Wohntrends: Mehr Funktionen, kräftigere Farben und Opulentes
Einrichter reagieren auf teuren Wohnraum und kleiner werdende Wohnungen.
Betten, deren Kopfenden den Raumteiler zum Wohnzimmer darstellen. Couchtische, die sich zum Büro- oder Esstisch hochdrücken lassen, Sofas, die zum Bett werden. Die Lösungen für wandelbare Möbel gibt es schon länger, sie werden aber populärer. So zählt der höhenverstellbare Couchtisch, der vor sieben Jahren entwickelt wurde, zu den Bestsellern beim Innviertler Möbelbauer Team 7, sagt Eigentümer Georg Emprechtinger. Zum heurigen 60-jährigen Firmenjubiläum gibt es die bestverkauften Produkte in einer Geburtstagsaktion.
Der steirische Betten- und Sofahersteller Ada präsentiert auf der Möbelmesse "imm Cologne" eine Couch, die "noch mehr Funktionen hat", sagt Marketingchefin Sandra Kratzmann. Ada baut (mit 2500 Mitarbeitern in Österreich und Ungarn) für internationale Marken wie Joop, Tom Tailor und Rosenthal und seit zwei Jahren für Birkenstock. Für den "Gesundheitsschlapfen-Pionier" gibt es neu ein Holz-Doppelbett mit Raumteiler-Funktion.
Hochklappbare Rückenlehnen – hier bei einer Ada-Wohnzimmer-Couch – verbessern den Sitzkomfort
Sitzen und liegen
Wittmann zeigt eine asymmetrische Couch mit geringer Sitztiefe auf der einen und Liegetiefe auf der anderen. Oberösterreich ist für den traditionellen Sitzmöbel-Bauer übrigens ein bedeutender Markt: Das Einrichtungshaus Manzenreiter sei der "weltweit wichtigste" Handelspartner, sagt Geschäftsführer Hartmut Roehrig.
Bestverkauftes Stück von Wittmann
Auf Messen präsentieren sich die Hersteller gern mutiger als in den Verkaufsausstellungen: So findet man etliche Couchen in kräftigen Rot-Tönen. Auch mehr Opulenz gebe es, attestieren die Trend-Auguren. So sind golden schimmernde Messingteile und Leuchten zu sehen.
Internationale Trendwelten
Die Materialisten legen Wert auf natürliche Rohstoffe wie Holz, Leder, Kork und Papier. Hier ist die Natur Inspirationsgeber. Die Wohnenden suchen Abwechslung zur schnellen und grellen digitalen Welt. Die Farben sind erdig und gedämpft.
Der Reisende liebt Pflanzen und die verschiedensten Eindrücke. Er experimentiert auch beim Wohnen mit anderen Kulturen. Kein Muster ist zu verrückt, kräftige Farben und Formen wie im Dschungel holt er sich in sein Zuhause.
Die Minimalistin bevorzugt klare Formen und klare Linien. Sie ist keine Freundin von Farben, aber von grafischen Lösungen. Sie weiß, den Überblick zu bewahren. Materialien wie Glas, Edelstahl, Beton und (wieder) Marmor entsprechen ihrer Art zu Wohnen.