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Warum sind E-Autos so teuer? Gibt es Reserve-Akkus?

Von OÖN, 10. Dezember 2017, 09:49 Uhr
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(Symbolbild) Bild: VOLKER WEIHBOLD

Strom macht mobil“, die aktuelle Serie der OÖNachrichten, hat zahlreiche Leser zum Fragenstellen animiert. Experten haben die Leserfragen beantwortet.

Warum sind E-Kfz so teuer? Das Chassis läuft vom Band und der E-Motor ist seit mehr als 100 Jahren erfunden. (Thomas Übleis)
Intensive Forschung und Entwicklung bezüglich der Akku-Technologie gepaart mit überschaubaren Produktionsvolumen sind die Hauptgründe für den hohen Preis. „Berücksichtigt man die TCO (total cost of ownership), relativieren sich die höheren Anschaffungskosten aber sehr rasch“, sagt Valeska Haaf von Hyundai.

 

Muss ich als Linzer für den Strom irgendeine Form von Anschlussgebühr entrichten? (Birgit Riener)
Im Normalfall (bis zu 11 kW) fallen für das Laden zuhause keine Netzbereitstellungs- oder Anschlussgebühren an. Ist die Leistung des Anschlusses bereits am Limit (Wärmepumpe, Sauna,…), kann ein Nachkauf von Leistung notwendig werden. Im Einzelfall prüft das der Hauselektriker, so LinzStrom.

 

Ich habe als Linzer keinen eigenen Parkplatz und parke meist direkt vor dem Haus. Würde ich mein Fahrzeug mittels Verlängerungskabel quer über den Gehsteig laden dürfen? (Andreas Demelius)
Ein Verlängerungskabel quer über den Gehsteig wäre eine Benützung zu verkehrsfremden Zwecken und daher ohne Bewilligung nicht zulässig, sagt Lukas Thallinger von der ÖAMTC-Rechtsabteilung. Schadenersatzansprüche von gestürzten Passanten sind ebenfalls nicht auszuschließen. Zudem ist fraglich, ob ein Verlängerungskabel überhaupt technisch für das Laden eines Elektroautos geeignet ist.

 

Beim Handyladen wird behauptet, der Akku hält länger, wenn nicht vollständig geladen wird. Trifft das auf E-Autos auch zu? (Karl Öttl)
Ja, das trifft auch auf E-Fahrzeuge zu, da sie auf ähnlicher Zellchemie basieren. Die meisten Akkus von E-Fahrzeugen sind aber so ausgelegt, dass man im Schnitt acht Jahre Garantie auf den Akku bekommt. Man kann in diesem Zeitraum bedenkenlos vollladen, sagt Johannes Pumsleitner von Kreisel Electric. Um die Lebensdauer von Lithium-Ionen-Akkus über die Garantie hinaus nachhaltig zu erhöhen, hilft es, den Akku zwischen 20 und 80 Prozent Ladezustand zu betreiben.

 

Gibt es einen Reserve-Akku, um noch bis zur nächsten Ladestation zu kommen? (Erich Mayer)
Nein. Bevor ein Akku 0 Prozent Ladung anzeigt, wird einerseits gewarnt und andererseits drosseln manche Modelle die Motorleistung, damit die Reichweite erhöht wird.

 

Wie ist die Versorgungslage mit Ladestationen entlang der Urlaubs-Reiserouten (z.B. Brennerautobahn)? (Manfred Fischer)
Fast täglich kommen neue Ladestationen dazu. Einen aktuellen Stand gibt’s auf www.goingelectric.de

 

Welche Möglichkeiten es gibt bei angemieteten Stellplätzen im Freien oder in Tiefgaragen (zB bei einer Genossenschaftswohnung) einen Ladeanschluss zu installieren? (Johannes Großruck)
Mieter müssen für bauliche Veränderungen jedenfalls die Zustimmung des Vermieters bzw. Eigentümers einholen. Es liegt aber im Ermessen des Vermieters oder Eigentümers diese Zustimmung zu geben, so die Rechtsabteilung des ÖAMTC.

