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Die knifflige Suche nach dem fairen Bezahl-Modell

Von Carsten Hebestreit, 11. Jänner 2016, 00:04 Uhr
Die knifflige Suche nach dem fairen Bezahl-Modell
Bei Minustemperaturen sinkt die Ladeleistung der Akkus eklatant. Dann kann Stromladen teuer werden. Bild: VOLKER WEIHBOLD

Zwei Strom-Anbieter verlangen nun Geld fürs E-Laden – Erste Berechnung: Das Tanken kann richtig teuer werden.

Besitzer eines Elektro-Autos hatten’s bisher gut. Irgendwo fand sich immer eine Ladestation, an der das Fahrzeug gratis betankt werden konnte. Gratis-Strom: Wer träumt nicht davon! Doch die Zeiten sind vorbei.

Anbieter von Strom-Tankstellen stellen jetzt ihre Ladestationen auf Bezahl-Modus um. Denn mit zunehmender Anzahl von E-Autos zahlt sich die Investition aus. Kartenlesegerät, Verbindung zum Abrechnungs-Server usw. – all das verschlingt mindestens eine hohe dreistellige Euro-Summe plus monatliche Betriebskosten. Diese Ausgaben sollen sich inzwischen für die Anbieter amortisieren.

Umstellung noch 2016

Energie AG und LinzStrom haben, wie berichtet, angekündigt, noch in diesem Jahr auf ein Bezahl-Modell umzustellen. Nur welches – darauf gab’s bisher noch keine Antwort. Wird pro Kilowattstunde abgerechnet oder pro Minute Ladezeit? Eine knifflige Frage. Die beiden Anbieter Smatrics und Ella haben hingegen schon entschieden: Beide rechnen pro Minute ab. "Diese Entscheidung ist positiv", sagt Gert Scherhammer vom Ersten ElektroMobilitätsClub Österreich (EMC). Denn damit wird verhindert, dass Stromstationen stundenlang blockiert werden. Bisher schließen Lenker ihre E-Autos an die Ladesäulen an und verschwinden danach für lange Zeit. Die Steckdosen sind blockiert, obwohl die Akkus längst vollgeladen sind. Zudem nutzen E-Autofahrer Ladestationen mit 11 oder 22 Kilowatt, obwohl ihr Wagen maximal 3,7 Kilowatt aufnehmen kann und daneben entsprechende Stecker frei wären. "Der Fahrer nimmt damit einem anderen Fahrzeug, das die volle Leistung nutzen könnte, den Ladeplatz weg", schreibt Scherhammer auf www.emcaustria.at. Dieses "Unding" (O-Ton Scherhammer) würde mit der zeitgebundenen Abrechnung eingedämmt. Doch gibt’s auch Gegenargumente.

Denn das Laden kann richtig teuer werden. Das EMC-Mitglied rechnet detailliert vor: Die beiden Anbieter verlangen 15 (Ella, die ersten 5 Minuten sind gratis) bzw. 45 Cent (Smatrics) pro Minute (43 Kilowatt-Wechselstrom-Schnellladung). Bei Smatrics sinkt der Tarif auf 20 bzw. 7 Cent, wenn monatlich eine Grundgebühr von 14,90 bzw. 49,90 Euro bezahlt wird. Scherhammer: "Drei Stunden laden und parken an einer Schnellladesäule kann je nach Anbieter bis zu 81 Euro kosten." Dies ist allerdings ein Extrembeispiel.

Von 4 bis 14 Euro

Tatsächlich ist ein Renault Zoe in 30 Minuten zu 80 Prozent geladen. Die Kosten: 4 Euro (Ella) bzw. 6 oder 14 Euro (Smatrics, mit 14,90 Euro Grundgebühr/ohne Grundgebühr). Allerdings: Die Ladung erfolgte bei optimaler Außentemperatur. Bei Minusgraden sackt die Ladeleistung eklatant ab. Scherhammers Zoe hat bei eisigen Temperaturen in 65 Minuten nicht einmal 10 Kilowattstunden laden können (Vollladung: 22 kWh). Und hätte für diesen knapp halbvollen Tank 9 (Ella) bzw. 13/29 Euro (Smatrics) bezahlt. Das wäre ein Kilowattstundenpreis von 0,90 bis 2,90 Euro", sagt er. Dem 5- bis 15-Fachen des Haushaltsstrompreises. "Das ist inakzeptabel!"

