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Die Sichtbarkeit der Megatrends nimmt weiter zu

27. Jänner 2018, 00:04 Uhr
Die Sichtbarkeit der Megatrends nimmt weiter zu
Bild: Koelnmesse

Trendanalystin Ursula Geismann anlässlich der imm in Köln: "Das Zuhause wird behütet, gestaltet und geliebt und die Digitalisierung findet im Kerzenschein statt".

Seien es Globalisierung, Urbanisierung, Digitalisierung, Individualisierung oder Neo-Ökologie: Die Hersteller sind nah am Puls der Zeit und bieten immer mehr Wahlmöglichkeiten im Möbel- und Einrichtungsangebot. Kundenbedürfnisse lassen sich nämlich nicht mehr alleine an soziodemografischen Merkmalen und Zielgruppen ablesen. Dazu sind heute die Lebensstile der Menschen zu unterschiedlich. Dieses "Mehr an Wahlmöglichkeiten" wird durch die Megatrends in vielen Richtungen stimuliert. Megatrends sind Impulsgeber. Aus der Megatrendforschung und der im Vorfeld der imm cologne 2018 durchgeführten VDM-Ausstellerbefragung lassen sich die folgenden wichtige Trends und Tendenzen im Möbel- und Einrichtungsangebot der neuen Saison 2018 ableiten.

Individuell und digital

Der Megatrend der Individualisierung ist im Möbelbereich in mindestens zwei Ebenen noch einmal stärker geworden: Typenpläne strotzen vor Vielfalt und für den ersten Angebotsüberblick ist das Internet gesetzt. Hier bieten viele Portale individuelle Beratung an oder ermöglichen per "virtual Reality" die individuelle Einrichtung der eigenen Wohnung.

Der Megatrend der Digitalisierung hat ebenfalls zwei deutliche Folgen beim Wohnen: Bei den Produkten selbst wird das Thema "Smart Home" immer wichtiger. Hier werden bei vielen Haushaltsgeräten, Fenstern und Türen, bei der Weißen Ware, der Heizungssteuerung etc. Anwendungsfunktionen angeboten, die vor allem den Komfort und die Bequemlichkeit im Alltag erhöhen.

Die zweite Dimension hat weitreichende Auswirkungen auf unser Gemüt: Schon eine Minute nach dem Aufwachen haben die allermeisten Menschen ihr Smartphone in der Hand. Direkt beginnt damit oder auch mit dem Fernseher oder Radio die Reizüberflutung, die Dauerablenkung und multiple Sehnsüchte erwachen. Vor lauter Möglichkeiten von Wetter über Börse, Eilmeldungen, E-Mails, Rezepte, Musik und vielem mehr, verlieren wir uns. Wenn dann noch der Hinterkopf erwacht und mit ihm Begriffe wie digitale Transformation, Chatbots, Bitcoins, Blockchain oder Dash Bottoms ist plötzlich Bodenhaftung gewünscht. Bewährtes kehrt zurück. Schallplatten, Oldtimer und Filterkaffee haben Hochkonjunktur und beim Wohnen sind es Modelle aus einer vermeintlich guten alten Zeit, wie Vintage-Look, Retro, Boho-Stil und Mid-Century-Design.

Es ist in unserer schnelllebigen Zeit nicht verwunderlich, dass viele Menschen in den Industrienationen gerade solche Möbel lieben. In der virtuellen Wirklichkeit will man Echtes, oder vermeintlich Echtes.

Bunte Vielfalt

Pantone erklärt Ultra-Violett als die Farbe des Jahres 2018. Sie ist eine sehr alte Bekannte: Klerikale Macht, Feminismus, Extravaganz, Drama, Kreativität, mystisch und spirituell, zugleich zukunftsoffen und traditionell, aber auf jeden Fall eine "Gegen"-kultur. Aus Dänemark kommt die Erscheinung "Hygge" zu uns, das heißt als Gegenmaßnahme kehrt Gemütlichkeit auch zurück in unsere Wohnungen. Mit einer organischen Formensprache, authentischen Materialien, warmen Farben wird es für die meisten Menschen gemütlicher als mit schlichten, kantigen und kühlen Möbelentwürfen. Dabei sind auch bunte Kombinationen aus Möbeln, Wandfarbe, Tapete, Dekorationen und Accessoires beliebt und lassen vor allem die gewünschte Individualität erkennen.

Wohnliche Beleuchtungsatmosphäre

Immer wichtiger für die Gesamtatmosphäre beim Wohnen wird gutes Licht. Die inzwischen kostengünstige LED-Lichttechnik findet sich in der gläsernen Vitrine, hinterm Regal oder unterm Bett und trägt zur wohnlichen Beleuchtungsatmosphäre der Wohnung bei.

Neuester Clou der Leuchten-Branche sind verbesserte LED-Licht-Akkus mit langer Laufzeit. Diese kabellosen und tragbaren flexiblen Lichtspender sind gerade für Kleinwohnungen super praktisch. Solch eine kleine Lampe geht nacheinander als Funktionsleuchte in der Küche, Leselicht am Tisch und als indirekte Beleuchtung zum Plaudern. In Goethes Zeit wurde noch die Kerze durch die Wohnung getragen, heute ist es die moderne LED-Akku-Leuchte.

Vor dem Hintergrund der Globalisierung wird das Zuhause der zentrale Ort für Identität. Durch die persönliche Wohnungseinrichtung wissen die Menschen, wo sie wirklich hingehören. Identität ist Selbstgestaltung, nicht nur der eigenen Persönlichkeit sondern auch der des eigenen, privaten Umfeldes. Wohnen ist alltägliche Identitätsstiftung. Viele Menschen empfinden die Welt als ein Zuviel und die eigene Wohnung als identitätsbildende Schutzzone.

Kleine und multifunktionale Möbel

Das eigene Zuhause wird behütet, gestaltet und geliebt. Sicherheitstechnik und Kreativität machen sich breit und die eigene Wohnung wird zur einzigen Enklave von Zwanglosigkeit. Nach dem Motto: "Die Welt ist mir zu viel, ich bin mir genug", ist das Zuhause Schutz, Rückzugsort und heile Welt.

Beim Wohnen konkretisiert sich der Megatrend der Urbanisierung in vielerlei Hinsicht. Bei den Baugenehmigungszahlen lässt sich ablesen, dass weniger Einfamilienhäuser und stattdessen mehr Mehrfamilienhäuser gebaut werden. Die Diskussion um Mietpreise in den Großstädten flammt immer wieder auf und viele Menschen müssen auf kleinerem Wohnraum wohnen als sie sich wünschen. Mehr Singlehaushalte heizen den angespannten Wohnungsmarkt zusätzlich an. Der Bausektor wird sich ändern. Fort vom Eigenheim auf dem Land, hin zum grünen Mehrgeschossbau in der Stadt. Wohnungen in Megastädten werden kleiner. Entsprechend werden schon heute kleinere und multifunktionale Möbel angeboten.

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