenige Schritte entfernt sind.

Tipp 3: Achten Sie immer auf Ihre Autoschlüssel! Nie ohne Schlüssel aussteigen, sonst springt ein Komplize des Täters hinter das Lenkrad und ist mit Ihrem Wagen samt Inhalt dahin, bevor Sie noch reagieren können!

Tipp 4: Zu Hause bei einer Vertrauensperson und im Urlaub etwa im Hotelsafe Kopien von Ausweisen, Schutzbriefen, Kredit- und Bankomatkarten deponieren – samt Sperr-Hotline für den Notfall. Nützlich sind dafür auch Web-Dienste, bei denen Sie solche Dokumente als Bild oder PDF-Datei speichern können – so haben Sie auch von unterwegs jederzeit Zugriff darauf.

Tipp 5: Im Dunkeln nur gut beleuchtete Parkplätze ansteuern, im Zweifelsfall nacheinander das WC aufsuchen, sodass immer jemand beim Fahrzeug bleiben kann.