Neues Phänomen Home Staging: Räume und Häuser in Szene setzen
LINZ. Wohnungen und Häuser werden mit Möbeln und Dekoartikeln verkaufsfit gemacht.
Helle Vorhänge und Möbel, ein paar Pflanzen, Deko-Gegenstände und eine Kaminattrappe können oft Wunder wirken: Wohnungen und Häuser in bestem Licht präsentieren ist der Beruf von Barbara Perfahl und Cathrin Dorner. Die beiden Schwestern aus Linz haben vor drei Jahren ihr Unternehmen "Die Wohnpsychologin" gegründet. Sie widmen sich damit einem in Österreich noch recht neuen Phänomen, dem sogenannten Home Staging: "Wir wollen Immobilien optimal für den Verkauf oder die Vermietung präsentieren", sagt Perfahl. Sie ist auch Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Home Staging und Redesign (ÖGHR).
Home Staging entstand in den 1970er-Jahren in den USA. In Österreich sei es erst seit 2010 präsent, so Perfahl. Die Nachfrage steige ständig: "Wenn jemand seine Wohnung vermieten oder das Haus verkaufen möchte, ist die Immobilie entweder leer oder die Möbel des Vorbesitzers sind noch dort." Studien würden aber zeigen, dass 80 Prozent der Menschen sich Räume nicht anders vorstellen können. Ziel sei, so Perfahl, den Charakter einer Immobilie freizulegen und die Kaufentscheidung zu beschleunigen. Home Stager sind für Bauträger und auch für Private tätig. Sie fertigen erst Fotos an, dann werden die Immobilien mit echten Möbeln, Dekogegenständen und Attrappen hergerichtet. Diese verbleiben dort bis zu drei Monaten. Die Kosten liegen zwischen einem und drei Prozent des Verkaufspreises. Laut Perfahl belegen Studien den Erfolg der Methode: "Rund 85 Prozent der Objekte lassen sich binnen drei Monaten vermieten oder verkaufen. Bei mehr als der Hälfte dauert es nur vier Wochen."
Elf Mitglieder hat der ÖGHR aktuell. Insgesamt betreiben 30 Personen in Österreich Home Staging. Vier sind es in Oberösterreich, die Tendenz ist steigend. Wichtig ist laut Präsidentin Perfahl eine einheitliche Ausbildung: diese bietet die ÖGHR in Kooperation mit dem Wifi seit kurzem an.
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