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Ein Schuhlöffel für die Karriere

Siegerfoto: Thomas Fromherz (v. l.) in Vertretung von Elisabeth Lausecker, Graciela Santana Sosa, Karoline Felbermayer, Landesrätin Doris Hummer, Carina Kern, Anita Fuchsbauer, Karin Nachbagauer, Sandra Posch Bild:

LINZ. Ausgerechnet ein Mann stand Dienstag in den Redoutensälen in Linz bei der Preisverleihung des ausdrücklich als Frauenpreis ausgelobten OÖ. Forscherinnen-Award 2013 auf dem Stockerl. Dies sehr zum Gaudium des Auditoriums und von Moderatorin Christine Haiden. Denn Thomas Fromherz von der Arbeitsgruppe Nano- strukturierte Optoelektronik der Johannes-Kepler-Uni sprang für seine urlaubende Kollegin Elisabeth Lausecker, Siegerin der Kategorie Grundlagenforschung, ein. Natürlich bekam Fromherz das „Damenpräsent“, einen Blumenstrauß, überreicht. „Vielleicht bekommen bald die Frauen Schnaps?“, scherzte Moderatorin Haiden.

Strahlende Siegerinnen

Bei der Gala ging es denn auch um Geschlechterrollen. Denn die als Ehrengäste begrüßten Männer betonten später auf der Bühne immer wieder, wie wichtig weibliche Sozialkompetenz in Forschungsteams sei. „Die Männer benötigen die Frauen, damit sie bessere Forschungsergebnisse haben“, meinte augenzwinkernd Moderatorin Haiden. Denn nach der „reinen Lehre“ sollte das Geschlecht Forschungsergebnisse nicht beeinflussen.

Bei der feierlichen Preisverleihung gab es viele glückliche weibliche Gesichter. Die Qual der Wahl sei groß gewesen, betonte Wilfried Enzenhofer, Chef der Upper Austrian Research, die den heuer zum zweiten Mal ausgeschriebenen OÖ. Forscherinnen Award organisatorisch betreute.

Unter rund 50 Einreichungen wurden sieben Siegerinnen in drei Kategorien mit einem Sonderpreis ermittelt plus drei Jungforscherinnen gekürt.

„Eigentlich sind alle Einreicherinnen Siegerinnen“, sagte Forschungs-Landesrätin Doris Hummer. Der Forscherinnen-Award solle ein auf weibliche Leistungen gerichteter Scheinwerfer und Schuhlöffel für die Karriere sein, so Hummer.

Denn Frauen an Unis und Forschungseinrichtungen hätten den Aufstieg noch immer nicht geschafft. So ist zwar die Mehrheit der Studenten weiblich, aber nur 18 Prozent der Professoren. „Die gläserne Decke ist noch immer aus Panzerglas“, sagt Hummer.

Sehr erfreut über den Forscherinnen-Award ist JKU-Vizerektorin Gabriele Kotsis. Sie ist Technikerin, selbst ein Vorbild, und für Forschung an der JKU zuständig. Günter Rübig, Obmann der Sparte Industrie in der WKOÖ, will dafür werben, dass sich künftig noch mehr Forscherinnen für den Preis bewerben. Das versprach er auch in der eigenen Welser Metalltechnik-Firma zu tun. Dort arbeitet nur eine Dame in der Spitzenforschung, die er heuer „leider nicht zum Teilnehmen bewegen konnte“, wie er bei der Gala bekannte.

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Artikel Karin Haas 01. Juni 2013 - 00:04 Uhr
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