 

In welchem Zusammenhang steht die Akkukapazität bei einem Elektroauto zur Anzahl der Ladezyklen (= Lebensdauer der Akkus)?” (Josef Straßhofer)
„Die Kapazität von Traktionsbatterien in Serien-E-Fahrzeugen hängt nicht direkt mit der Lebensdauer zusammen jedoch indirekt durch die Fahrzeugnutzung:  Ein E-Auto mit größerem Akku wird durchschnittlich weniger oft an das Ladekabel gehängt als ein E-Auto mit kleinerem Akku, je weniger Ladevorgänge desto besser für die Lebensdauer“, sagt Johannes Pumsleitner von Kreisel Electric.

 

Drei verschiedene Ladestecker bedeuten vermutlich auch unterschiedliche und inkompatible Elektronik? Das bedeutet: nur zufällig kann ein Besuch sein Auto aufladen, bei Zweitauto oder Autowechsel passt es auch nur bei Markentreue – oder? (Rainald Pree)
Fast alle alten E-Autos und vor allem alle neuen E-Autos können mit Wechselstrom und dem Stecker Type 2 (seit 2017 EU-Standard) geladen werden. Diese Stecker sind für die Heimladung und auch fast überall im öffentlichen Bereich, sagt Gerald Mayrhofer von der Linz AG.

Bei der Schnellladung (Gleichstromladung) gibt es zwei unterschiedliche Stecker. Den asiatisch-amerikanischen Standard CHAdeMO und den europäischen CCS (Combined Charging System).



Brauche ich für eine Ladestation daheim einen eigenen Zähler? Läuft eine Ladung mit Nachtstrom oder kann ich auch tagsüber laden? (Josef Aichinger)
Im Fall eines Einfamilienhauses ist im Normalfall kein eigener Zähler notwendig, teilt LinzStrom mit. Im mehrgeschossigen Wohnbau ist technisch meist notwendig einen eigenen Zähler für alle Parteien gemeinsam für E-Mobilität zu installieren. Derzeit gibt es bei den Tarifen keine Unterscheidung für Tag- oder Nachtstrom.



Brauche ich unbedingt eine Wallbox? (Josef Aichinger)
Bei vielen E-Autos wird ein Notladekabel mittels Schuko (Haushaltssteckdose) mitgeliefert. Diese Lademöglichkeit ist eine Notlösung und nicht für den Dauerbetrieb geeignet. Eine Wallbox ermöglicht schnelles und sicheres (thermische Beanspruchung, Schutz vor Gleichstromfehlern,…) Laden, so Gerald Mayrhofer von der Linz AG.



Anfang 2018 kommt der neue Nissan Leaf  mit integrierter V2G Technologie. Kann ich mir alle Investitionen für einen stationären Speicher sparen, wenn ich mir einen neuen Nissan Leaf anschaffe? Wo wird der Gleichstrom meiner 10 kWp Anlage für das Auto abgeleitet und wo speist das Auto wieder ein? (Bernhard Obereigner)
Um den Fahrzeugakku auch privat bi-direktional zu nutzen, wäre ein Wechselrichter notwendig, der mit dem V2G- fähigen Auto kommunizieren kann, so Johannes Pumsleitner von Kreisel Electric.  Diese Technik kommt für den Privatgebrauch aber erst langsam auf den Markt. In der Regel steht ein E-Auto nur nachts zuhause, in dieser Zeit wird es auch meistens geladen.

Das Ziel eines Stationärspeichers ist es, die tagsüber von der eigenen Photovoltaik erzeugte Energie zu speichern und nachts den Strom für den häuslichen Energiebedarf und optimalerweise auch zum Laden des eigenen Elektroautos zu verwenden.

Wird die Energie aus dem Fahrzeugakku nachts für das Haus verwendet fehlt diese Energie natürlich am nächsten Morgen und das E-Fahrzeug hat weniger Reichweite.
 

