Ceed: Das Schweizer Taschenmesser aus dem deutschen Kia-Designstudio

Von Carsten Hebestreit   08.August 2018

Angetreten als VW Golf-Herausforderer, konnte der Koreaner den Primus aus Wolfsburg zwar nicht stürzen, aber zumindest ärgern. Weil der Kompakte so etwas wie das Schweizer Taschenmesser auf vier Pneus ist. Drei- und Fünftürer, Kombi oder Coupé, Diesel oder sportliche GT-Versionen – der Koreaner aus dem Frankfurter Kia-Designstudio zeigt offen seine Wandlungsfähigkeit.

Apropos Frankfurt: Kia betont, wofür Ceed steht (nun ohne Apostroph). Für "Community of Europe, with European Design".

Kaum noch Klavierlack

Seit ein paar Tagen steht die dritte Ceed-Generation in den Schauräumen. Wir durften vorab den 1,6 CRDi mit Sieben-Stufen-Automatik testen. Drinnen vermeidet Kia gekonnt billiges Kunststoff-Flair, die Oberflächen schauen gut aus und fühlen sich auch so an. Die Designer drängten die Klavierlack-Flächen, die Fingerabdrücke magisch anziehen, zurück.

Der Selbstzünder dreht ab dem Leerlauf kräftig hoch, ab 3500 Touren stagniert der Schub. Erstklassig harmoniert das Sieben-Gang-Doppelkupplungsgetriebe mit dem 136-PS-Vierzylinder. Sowohl auf der Autobahn, über Land oder in der Stadt ist das Getriebe treffsicher bei der Wahl der richtigen Übersetzung.

Einen Schritt Richtung autonomen Fahren machen die Koreaner auch. Der Spurhalteassistent dient im ersten OÖN-Realtest – wie in der Bedienungsanleitung betont – nur als Lenkunterstützung.

Preislich startet der Ceed bei 18.690 Euro, das Top-Modell 1,6 CRDi mit DCT7 kostet 34.890 Euro.

 

Die Motoren

Drei Benziner und ein Diesel in zwei Leistungsstufen bietet Kia für den Ceed an:
1,0- (120 PS) und 1,4-Liter-Turbobenziner (140 PS) sowie einen 1,4-Liter-Saugbenziner (100 PS).
Der 1.6 CRDi-Turbodiesel ist in zwei Varianten erhältlich: 115 PS und 136 PS.
Alle Motoren erfüllen die Euro 6d-TEMP-Abgasnorm. Die Benziner sind mit einem Otto-Partikelfilter, die Diesel mit einem SCR-Kat ausgerüstet.
Serienmäßig ist das 6-Gang-Schaltgetriebe, für den 1.4 T-GDI und 1.6 CRDi 136 wird auch das 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe angeboten.