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Familienbewusste Firmen haben mehr Erfolg

LINZ. Studie zeigt betriebswirtschaftliche Auswirkung von Familienorientierung in Unternehmen auf – diese bewirkt weniger Krankenstandstage, weniger Fluktuation und mehr Mitarbeitermotivation sowie Produktivität.

Diskussion: LH-Stv. Franz HIesl, Werner Beutelmeyer (market), Elisabeth Eidenberger (OÖN), Gertrude Schatzdorfer und Helmut Schneider Bild: Land OÖ

Lohnt es sich für Unternehmen, in eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu investieren? Dieser Frage ging Helmut Schneider, Professor an der Steinbeis-Hochschule in Berlin, in einer Studie nach. Er hat 411 österreichische Unternehmen hinsichtlich ihrer Familienorientierung befragt. Die Ergebnisse stellte er vergangenen Freitag bei einer Veranstaltung des Landes OÖ, Wirtschaftskammer und SPES Zukunftsakademie in der Linzer Energie AG vor.

Bei der Studie wurde unter anderem gefragt, wie zufrieden Mitarbeiter mit den familienorientierten Leistungen der Firma sind, ob die Chefs dahingehend engagiert sind, es Teil der Unternehmenskultur ist und ein offener Dialog darüber herrscht. „Wir haben besonders familienbewusste Unternehmen und jene mit extrem wenig Familienorientierung verglichen“, sagte Schneider. Die Unterschiede in den betriebswirtschaftlichen Auswirkungen waren enorm. Besonders auffällig waren die Unterschiede bei den krankheitsbedingten Fehltagen, dem familienbewussten Image, der Fluktuationsrate, Mitarbeiter-Motivation und -Produktivität sowie Krankenstand und Eigenkündigung. „Im Grunde bedeutet das: Familienorientierung zahlt sich für Unternehmen aus“, resümiert Schneider.

Mitarbeiterbindung ist vor allem wegen des drohenden Fachkräftemangels ein wichtiges Thema. Laut einer Studie des Linzer Market Instituts haben bereits sieben von zehn Personalchefs Probleme, Stellen passend zu besetzen. Was Unternehmen zur Familienorientierung machen konnten, berichteten drei Firmenvertreter. Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner wies auf den Audit „berufundfamilie“ hin, der engagierte Firmen auszeichnet.

Weitere Infos zum Thema: www.familieundberuf.at und www.berufundfamilie-index.at

 

 

Schatzdorfer Gerätebau
„Familienorientierung muss Teil der Unternehmenskultur sein.“
Gertrude Schatzdorfer,
Firmenchefin

1Motivation: Familienfreundlichkeit erhöht die Leistungsbereitschaft und Motivation der Mitarbeiter sowie die Identifikation mit dem Unternehmen.

2Maßnahmen: Diese reichen von Arbeitszeitmodellen, Firmenfesten, Unterstützung bei Wohnungssuche, Empfehlung beim Schulübertritt bis zu Gehaltsvorschüssen.

3Familientag: Es gibt einen Familientag unter dem Motto „Das ist mein Arbeitsplatz“, an dem Angehörige den Arbeitsplatz kennenlernen können.

 

Europa Treuhand

„Auch ein kleiner Betrieb kann etwas für Mütter auf die Beine stellen.“
Friedrich Pichler, Europa Treuhand in Wels

1 Kinderbetreuung: Zwei Räume wurden zur Betreuung von Kindern (sechs Monate bis drei Jahre) adaptiert und eine Tagesmutter engagiert.

2 Zuschuss: Sofern Kinderbetreuung im Betrieb nicht möglich ist, wird Müttern zur Betreuung der Kinder ein monatlicher Zuschuss von 80 Euro gewährt.

3 Heimarbeitsplätze: Mütter erhalten einen Heimarbeitsplatz mit vollwertiger Ausstattung (PC, Drucker, Firmenhandy, Büromaterial).

 

Raiffeisenlandesbank OÖ

„Das Audit berufundfamilie hat uns verdeutlicht, wie viel wir machen.“
Johanna Stanek, Personalmanagerin in der RLB

1 Unterstützung beim Wiedereinstieg: Regelmäßige Infoveranstaltungen und Lernplattformen für karenzierte Mitarbeiter und Berücksichtigung der Wünsche hinsichtlich Rückkehrtermin und Position.

2 Kinderbetreuungsangebot: Die RLB biete eine betriebsinterne Krabbelstube für Ein- bis Dreijährige sowie eine Kindergartengruppe. Seit 2006 gibt es einen Sommerkindergarten.

3 Führen: Für Führungskräfte gibt es Weiterbildung zu „familienbewusstem Führen“.

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Artikel ee 07. Dezember 2012 - 00:04 Uhr
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