Stimmt es, dass China ab 2019 verlangt, dass mindestens 10 Prozent der zugelassenen Autos pro Marke 'e-mobile' oder zumindest hybrid sein müssen? Wie werden die deutschen Premiumhersteller darauf reagieren? (Manfred Fischer)
Zuerst schreibt China den Herstellern einen Anteil von acht Prozent vor, dann zehn Prozent. Sämtliche deutsche Hersteller beliefern den chinesischen Markt und sind an chinesischen Marken beteiligt, die E-Modelle anbieten. Ob Knowhow von Ost nach West fließt, muss bezweifelt werden, denn nach dem Dieselskandal und der Absenkung des CO2-Ausstoßes auf 95 Gramm pro Kilometer stehen VW, Mercedes, Audi, BMW usw. mächtig unter Druck und entwickeln auf Hochtouren E-Autos.



Warum ist die Reichweite so unterschiedlich, bei Tesla 500 Kilometer bei anderen 200 bis 300 Kilometer? (Karl-Heinz Höglinger)
Akkus sind schwer und teuer. Deswegen trachten Hersteller, möglichst leichte Speicher zu verbauen. Der Nachteil: Die Reichweiten sind bescheiden. Einzig Tesla verwendet leistungsstarke Akkus (bis 100 Kilowattstunden), wobei auch hier die angegebenen Reichweiten auf den Straßen nur in Ausnahmefällen erreicht werden.



Wie sieht die aktuelle Ladeinfrastruktur (Organisation, Kundenkarten, Tarifmodelle,...) aus? (Reinald Fabits)
In Österreich gibt es in Niederösterreich mit 994 die meisten öffentlichen E-Ladestationen, in Oberösterreich sind es 579, in der Steiermark 462 und in Kärnten 438, listet der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) auf. Verschiedene Anbieter (LinzAG, EnergieAG, Smatrics, Ella usw.) teilen sich den jungen Markt. Die Tarife sind sehr unterschiedlich, eine Kilowattstunde kann an Schnellladestatioen teuer sein. Jeder anbieter hat eine eigene Ladekarte, inzwischen kann an den meisten Ladern mit Kreditkarte bezahlt werden. Der Elektro-Mobilitäts-Club Österreich (emcaustria.at) gibt eine Mitgliederkarte aus, mit der demnächst an allen Ladestationen geladen werden kann.

Worin besteht der Unterschied vom Hybridantrieb zum Plug In Hybrid? Wie unterschiedlich sind hier die Verbrauchswerte? Und warum setzt sich der Range Extender nicht durch? (Helmut Rockenschaub)
E
in Hybrid-Fahrzeug rekuperiert Energie beim Bremsen etc. und kann ein bis zwei Kilometer rein elektrisch fahren. Ein Plug in-Hybrid kann an einer Steckdose aufgeladen werden und durchschnittlich 50 Kilometer rein elektrisch zurücklegen. Ein Verbrauchsvergleich lässt sich schwer ziehen, denn wenn ein Lenker seinen Plug in-Hybrid nur für kurze Strecken verwendet und stets auflädt, verbraucht er kaum Sprit.



Gibt es Plug-in/Hybrid Modelle bei denen man wählen kann ob man rein elektrisch fahren kann oder gemischt? (Ernst Strasser)
Ja, die meisten Modelle haben eine eigne „EV“-Taste für einen rein elektrischen Betrieb.


 

Was ist beim Abschleppen von E-Autos zu beachten? (Reinald Pree)
Elektrofahrzeuge dürfen mit angehobener Antriebsachse (Vorderachse oder Hinterachse) oder bei kompletter Verladung auf einen Abschleppwagen abgeschleppt werden, sagt Herbert Breitenfellner vom ÖAMTC in Linz. Es gibt auch Hersteller, bei denen ein Abschleppen nur durch eine komplette Verladung möglich ist. Zu beachten sind immer die Herstellervorschriften – steht in der Betriebsanleitung und hat jedes Fahrzeug dabei.
 

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8  Kommentare
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primavera13 (4.190 Kommentare)
am 23.03.2018 09:14

Eine interessante Alternative ist der neue Toyota Prius Hybrid plugin mit Solarzellen am Autodach. Die rein elektische Reichweite beträgt ca. 50-60 km, die Solarzellen erhöhen die Reichweite um bis zu 10 km täglich. Für die meisten Fahrten zur Arbeit gibt es genug E-Power, längere Strecken erledigt der Benzinmotor. Nachteil: der Prius ist noch sehr teuer!

