"Die Mercedes-Pagode ist noch für die Ewigkeit gebaut worden!"
Der Welser Roman Bartl schwärmt von dem Oldtimer und genießt die Fahrten in dem Klassiker, den er aus den USA importierte
Völlig fasziniert hält Roman Bartl die offene Fahrertür. "Hören S’!" Ein kleiner Stoß – und die Tür fällt zu. "Dieser satte Klang, das ist einzigartig!" Kein blechernes Klack, sondern ein sonorer Ton, den der Aufprall auf die Dichtungen gemeinsam mit dem Zuschnappen des Schlosses erzeugt. Wertarbeit "made in Germany" eben. "Und die Uhr!" Der 52-Jährige schwärmt ohne zu bremsen von seiner 51 Jahre alten Pagode. "Die geht seit Jahren auf die Minute genau!" Nachsatz: "So etwas gibt’s heute nicht mehr!"
Der Traum des Welsers war ein 356er-Porsche, doch bei 1,92 Metern Körpergröße störte die Oberkante der Cabrio-Windschutzscheibe das Frischluftvergnügen. Dann entschied sich der Photovoltaik-Experte für eine Pagode. "Der Mercedes SL heißt deshalb ,Pagode’, weil das Dach nach unten gewölbt ist – wie bei den Pagoden im Fernen Osten."
Damals, vor zwölf Jahren, lebte der Welser mit seiner Familie in den USA. "Ich bin nach Kalifornien, Seattle, Florida und Atlanta geflogen." Doch erst in Arizona fand er eine Pagode, die seinen Vorstellungen entsprach: 230 SL, Baujahr 1967, 170 PS, 4-Gang-Automatik und 88.000 Meilen auf der Uhr. "Die Farbe nennt sich ‘Araber-Grau’". Zurück in Österreich musste er Kleinigkeiten an die EU-Typenvorschriften anpassen: orange statt rote Blinklichter, keine roten Katzenaugen mehr, kleine Adaptionen bei den Scheinwerfern – fertig! Der dritte Sitz quer zur Fahrbahn war optional und ist auch in Europa typengenehmigt.
Zwei Urlaube mit der Pagode
Zu zwei Urlauben brach der Welser bisher mit seinem Dreisitzer auf: in die Toskana und nach Frankreich. "Dort habe ich Weingüter abgeklappert." Eine Traumreise, quasi standesgemäß. Autobahnen mied der 52-Jährige, die Routen führten ausschließlich über Landstraßen. Der Weg war tatsächlich das Ziel.
Eines ist dem Oldtimer-Fan aber wichtig: "Ich verwende die Pagode auch, um mir ein Leberkässemmerl im Supermarkt zu holen." Nachsatz: "Mein SL ist kein Showcar, das auf Anhängern herumgeführt wird." Und trotzdem fährt Roman Bartl auf Ausfahrten mit Gleichgesinnten ab. "Erst in der Vorwoche sind wir durchs Mühlviertel gecruist." Dass ein Defekt die Pagode bremst, sei nahezu ausgeschlossen. "Der Wagen hat Qualität, ist für die Ewigkeit gebaut worden." Sagt’s und schlägt die Tür zu. "Horchen S’ noch einmal!"
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Sehr sympatischer Bericht und extrem schöne Fotos. Besonders die Frankreich sind lässig. Eine Pagode ist tatsächlich etwas ganz beonderes. Mein Großvater hatte eine und es war ein richtiges Auto für einen Sir, wenn er um die Ecke gebogen ist.
Finde den dritten Sitz hinten auch spannend. Leider gibt es solche Dinge heute nicht mehr - alles wird sehr reglementiert und ist auf 110% Sicherheit ausgelegt, da geht einiges an Freiheit verloren....
Das ist ein wunderschönes Auto. Leider für mich außerhalb des Budgetrahmens aber so etwas ist wirklich für die Ewigkeit. Die heutigen Autos sind so gesichtslos und austauschbar, dass auf lange Sicht solche Klassiker immer beliebt und gerne gesehen werden.
der Bruder meiner ex Freundin in Villach hat einen roten 230 CL Jahrgang 1964 in der Garage denn er vom verstorbenen Vater vererbt hat .
VOI GEILES AUTO mit den ich schon mitfahren durfte.