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11.000 neue Wohnungen und Häuser im Jahr: Ist das genug?

Von Alexander Zens, 29. Dezember 2018, 00:04 Uhr
11.000 neue Wohnungen und Häuser im Jahr: Ist das genug?
Die Zahl der geförderten Wohnungen war in den vergangenen Jahren relativ konstant. Bild: colourbox

LINZ. Bauleistung in Oberösterreich gestiegen – Aber auch Mieten und Preise ziehen an.

Werden in Oberösterreich genug Wohnungen gebaut? Angesichts steigender Preise und Mieten wird darüber laufend diskutiert. Die SP fordert mehr Bauleistung, für VP und FP ist sie ausreichend. Die OÖN haben Zahlen zurück bis ins Jahr 2000 ausgehoben (siehe Kasten). Aus diesen geht hervor, dass quantitativ wohl genug gebaut wird. Für viele Leute wird es trotzdem schwieriger, sich Wohnraum zu leisten – besonders im Zentralraum, wegen der hohen Nachfrage aus dem Anleger-Bereich sowie stark steigender Bau- und Grundstückskosten.

Ersichtlich wird auch, dass rund um Wahlen besonders viel gebaut wird: Vor oder in Jahren mit einer Landtagswahl (2003, 2009, 2015) sind die Zahlen der geförderten Wohnbauten meist relativ hoch – egal ob der Wohnbaulandesrat von der SP (bis Herbst 2009) oder FP (seither) gestellt wurde bzw. wird. Im Jahr 2009 gab es wegen der Wirtschaftskrise auch ein Konjunkturprogramm inklusive zusätzlichem Wohnbau.

Streit um das Zahlenmaterial

Bei der Frage, ob genug gebaut wird, ist essentiell, wie viel Wohnraum gebraucht wird: Die SP argumentiert meist mit der Gesamtzahl der auf Wartelisten befindlichen Personen. Diese Listen werden von Bauträgern und Gemeinden gespeist. Je nachdem wie dringend der Wohnbedarf ist, sind es derzeit rund 20.000 oder gar 50.000 Leute. Da sind aber auch Doppelnennungen und sogenannte Wohnungsverbesserer, also reine "Interessenten", dabei.

Man habe den Bedarf bei der Wohnbauförderungs-Reform objektiviert, sagt Landeshauptmann-Stellvertreter und Wohnbaureferent Manfred Haimbuchner (FP): "Die Bedarfsprognose wurde von der Raumordnungskonferenz mit rund 7600 Wohneinheiten pro Jahr von 2011 bis 2021 festgelegt. Das übertreffen wir deutlich."

Haimbuchner bezieht sich dabei auf die fertiggestellten Wohneinheiten – 11.808 im Vorjahr, Tendenz zuletzt steigend. Da sind sowohl geförderte als auch frei finanzierte Wohnungen und Einfamilienhäuser dabei. Über das Bauprogramm hat das Land 2017 den Bau von 2731 Miet- und Eigentumswohnungen sowie Heimplätzen gefördert. In den Jahren davor waren es mehr als 3000. "Der ungebremste Trend zum Wohnen im Zentralraum ist sicher eine große Herauforderung, der wir durch verdichtete Bauweise entgegentreten", so Haimbuchner.

SP-Klubobmann und Wohnbausprecher Christian Makor kritisiert: "Hätte man im Zuge der Bekämpfung der Wirtschaftskrise die Wohnbauoffensive 2009/10 zumindest auf 2011 bis 2016 ausgedehnt und jährlich 500 Mietwohnungen mehr errichtet, so gäbe es in Kumulation 3000 zusätzliche Wohnungen, was auch den Druck auf den privaten Wohnungsmarkt reduzieren würde." Haimbuchner hält dem entgegen, dass mit weniger Budget mehr gebaut werde als in Zeiten der SP-Landesräte. Und es sei angesichts der Genehmigungsverfahren vor allem in Linz und der Kapazitätsengpässe in der Bauwirtschaft nur schwer möglich, noch mehr zu errichten.

Man müsse dem Bedarf entsprechend bauen, sagt VP-Landesgeschäftsführer und Wohnbausprecher Wolfgang Hattmannsdorfer auch im Hinblick auf die Verteilung zwischen Stadt und Land: "Wir wollen weder Leer- noch Wohnungsnotstand." Geförderter Wohnbau sei für Steuerung unerlässlich.

Ausreißer, Wahlzuckerl

Was die hohen Förderzahlen rund um Wahltermine betrifft, sagt Hattmannsdorfer: "Das müssen jene beurteilen, die diese Entscheidungen getroffen haben." Makor sagt, er kenne die Zahlen nicht und könne sie daher nicht interpretieren.

Haimbuchner: "Das kann man nicht so weit simplifizieren. Es wird auch nicht jedes Bauvorhaben in dem Jahr fertig, für das es im Bauprogramm genehmigt wurde, also kommt es zu Überlappungen." 2009 sei der einzige statistische Ausreißer. Er sei "kein Freund von Wahlzuckerln", sagt Haimbuchner.

 

Zahlen und Fakten

Das Land Oberösterreich fördert den Bau von Miet-, Eigentums- und Mietkaufwohnungen, betreubaren Wohnungen und Heimplätzen über sein Bauprogramm. So viele Wohneinheiten wurden seit dem Jahr 2000 laut dem Land gefördert:

2000: 3261
2001: 2666
2002: 3301
2003: 2488
2004: 2340
2005: 2911
2006: 2873
2007: 2682
2008: 2825
2009: 3619
2010: 2075
2011: 3015
2012: 2776
2013: 2891
2014: 3241
2015: 3549
2016: 3373
2017: 2731

 

Insgesamt werden jedes Jahr mehr Wohnungen und Häuser fertiggestellt, da bei Weitem nicht jedes Projekt gefördert wird. Inklusive Einfamilienhäusern, Um- und Ausbauten sowie des frei finanzierten Bereichs wurden laut Statistik Austria so viele Wohneinheiten in Oberösterreich seit dem Jahr 2011 fertiggestellt:

2011: 9017
2012: 9700
2013: 9098
2014: 9984
2015: 9835
2016: 10.959
2017: 11.808

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