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Klettermaxe (10.678 Kommentare)
am 11.12.2017 10:11

Bald gibt es mehr E-Autos als Akkus. Und dann?

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fanfarikuss (14.172 Kommentare)
am 11.12.2017 10:05

Bin mal neugierig wie der Hype abebbt, wenn es den Strom plötzlich nicht mehr gratis an den öffentlichen Zapfsäulen gibt, und eine Ersatzsteuer (für CO2) eingeführt wird.
Nebenbei möchte mal sehen wie es so eine Keksdose bei einem Unfall zerlegt.
Bin mal in einem i3 mitgefahren, meine Güte, die Türen dünn wie Papier, das Armaturenbrett aus Presspappe.
Und die 500km Reichweite eines Tesla sind auch zum Gähnen.
300km bei 0 Grad, mit 1h Schnellladung im Raum St.Florian.

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rips (613 Kommentare)
am 11.12.2017 12:40

Teslas Model S und X lädt man auch jetzt noch dauerhaft kostenlos auf, weiters gibt es dzt. auch viele Stellen, wo man kostenlos mit bis zu 11 kW laden kann. Eine Steuer für CO2 wär lustig, denn eine geförderte Ladestation muss zwingend mit 100% regenerativer Energie ohne CO2-Ausstoß versorgt werden.

Der BMW i3 besteht zum Großteil aus Karbonteilen mit einem Alu-Rahmen, der laut Tests genauso gut wie andere PKWs in seiner Klasse abschneidet. Diese Materialien wurden aus Gewichtsgründen verwendet. Und ob ein Armaturenbrett aus Kunststoff oder Pressmaterial besteht, ist doch komplett egal, wenn die Qualität gut ist oder?

Wie oft fährt man mehr als 300 km am Stück? Das effizienteste beim Tesla sind übrigens Schnellladungen alle 200 km für 15-25 min, denn der Akku wird zw. 20 und 80% am schnellsten geladen. Dh. grad mal doppelt so lang wie ein normaler Tankstopp, für <300 km lädt man das Fahrzeug zuhause voll auf, das geht mit dem Diesel/Benziner nicht!

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cfrit (1.376 Kommentare)
am 11.12.2017 09:42

kommt mal was Gescheites? Radnabenmotoren, eigenständige Karosserien für E-Autos, vielleicht doch Bleiakkus (die kann man recyceln)

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rips (613 Kommentare)
am 11.12.2017 12:24

Was ist mit der Frage gemeint? Elektroautos sind in Sachen Beschleunigung und Verbrauch jetzt schon deutlich besser als Diesel- oder Benzinfahrzeuge. Tesla, Nissan, Mitsubishi, BMW und Toyota nutzen für ihre E-Fahrzeuge eigene Plattformen, die anderen sind halt zu innovationsfaul.

Bleiakkus für Autos sind ein kompletter Mist, viel zu schwer und dadurch zu wenig Reichweite. Außerdem lassen sich Bleiakkus weit nicht so gut wie Lithium-Zellen recyclen, haben wesentlich weniger Ladezyklen und geben deutlich geringe Stromstärken bei der Entladung ab.

Radnabenmotoren haben bei manchen Fahrzeugen Sinn, beim PKW eher nicht, weil der Motor eine ungefederte Masse ist. Besser sind 4 Motoren mit Antriebswellen, wie es zB der Mercedes SLS hat, was laut Walter Röhrl "das geilste Auto, das er jemals gefahren ist". Die meisten E-Autos treiben heute eine Achse an, viele Teslas mit 2 Motoren die Vorder- und Hinterachse, was auch zu niedrigeren Verbräuchen und besserem Rekuperieren führt.

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leapingfox (615 Kommentare)
am 01.01.2018 09:49

Wohl etwas hinten nach .... Radnabenmotoren gibt es schon lange und Li-Ionen Akkus sind schon lange recyelbar ....

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Busdriver (67 Kommentare)
am 10.12.2017 11:06

Ach was ich habe den Renault Twizy schon über 50 km abgeschleppt

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