Eine optimale Lösung ist also auch die Zeit-Abrechnung nicht. Ein faireres System ist aber noch nicht in Sicht.

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10  Kommentare
10  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
pepone (60.622 Kommentare)
am 12.01.2016 14:48

früher hieß es die Schnellladegeräte sind schädlich für Batterien so ich mich erinnere ...
also hat sich noch nicht viel geändert.. zwinkern

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Superheld (13.122 Kommentare)
am 12.01.2016 14:56

Schädlich für die Batterien bedeutet gut für das Geschäftsmodell. Im Akku liegt mehr Wertschöpfung versteckt als im restlichen Teil. zwinkern

Spätestens mit dem Wegfall der Förderungen und der Steuerbefreiungen kommt das böse Erwachen.

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beppogrillo (2.507 Kommentare)
am 11.01.2016 22:32

Jeder selber schuld, wer sich solche 'zukunftsträchtige' Abzock-Kisten zulegt !
Tolle Idee vom Fußball-General Windtner, der im Nebenjob ja noch seine Millionengage als Energie-AG-General abcasht, daß er den naiv-willigen E-Auto-Betreibern schon im Vorfeld klarmacht, daß sein Tankstrom besonders teuer sein wird.

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capsaicin (3.849 Kommentare)
am 11.01.2016 16:51

gestern am bike, im zuge diverser einkaufs- und besorgungsfahrten, wieder 0,75 liter leitungswasser verbraucht !

conclusio: auch der DURST --> kommt schon etwas teuer...

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pepone (60.622 Kommentare)
am 12.01.2016 14:46

capsaicin

solange das Wasser nicht TEURER ist als das Rohöl wie in Indien passt es doch oder ? zwinkern

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benzinverweigerer (14.603 Kommentare)
am 11.01.2016 12:12

Schnellladen ist nur was für Ausnahmefälle.
Renault z.B. beschränkt die Garantie auf 3x im Jahr.

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rotkraut (4.036 Kommentare)
am 11.01.2016 09:50

Wildschwein Anfütterung:
Die Wildschweinherde wittert das Fressen und kommt, um es sich zu holen. Das kostenlose Mal wird so lange wiederholt, bis sich die Tiere daran gewöhnt haben. Nach einiger Zeit errichtet man an einer Seite der Waldlichtung einen Zaun, legt abermals einen Köder aus, bis sich die Tiere auch daran gewöhnt haben. Nach einer Weile errichtet man an einer weiteren Seite einen Zaun, und die kostenlose Speise wird erneut serviert. Das gleiche tut man mit der dritten Seite. Die Tiere, zunächst scheu, haben sich zu diesem Zeitpunkt schon so sehr an die kostenlose Fütterung gewöhnt, dass sie selbst die drei Zäune ignorieren. Schlussendlich wird auch die vierte Seite abgeriegelt: Was bleibt, ist nur noch ein Tor. Wenn die Herde das nächste Mal kommt und fressen will, schnappt die Falle zu: Das Tor wird geschlossen und die gesamte Herde ist gefangen.

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Zonne1 (3.659 Kommentare)
am 11.01.2016 09:27

Höhere Preise für das Schnell-Stromladen sind durchaus gerechtfertigt, weil an solchen Ladestationen nur in seltensten Fällen geladen wird. Zu 99% wird am Arbeitsplatz und in der eigenen Garage(so vorhanden) geladen – zum Haushaltspreis mit 3,5€ / 100km – da muss der Ölpreis noch ein bissl fallen, bis er da ist.
Und dann gibts noch für den tgl. Einkauf den Hofer und andere Märkte, die sich gern mit gratis Ladestellen ein grünes Mascherl umhängen, oder für Tagesausflüge, wo an Schiliften und Wellnesstempeln die Kunden mit gratis Ladestationen angelockt werden.

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beppogrillo (2.507 Kommentare)
am 11.01.2016 22:50

Wer seine Energiewende ernst nimmt, bezieht seinen Strom vom PV-Dach, der dann fast nix mehr kostet, weil die Lebensdauer der PV-Elemente inzwischen mehr als ein Vierteljahrhundert beträgt. Das Hauptproblem sind nach wie vor die Akkus der E-Autos, die nach wenigen Jahren um mehrere tausend Teuros neu angeschafft werden müssen.

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Salzkammergut (3.323 Kommentare)
am 11.01.2016 08:24

Haben die Ökoträumer geglaubt das es da nicht ums Geschäft geht und ja alles für die Umwelt blabla......

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